CAS mit starkem Praxisbezug

3.11.2023Allgemein/Job/Zukunft

Auch bei der zweiten Durchführung des Moduls Smarte Angebotsformen im öV im Rahmen des CAS Transformation of Public Transport legen wir Wert auf einen starken Praxisbezug. Nachdem uns gestern Roland Weippert, Head of Ventures, aufgezeigt hat, wie AMAG zur führenden Mobilitätsanbietern der Schweiz werden möchte, waren wir heute zu Gast in Zürich. Wernher Brucks, Leiter Verkehrssicherheit, gab uns Einblick in das Management der Stadt Zürich bei der Mikromobilität. Beim Besuch der Mobilitätsstation „Lochergut“ konnten sich die Studierenden sogleich ein Bild über die Umsetzung machen. Am Nachmittag stand das Thema Mobility as a Service (MaaS) auf dem Programm. Funny Frei, Head of Information & Product Development, teilte mit uns die Erfahrungen der VBZ und machte einen Ausblick auf das MaaS der Städtekooperation. Bei On-Demand, dem Querschnittsthema des CAS, erhielten wir von Christoph Baur einen spannenden Erfahrungsbericht von Pikmi. Morgen gehts weiter im Remote-Unterricht zum Thema Mobilitätskonzepte und Mobilitätsmanagement.

Digitale Hilfsmittel im autofreien Wohnen

28.10.2023Kommunikation/Wirtschaft

Seit knapp 10 Jahren leistet die Plattform autofrei/autoarm Wohnen (PAWO) Pionierarbeit für Überbauungen mit einem minimalen Parkplatzangebot. Inzwischen ist das autoarme Wohnen längst keine Nische mehr von ökologischen Genossenschaften. Im urbanen Raum werden immer mehr solche Projekte realisiert. Am diesjährigen Fachseminar von PAWO durfte Trafiko einen Fachinput zum Thema „Mobilitäts- und Siedlungs-App – Mobilität einbinden und betreiben“ halten (siehe auch Beitrag Mobilservice). Fazit: Für die erfolgreiche Umsetzung von Mobilitätskonzepten braucht es mehr als nur digitale Hilfsmittel. Ein “Kümmerer“ und Finanzmittel sind ebenso wichtig. Dennoch können digitale Hilfsmittel das Thema Mobilität pushen und das Leben ohne eigenes Auto vereinfachen – beispielsweise bei den Sharing-Angeboten oder Anreizsystemen. Download Referat Trafiko

Nachtzug durch Europa

20.10.2023Wirtschaft

Die Reisen werden nach Corona wieder länger. Die Ferne lockt oder die heranwachsenden Kids stellen höhere Ansprüche an Ferien. Steht eine Grossstadt auf dem Programm, kann man inzwischen wieder über die Nacht zu zahlreichen Zielen anreisen und so Abenteuer, Reise und Übernachtung mit vergleichsweise grünem Gewissen kombinieren. Denn der CO2-Fußabdruck, den ein Passagier im Nachtzug hinterlässt, ist um ein Vielfaches geringer, als wenn er oder sie die gleiche Strecke im Auto oder gar im Flugzeug zurücklegt. Die Geschichte der Nachtzüge begann in Deutschland vor mehr als 150 Jahren. Damals galt Zugfahren über Nacht als exklusive Art des Reisens und war vor allem in der gehobenen Klasse beliebt. Besonders eindrücklich zeigt das etwa die Verfilmung des Kriminalromans „Mord im Orient-Express“. Doch diese Zeiten sind vorbei: Für viele Termine, die früher nur mit einer Nachtzugfahrt erreichbar waren, genügt heute der morgendliche ICE. Als dann noch Billigflieger und Fernbusse der Bahn Konkurrenz machten, stellte Ende 2016 die Deutsche Bahn ihre Nachtzüge ein, weil sie ihr zu unrentabel geworden waren. Es ist vor allem der ÖBB zu verdanken, dass wichtige Nachtzüge in der Folge weiterbetrieben und nun wieder ausgebaut werden. Ab Zürich/Basel kommt man z.B. mit Nightjets umsteigefrei nach Amsterdam, Hamburg, Berlin, Wien, Graz und bald auch wieder nach Barcelona. Neues Rollmaterial macht das Reisen laufend komfortabel, was nötig ist. Denn gewissen Nightjet-Züge sieht man gut an, dass sie seit Jahrzehnten täglich durch halb Europa rollen. Auch die Zusammenarbeit muss noch verbessert werden. Ein vollständiger Überblick liefern zurzeit nur private Webseiten wie Night-trains oder Nighttrains.

Weniger Platz brauchen

13.10.2023Technik/Wirtschaft

Es gibt zwei gewichtige Herausforderungen: Der Autoverkehr ist dominant. Zudem sind überzeugte Autofahrende wenig für alternative Verkehrsmittel wie öV zu begeistern. Zweites hat der Fuss- und Veloverkehr in Städten und Agglomerationen wenig Platz im Strassenraum, kann sich daher nur beschränkt entfalten. Könnten wettergeschützte E-Miniautos die Lösung sein, welche eine Brücke zwischen Auto und Roller schlagen? In Amsterdam sind zahlreiche dieser Gefährte live zu sehen. Sie nutzen dabei Strassen, aber auch Velowege (sie sind ähnlich breit wie Cargobikes). Wenn sie zudem quer einparkieren, könnten zig Parkplätze zu Gunsten des Fuss- und Veloverkehrs aufgehoben werden. Doch noch hinkt die Gesetzgebung, wie dieses Bild zeigt. Müssen Miniautos wie Autos auf Parkplätzen abgestellt werden, bringt diese Alternative wenig. Das Bild zeigt übrigens die noch platzsparendere Alternative: In der Innenstadt von Amsterdam dominiert das Velo, worauf bis zu drei Personen Platz finden. Zurück zum Miniauto: In der Schweiz ist Microlino am Start, versucht auch hier die Nische zu füllen. Hoffentlich kaufen wir nicht noch ein Drittauto für die Stadt, was am Ziel vorbeischiessen würde. Sinnvoller wäre ein Sharing-System mit Microlinos in der Stadt.

Behind the scenes: Petition Durchgangsbahnhof

6.10.2023Allgemein/Nebenbei

Seit 2017 führt Trafiko das Zentralschweizer Komitee Durchgangsbahnhof Luzern. Diese Mandant erlaubt uns immer wieder neue spannende Aufgaben, wie kürzlich das Organisieren einer Petition zu Handen des Bundesrats. Wie geht man das an? Als erstes müssen die Forderungen fachlich sauber erarbeitet und im Komitee-Ausschuss bei den National- und Ständeräten vernehmlasst werden. Es folgt die grafische und technische Umsetzung. Danach kommt die Knochenarbeit: Um eine hohe Reichweite und hohe Relevanz zu erreichen, braucht es breitabgestützte Partnerschaften. Wir sind stolz, dass von rechts bis links alle Parteien und Verbände der Zentralschweiz hinter der Petition stehen. Ein wichtiger Moment ist natürlich die Lancierung. Hierzu ist Medienarbeit und Social Media angesagt. Wer jetzt ans Ausruhen denkt, hat verloren. Es braucht weitere Aktionen, Newsletter, Posts usw. damit viele digitale „Unterschriften“ zusammenkommen. Ein Highlight ist sicher die Unterzeichnung des gesamten Luzerner Regierungsrates zusammen mit dem Kantonsrat (siehe Bild). Wir bleiben auf jeden Fall dran. Hier gehts übrigens zur Online-Petition www.durchgangsbahnhof-jetzt.ch (Merci fürs Unterzeichnen).

Smarte Nahversorgung

29.9.2023Zukunft

Eine gute Nahversorgung für den täglichen Bedarf in Gehdistanz rund um die Uhr, hat bekanntlich positive Auswirkungen auf den Verkehr. Jedoch rechnet sich in vielen Quartieren kein solcher Lebensmittelladen. Hier setzen verschiedene Pilotversuche von Grossverteilern an, die Einkaufsformate ohne Verkaufspersonal testen. Ein Format ist „Teo“ der Migros Zürich, das wir uns in Kloten näher angeschaut haben. Auf rund 50 Quadratmetern mit separater Kühlzone finden die Kund:innen alles für den täglichen Bedarf. Beim Eingang identifizieren sich Kund:innen mittels Cumulus-, Debit- oder Kreditkarte. Ums Nachfüllen und um Ordnung kümmert sich ein kleines Team. Die Wege sind gemäss Migros kurz: Die Belieferung der Produkte erfolgt über die Mutterfiliale Kloten. Der „Teo“ soll auch Quartiertreffpunkt sein. Am Holzgebäude gibt es eine Box für den Büchertausch, eine Sitzgelegenheit, einen Veloständer mit Pumpe, E-Scooter-Sharing sowie Anschluss an den öV (Bus und Bahn). Zudem trägt ein begrüntes Dach zur Förderung der Artenvielfalt bei und eine Photovoltaikanlage liefert Strom. Solche Konzepte dürften in Quartieren und an Verkehrsdrehscheiben definitiv Potential haben.

Trafikpoint AG gestartet

22.9.2023Kommunikation/Technik

Die Umsetzung von Mobilitätskonzepten für Überbauungen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Aus dieser Dringlichkeit entstand vor einigen Jahren unser Dienstleistungsangebot „Trafikpoint“, welches inzwischen an verschiedenen Standorten eingesetzt wird und sich wachsender Beliebtheit erfreut. In diesem Monat ging die nächste Mobilitätsstation im 4VIERTEL mit 3 E-Autos, 1 E-Roller, 2 E-Cargobike und 2 E-Bikes in Betrieb (siehe Bild oben oder Publireportage aus der Luzerner Zeitung). Während bisherige Stationen im Freien angeordnet waren, sind wir das erste Mal in einer Tiefgarage. Trafikpoint kümmert sich im 4VIERTEL aber nicht nur um die Mobilitätsstation mit Sharingfahrzeugen, sondern auch um Mobilitätsinformationen für Mietende und in Wohnungen inkludierte Mobilitätsbeiträge. Um dieses Full-Service-Angebot optimal weiterentwickeln zu können, hat Trafiko den Bereich Trafikpoint in eine eigenständige Firma ausgelagert, welche per 1. Juli 2023 aktiv wurde. Die neugründete Trafikpoint AG ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Trafiko AG. Letztere wird sich auf die Planung von Mobilitätskonzepten konzertieren. Wir freuen uns, weiterhin ein Mobilitätskonzept im Betrieb aus einer Hand umzusetzen und den Mietenden eine vielseitige Sharing-Mobilitätsstation, individuelle Mobilitätsbeiträge und eine gute Kommunikation bieten zu können.

Aktiontage

15.9.2023Kommunikation

Heute findet wieder der Park(ing) Day statt. Dies ist ein seit 2005 international jährlich begangener Aktionstag zur Re-Urbanisierung von Innenstädten: Es werden jeweils Parkplätze im öffentlichen Straßenraum modellhaft kurzfristig umgewidmet und einer anderen Nutzung zugeführt, etwa als grüne Oase bzw. Pflanzinsel, als Gastronomie- und Sitzfläche, als Fahrradabstellfläche usw. Die Europäische Mobilitätswoche ist eine weitere Kampagne der Europäischen Kommission, welche auch in dieser Woche stattfindet. Sie bietet seit 2002 für Gemeinden aus ganz Europa die perfekte Möglichkeit, ihren Bürgerinnen und Bürgern die komplette Bandbreite nachhaltiger Mobilität vor Ort näher zu bringen.

Zuverlässig im Dienst

8.9.2023Nebenbei

Gewisse Kreise stören sich an Bussen in Quartieren, auf Bahnhofplätzen oder wenn diese bevorzugt in Städten fahren können. Dabei verrichten Busse zuverlässig Dienst im kollektiven Massentransport und sind damit ein wichtiges Element hin zur Verkehrswende. Der Kurzfilm zeigt ein lustiges Intermezzo während einer Sprengung eines alten Stadions, welches thematisch zum eingangs beschriebenen Gedanken passt: Ein TV-Kanal hatte eine Kamera fix installiert, um die Sprengung aufzuzeichnen. Nur hielt, just als das Stadion implodierte, ein Linienbus direkt für einige Sekunden vor der Kamera und versperrte den Blick. Während sich der Kameramann den Bus in den Himmel wünscht, verrichtet er doch nur zuverlässig seinen Dienst. Tja, der Umgang mit dem öV muss gelernt sein.

In 8 Minuten das Problem verstehen

1.9.2023Technik/Wirtschaft

Vor 100 Jahren haben Klimaphysiker bereits erkannt, dass die CO2-Zunahme zur Erwärmung führt. Dies spüren wir heute jedes Jahr etwas mehr. 2019 hat der Bundesrat das Klimaziel Netto-Null bis 2050 beschlossen, wobei griffige Massnahmen speziell im Verkehr noch auf sich warten lassen. Reto Knutti zeigt in 8 Minuten spannende Fakten und motiviert zu raschem Handeln, denn der Klimawandel kann nur gestoppt und vermutlich kaum umgekehrt werden. Er ist daher – je nachdem wie weit wir es treiben – für immer. Sein Fazit: Wir haben kein Technologie-Problem, kein Geld-Problem, sondern ein Gesellschaftspolitisches-Problem. Wir sind uns nicht einig, was wir wollen.

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