Die in 65 Ländern vertretenen Unternehmens- und Strategieberater McKinsey mit 28.000 Angestellten scannen auch den Mobilitätsmarkt. Eine deren Analyse zeigt, dass nahtlose Mobilität sauberer, komfortabler und effizienter sein könnte als der Status Quo. Das Szenario 3 „Nahtlose urbane Mobilität“ zeigt das grosse Potenzial, das Auto weiterzuentwickeln, um mehr kollektiven Verkehr auf der Strasse anzubieten. Es könnte bis zu 30 Prozent mehr Verkehr (Verfügbarkeit) und um 10 Prozent verkürzte Reisezeit (Effizienz) auf gleicher Infrastruktur ermöglicht werden. Dieses mit dem öV vernetze Shuttle könnte 25 bis 35 Prozent weniger pro Fahrt kosten (Erschwinglichkeit), die Anzahl der Punkt-zu-Punkt-Fahrten dabei um 50 Prozent erhöhen (Komfort). Das tönt in der Theorie doch schon mal gut …
PS: Auch zu Mikromobilität gibt es Analysen. McKinsey sieht für München ein Potenzial von bis zu 15% aller Fahrten. Ein Grossteil soll Ersatz vom Auto sein. Der öV soll gestärkt werden, da für die erste und letzte Meile ein neues Verkehrsmittel zur Verfügung steht.
„Die 2010er Jahre schufen die Grundlage, die 20er Jahre werden den Wandel bringen“ meint Don Dahlmann, welcher als Journalist seit über 10 Jahren über die Mobilitätsbranche schreibt. Neue Thematiken stehen an: „Nach Jahren der fast ungebremsten Investitionen erwarten die Anleger auch, dass endlich mit neuen Mobilitätsdienstleistungen Geld verdient wird“. Da werden einige Anbieter erwachen, andere den Kundenwunsch genau treffen. Überdies sind wir gespannt, wie der Staat mit seinen Randbedingungen und Förderungen die technologische Revolution mitprägt. Dieser wichtige Player wird bei Marktdiskussionen oft vergessen. Wo wäre beispielsweise der öffentliche Verkehr, wenn der Staat im Fall des öffentlichen Personenverkehrs auf der Schiene nicht 49% der Kosten (beim öffentlichen Strassenverkehr 51% der Kosten) übernehmen würde …
Ein neues Jahrzehnt steht vor der Tür. Veränderungen werden wieder Bewegung bringen. Das ist jedoch keineswegs eine Eigenheit unserer Zeit. Das Video zeigt, wie Fahrgäste bereits 1988 teils mit anstehenden Veränderungen haderten, welche heute nicht mehr wegzudenken sind. Und nur wer etwas wagt, wird gewinnen. Die Zürcher*innen haben definitiv mit ihrer S-Bahn einen grossen Gewinn gemacht. Hier ein Rückblick zur Einweihung der S-Bahn und zur Geschichte des Baus. Nun aber fertig Nostalgie – auf an die anstehenden Herausforderungen unserer Zeit!
Trafiko hat mit Unterstützung von EnergieSchweiz, dem Zürcher Verkehrsverbund ZVV und swisscleantech ein digitales Tool entwickelt. Dieses kategorisiert über 200 neue und bestehende Mobilitätsangebote und schafft so einen Überblick im aktuellen „Mobilitätsdschungel“. Mit Hilfe der Nutzer*innen soll es künftig laufend ausgebaut und aktualisiert werden. Trafiko und seine Partner suchen das Potenzial neuer Mobilitätsdienstleistungen, um das Verkehrssystem künftig noch effizienter zu machen. Dazu braucht es Transparenz, welcher der Überblick über die vielen Mobilitätsdienstleistungen leisten wird. Probieren Sie das Tool aus: www.trafik.guide
Mobilitätsdienste kommen und – wie im neusten Fall von „Coup“ – gehen. Den Überblick zu behalten ist schwierig. Ein Journalist der Zeit ging den Gründen auf die Spur: Ein wichtiges Fazit ist, dass neue Dienste nicht den öV konkurrenzieren sollten, sondern diesen Massentransportdienst sinnvoll ergänzen und mit diesem kooperieren müssen. So können heutige Schwächen des öV verbessert werden. Gleichzeitig kann sich der kollektive Verkehr insgesamt weiterentwickeln – mulimodal über Mobilitätsdienste hinweg. Wie das dereinst aussehen könnte, zeigt folgendes Video der Kölner Verkehrsbetriebe:
PS: Als weitere Gründe für die schleppende Integration neuer Mobilitätsdienste nennt der Zeit-Beitrag noch folgende weitere Themen: Lückenhafte Förderung, fehlende öffentliche Abgeltung sinnvoller Dienste, die noch immer hohe Förderung des MIV (Strassenbau, Parkplatzreglemente, Dienstwagenprivileg, …), Kampf mit hohen Betriebskosten beim E-Sharing (Batterieladen), Kampfpreise grosser Anbieter (um teilweise auch ihr altes Stammgeschäft zu schützen), zögernde Städte gegenüber neuen Sharingangeboten, usw. Wir müssen also auch an diesen Themen arbeiten, um das Potenzial neuer Ansätze zu nutzen.
„Selber aktiv werden statt zuwarten“ ist das Gebot der Stunde: Das Zukunftsnetz Mobilität setzt diesbezüglich an und vernetzt die Gemeinden im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen vorbildlich. Nachfolgend nur einige der 10 Handlungsfelder: Kommunales Mobilitätsmanagement, Mobilitätsmanagement für Kinder und Jugendliche, Betriebliches Mobilitätsmanagement. Interessant ist die neue Funktion vom Mobilitätsmanager*innen, welcher zwischen den verschiedenen Fachbereichen innerhalb der Verwaltung vermittelt und Projekte interdisziplinär voranbringt.
In über 20 Städten kann der öffentliche Verkehr bereits über die Uber-Plattform mitgebucht werden. Dies passt zur Firmenvision, dass Uber zur zentralen Anlaufstelle für Auto-, Fahrrad-, Roller-, Bus- und Bahnreisen werden will. Gemäss der New York Times nutzen die Städte bei den meisten Partnerschaften das Uber-Fahrernetz, um Fahrten in Gegenden anzubieten, in denen sich keine Buslinien lohnen. Die Städte subventionieren dabei die Fahrten häufig so, dass die Fahrgäste nicht eine typische Uber-Gebühr entrichten, sondern Preise ähnlich einem Busticket zahlen. Im Gegenzug verkauft Uber auch öV-Tickets und zeigt öV-Verbindungen mit an, kann so also den Nahverkehr in seine App integrieren. Clever, dass bestehende öV-Netz durch Ridehailing zu ergänzen. Damit kommen alle Nutzer ohne eigenes Auto von A nach B. Spannend wird es, wenn man alle Uber-Dienste dereinst als Abo buchen kann, woran offenbar gearbeitet wird, glaubt man diesem Medienbericht.
1 Gebiet, 2 Gemeinden, 600’000 m2, 20 verschiedenen Baufelder und Platz für 1500 Wohnungen, 800 Studierende sowie 4000 Arbeitsplätze. Die Rede ist von LuzernNord, einem Entwicklungsschwerpunkt der Zentralschweiz, der sich als Smart City entwicklen soll. Wie kann sichergestellt werden, dass sich die Mobilität in einem solch grossen Gebiet in eine Richtung entwickelt? Zum einen wurden bereits in den Bebauungsplänen strenge Vorgaben bezüglich der maximalen Anzahl an Fahrten zur Abendspitzenstunde gemacht. Zum anderen wurde kürzlich ein Leitfaden Mobilität LuzernNord veröffentlicht, der den Bauherren als Arbeitshilfe bei der Entwicklung der Mobilitätskonzepte dient. Darin enthalten sind ein Zielbild, verbindliche Vorgaben und Massnahmen im Sinne von Smart City. Trafiko durfte diesen Leitfaden im Auftrag des Regionalen Entwicklungsträgers LuzernPlus erstellen.
Die Bahn hat Klimavorteile. Doch wie erklärt man das jedem einzelnen so, dass es überzeugt? Zum Beispiel mit individualisierter Werbung auf Social Media, sogenanntem Social Media Marketing. Wie das geht, zeigt der 2‘-Video der Deutschen Bahn: Mit modernster Technik und über modernste Netzwerkkanäle werden individuell nahe Reiseziele empfohlen. Raffiniert und etwas beängstigend zugleich.
PS: Schaffen wir es auch innerhalb der Schweiz, regionale Ziele vermehrt zu fördern und zu bewerben? So vermiedener Verkehr müsste gar nicht erst besser organisiert werden.