Singapur: Gebühr für Autohalter

Wer in Singapur Auto fahren will, braucht Geld – viel Geld. In dem südostasiatischen Stadtstaat muss man seit Anfang 2024 ab 68’500 Franken zahlen, nur um das Recht zu erhalten, ein Auto kaufen zu dürfen (siehe Bericht von 20min). Bereits seit 1990 müssen Autofahrende in Singapur ein sogenanntes «Certificate of Entitlement» (COE, Berechtigungsnachweis) oder eine Quotengenehmigung ersteigern, damit sie in dem Stadtstaat einen Wagen fahren dürfen. Damit will der Inselstaat die Gesamtzahl der Fahrzeuge regulieren – und einen Verkehrskollaps verhindern. Die Lizenzen werden von der Regierung in limitierten Mengen angeboten, je nachdem, wie viele ältere Autos in Betrieb sind. Die Gesamtzahl der Fahrzeuge auf den Strassen von Singapur belief sich im letzten Jahr auf 532’000 Stück, bei einer Einwohnerzahl von 5,5 Millionen Menschen (Quote 10%). Zum Vergleich: Im Kanton Zürich waren es im September 2023 rund 741’000 Fahrzeuge auf 1,52 Millionen Einwohner (49%). Spannend finden wir die Umfrage beim Artikel, wo 2119 Leser mitgemacht haben. Die Mehrheit ist sich einig, dass man bei solchen Gebühren Zug fahren muss. Offenbar gibt es finanzielle Schmerzgrenzen beim Individualverkehr. Brachial würde es somit wohl gelingen, die Verkehrsmittelwahl auch bei uns zu regulieren. Wir hoffen aber immer noch, dass wir in der Schweiz mit gesundem Menschenverstand die Verkehrsmittelwahl optimieren können. Offen bleibt, ob man damit Besitzquoten wie in Singapur erreichen kann.

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