Rebound-Effekt

Unsere Gesellschaft ist auf Wachstum aus. Da wir Vieles bereits besitzen, ist aktuell der Ansatz, die Grenzen beispielsweise durch Effizienz wachsen zu lassen. Die Digitalisierung sorgt für einen solchen Effizienzschub (durch digitale Technologen können bis 2030 rund 20 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen eingespart werden Quelle). Doch etwas könnte schief laufen: Die Digitalisierung regt auch neu an. Die Effizienzgewinne werden durch den gestiegenen Konsum mehr als wettgemacht, den die digitalen Services und die damit gesunkenen Preise anregen. Dies nennt man Rebound. Ein Rebound von 60 Prozent bedeutet, dass nur 40 Prozent der erwarteten Einsparungen eingetreten sind, weil die Nachfrage entsprechend zugenommen hat. Ein Rebound-Effekt kann 100 Prozent überschreiten und wird dann auch als »Backfire-Effekt« bezeichnet. Zunächst gibt es materielle Rebound-Effekte, beispielsweise die stetige Zunahme der Anzahl Geräte und deren Stromverbrauch im Betrieb. Weiter gibt es wirtschaftliche Rebound-Effekte: Wir verwenden z.B. die gewonnene Zeit durch Onlineshopping für weiteren Ressourcenverbrauch und bestellen noch mehr oder in rascherer Kadenz. Der psychologischen Rebound-Effekte beschreibt das Problem, dass vor Ort zwar weniger Geräte (auch mit guten Energielabels) laufen, dafür in der Cloud viel Energie verbraucht wird. Stromverbrauch wird so in Rechenzentren verlagert – vor Ort fühlt man sich vermeintlich sparsam. Zuletzt gibts noch strukturelle Rebound-Effekte, so dass beispielsweise durch Effizienz die Produktezyklen schneller werden. Auch in der Mobilität ist zu beachten, das Erleichterungen und mehr Komfort durch neue Möglichkeiten realisiert wird, dabei der Konsum aber gehalten werden soll. So werden tatsächlich Ressourcen geschont. Schaffen wir das?

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Trafiko