Heute findet wieder der Park(ing) Day statt. Dies ist ein seit 2005 international jährlich begangener Aktionstag zur Re-Urbanisierung von Innenstädten: Es werden jeweils Parkplätze im öffentlichen Straßenraum modellhaft kurzfristig umgewidmet und einer anderen Nutzung zugeführt, etwa als grüne Oase bzw. Pflanzinsel, als Gastronomie- und Sitzfläche, als Fahrradabstellfläche usw. Die Europäische Mobilitätswoche ist eine weitere Kampagne der Europäischen Kommission, welche auch in dieser Woche stattfindet. Sie bietet seit 2002 für Gemeinden aus ganz Europa die perfekte Möglichkeit, ihren Bürgerinnen und Bürgern die komplette Bandbreite nachhaltiger Mobilität vor Ort näher zu bringen.
Gewisse Kreise stören sich an Bussen in Quartieren, auf Bahnhofplätzen oder wenn diese bevorzugt in Städten fahren können. Dabei verrichten Busse zuverlässig Dienst im kollektiven Massentransport und sind damit ein wichtiges Element hin zur Verkehrswende. Der Kurzfilm zeigt ein lustiges Intermezzo während einer Sprengung eines alten Stadions, welches thematisch zum eingangs beschriebenen Gedanken passt: Ein TV-Kanal hatte eine Kamera fix installiert, um die Sprengung aufzuzeichnen. Nur hielt, just als das Stadion implodierte, ein Linienbus direkt für einige Sekunden vor der Kamera und versperrte den Blick. Während sich der Kameramann den Bus in den Himmel wünscht, verrichtet er doch nur zuverlässig seinen Dienst. Tja, der Umgang mit dem öV muss gelernt sein.
Vor 100 Jahren haben Klimaphysiker bereits erkannt, dass die CO2-Zunahme zur Erwärmung führt. Dies spüren wir heute jedes Jahr etwas mehr. 2019 hat der Bundesrat das Klimaziel Netto-Null bis 2050 beschlossen, wobei griffige Massnahmen speziell im Verkehr noch auf sich warten lassen. Reto Knutti zeigt in 8 Minuten spannende Fakten und motiviert zu raschem Handeln, denn der Klimawandel kann nur gestoppt und vermutlich kaum umgekehrt werden. Er ist daher – je nachdem wie weit wir es treiben – für immer. Sein Fazit: Wir haben kein Technologie-Problem, kein Geld-Problem, sondern ein Gesellschaftspolitisches-Problem. Wir sind uns nicht einig, was wir wollen.
Betrachtet man die Grafik mit einer Zeitreihe zu Personenkilometern pro Verkehrsträger aus den «Verkehrszahlen 2023» der LITRA wird rasch klar: Seit den 60er leisten wir uns viel in Sachen Mobilität, welche durch Corona nicht im Ansatz gebrochen wurde. Diese und weitere Erkenntnisse kann man erlangen, wenn man sich durch die Grafiken in den vier Kapiteln – Mobilität, Volkswirtschaft, Energie und Umwelt sowie Mobilität in Europa der Publikation klickt.
Die Münchner Kolumbusstrasse verwandelt sich für rund vier Monate in eine autofreie Zone (hier der Link zum ZDF-Kurzfilm). Die Strasse wirkt seit kurzem wie eine grüne Oase in einem Meer aus Asphalt. 300 Meter sind für den Verkehr gesperrt – von Mitte Juni bis Oktober 2023 (rund 40 Auto-Parkplätze fallen vorübergehend weg). Statt Asphalt gibts plötzlich Rollrasen und eine Sandfläche zum Spielen, Sitzmöglichkeiten und Hochbeete für Urban-Gardening-Projekte. Zudem gibt es Stationen für E-Autos und E-Cargobikes zum Ausleihen. Das Pilotprojekt polarisiert das ganze Viertel, wird von Wissenschaftlern der TU München begeleitet und von der Bundesregierung finanziert. Vielleicht liegt in diesem Test das Modell für die Stadt der Zukunft? Wir sind gespannt, wie das Pilotprojekt ausgeht.
Es gibt nicht viele Beispiele von in Betrieb stehenden kommerziellen Shuttles. Kürzlich entdeckten wir am Thunersee eine Anwendung. Im Deltapark Vitalresort verbindet seit 2016 der elektrische und führerlose MOVE Shuttle das Hotel mit dem Spa-Bereich. Eine im Belag eingebaute Induktionsschlaufe führt das Fahrzeug, die Aktivierung erfolgt über den Zimmerschlüssel und Befehle wie Türmanipulationen werden über ein Touchscreendisplay eingegeben. Die Technik vollautonomer Fahrzeuge kommt derweil langsamer voran, als viele Branchenvertreter in der anfänglichen Euphorie verkündeteten. Dennoch gehts schrittweise voran. So will der Ridepooling-Dienst MOIA im 2026 in Hamburg kommerziell mit Robotaxis starten. Er ist darum derzeit in Texas und München mit Testfahrten gestartet, wie die FAZ berichtet. Die Technik scheint in geklärter Umgebung zu funktionieren.
Wenn aus Lautsprecheransagen plötzlich Musik wird, ist Stonema dahinter. Lehne dich zurück und höre den Song zur SBB oder zur BLS auf Spotify an. Die Begrüssungsansagen und der daraus interpretierte Song zeigt einmal mehr Unterschiede der beiden Bahnunternehmen.
Für unsere nächsten Trafikpoint Mobilitätsstationen sind die Telematikeinheiten für die E-Autos eingetroffen. Sie werden aktuell von der AMAG in die nächsten Leasing-Fahrzeuge Cupra Born und Skoda Enyaq eingebaut. Damit können wir mit unserer Plattform von World Wide Mobility wieder auf die nächsten E-Autos zugreifen. Wenn dich solche technischen Details interessieren, hier gerne noch mehr: Bei den E-Cargobikes und E-Bikes nutzen wir Bluetooth-Schlösser der Firma Pironex aus Rostock. Der Schweizer Veloschloss-Vertreiber Etrix aus Zürich verbaut diese an seinen Bike-Produkten (wir nutzen das Solid von Enviado und das Rapid von Radkutsche). Als Besonderheit schliesst Etrix die Schlösser an die Velobatterie an, damit sie laufend geladen bleiben. Von Etrix beziehen wir auch die E-Roller Silence S01, welche bereits eine Telematikeinheit verbaut haben. Dort kommt nur noch unsere SIM-Karte rein, damit wir die E-Roller an der Trafikpoint-App anbinden können. Ist alles miteinander verbunden, kann die nächste Mobilitätsstation mit Sharingfahrzeugen in Betrieb gehen. Dies wird im Herbst im 4VIERTEL am Seetalplatz der Fall sein. Wir freuen uns auf weitere Sharing-Möglichkeiten in Luzern Nord.
Eine abenteuerliche Fahrt mit dem öV kann man auf dem schmalen und steilen Weg zur Iffigenalp erleben. Der Chauffeur der AFA meinte, wir seien gut in der Zeit und haben kein Auto auf der halbstündlich im Einbahnsystem betrieben Alpstrasse hinter uns, so dass wir beim spektakulären Iffigenfall für 2‘ ein Sightseeinghalt einlegten konnten. Das nennen wir Kundenservice. Genauso optimal auf Feriengäste ist die SIMMENTAL CARD ausgelegt. Inkludiert ist der öV im Simmental bis zur Lenk oder nach Gstaad. Wir mussten auf dem Camping daher gar Verlängerung einreichen, um Lauenensee, Stockhorn, Simmenfälle, Siebenbrünnen, Schnurenloch und eben die Iffigenalp auf zahlreichen Wanderungen zu erleben. Come up – slow down! blieb also keine Marketing-Hülse, sondern unser Feriencredo.
Zugegeben, Ferien in der Schweiz machen nicht alle. So starten und landen z.B. am Flughafen Zürich täglich 750 Flugzeuge, welche etwa durchschnittlich 80’000 Menschen u.a. in die Ferien bringen. Wenn es aber einem alternativ ins Toggenburg zieht, hält die Ferienregion einiges an sanfter Mobilität bereit. Mit der Gästekarte ist beispielsweise der öV gratis. Dieser bringt einem direkt zum Grand Canyon der Ostschweiz, dem Ofenloch. Wo der öV nicht fährt, hats zudem Mitfahrbänkli. Wir probierten das natürlich aus. Es klappt. Und wenn schlechtes Wetter aufzieht, gehts ab in die nächste Therme. In Bad Zurzach passt übrigens der Werbespruch auch zur Mobilität: Ferienfeeling, nur näher! Wenn man dann weitere CO2-armen Verkehrsmittel wählen will, kann man mit dem E-Bike noch dem Rhein entlang fahren (zig Badestellen lassen einem aber nur schwer in grossen Schritten vorwärts kommen).