Ladestation vor dem Supermarkt

6.1.2023Technik

Wo werden wir dereinst unsere E-Autos laden? Privilegiert sind die, die ein Einfamilienhaus und damit die Möglichkeit haben, eine eigene Wallbox auf ihr Grundstück zu bauen. Viele Wohnen aber in Mehrparteienhäusern, wo sie auf den Goodwill der Eigentümer angewiesen sind oder sind gar „Laternenparker“ auf öffentlichen Strassen, wo Ladestationen kaum realisiert werden dürften. Einige Wenige könnten vielleicht auf dem Firmenparkplatz von Angeboten ihres Arbeitgebers profitieren. Das Startup Numbat, das Schnellladesäulen mit Batteriespeicher anbietet, verspricht das Laden innerhalb von 15 bis 30 Minuten von Null auf 80 Prozent vor Supermärkten. Dabei wird auf Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Supermärkte und auf zu günstigen Zeitpunkten gekauften Strom zurückgegriffen, welcher lokal in den Säulen gespeichert wird (diese haben noch einen Werbescreen für ein Zusatzeinkommen). Die Supermärkte stellen einzig Dach und Parkraum zur Verfügung und profitieren dereinst, dass die Kunden eher zu ihnen, als zum Konkurrenzmarkt ohne Ladesäulen kommen (siehe Medienbericht). Wir sind gespannt, wie sich die Branche zum Laden in der Schweiz weiterentwickelt. Die Idee der Supermärkte leuchtet ein und sieht man auch schon da und dort. Hoffentlich wird dereinst nicht das Auto zwangweise zum Einkauf verwendet, um beim Shopping gleich noch das Auto zu laden. Ziel müsste doch sein, das Auto in Zukunft nur noch gezielt zu verwenden.

Verkehrsverdunstung

30.12.2022Technik/Wirtschaft

Wird Strassenraum neu verteilt, fliesst der motorisierte Verkehr nicht unbedingt über andere Strassen. Viele Autofahrten bleiben aus, weil das Mobilitätsverhalten sich dem Angebot anpasst. Dieses Phänomen hat kürzlich der Mobilservice unter „Verkehrsverdunstung“ thematisiert, aber auch Agora veröffentlicht: Wird eine Strasse siedlungsorientiert umgestaltet, haben Nachbarquartiere meist Angst, dass sie von Mehrverkehr belastet werden. Derlei Sorgen und Zweifel sind verständlich, schliesslich hat man sich über Jahrzehnte an die Allgegenwärtigkeit des Autoverkehrs gewöhnt. Gleichzeitig zeigt eine wachsende Zahl gut belegter Beispiele, dass sie oft unbegründet sind. Effekte zeigen immer mehr Messungen: Verkehrsmengen sind keine unveränderlichen Grössen, sondern folgen der Infrastrukturplanung. Menschen passen ihr Verhalten dem Angebot an: Sie wählen neue Routen, andere Verkehrsmittel, oder kombinieren diese miteinander. Ein schöner Gedanke, welchen wir ins neue Jahr 2023 mitnehmen können. Happy new year!

Teamanlass beim Auftraggeber

16.12.2022Job

Ein Konzert von Marteria an sich ist schon was Spezielles: Licht, Videoanimationen, Papierstreifenregen und Feuer folgen einer bewegten Story von Widerstand, Gedenken, Regenwald bis zum „Vollkontakt“ zum Abschluss. Zusätzlich speziell für Trafiko ist aber, dass wir von unserem Auftraggeber THE HALL eingeladen wurden. Die im 2017 eröffnete 40 Mio. Franken teure Mehrzweckhalle in Dübendorf mit 5060 Plätzen ist der zweitgrösste Eventort in Zürich. Trafiko half und hilft noch immer mit, dass sich die Mobilität wie in den Baubewilligungsgesuchen einstellt. So wird nun laufend bei neuen Events der öV im ZVV ins Konzertticket integriert, damit noch mehr Besuchende mit dem öV kommen (THE HALL hat nämlich nur 250 Parkplätze unter der Halle). Dies ist aber nur eine von 20 Massnahmen zur Steuerung der Mobilität. An einer Massnahme beteiligten wir uns gestern gleich selber: Auf Infoterminals drückten wir beim Verkehrsmittel der Anreise auf den öV, damit das Monitoring später Fakten bereitstellen kann. Die Halle ist nämlich optimal direkt beim Bahnhof Zürich-Stettbach gelegen: Nur 8 Minuten ab Zürich HB. 8x pro Stunde mit der S-Bahn sowie zusätzlich mit Tram und Bus bedient. Besuche doch auch mal einen Event (zum Eventkalender von THE HALL)

Start On-Demand in Flims Laax Falera

9.12.2022Technik/Wirtschaft

Weihnachtszeit ist die Zeit der Geschenke. Für uns ist das schönste Geschenk, wenn Planungen Realität werden. So durften wir dieses Jahr PostAuto unterstützen, Gesamtmobilitätsthemen für die Region Flims Laax Falera zu bearbeiten. Rasch zeigte sich im Projektteam, dass On-Demand ein sinnvoller Ansatz sein könnte, was in Workshops vertieft wurde. On-Demand verkehrt nicht als Ersatz für Orts- und Regionalbusse, sondern ergänzend zu diesen Linien. Wir gratulieren, dass bereits auf diesen Fahrplanwechsel Elemente sichtbar werden, knapp ein Jahr nach Planungsstart. Vorerst wird der Nightliner zuverlässig on-Demand und voll digitalisiert verkehren (PubliCar-App mit ioki-Software). Das Beispiel zeigt, dass die technische Umsetzung nur noch wenige Monate dauert. Komplexer ist vielmehr die Überwindung organisatorischer Hürden. Wir begrüssen jedoch das gewählte Vorgehen: Statt lange darüber zu brüten, können nun zu Randzeiten Erfahrungen gesammelt werden. Auf diesem Fundament können dann im 2023 schrittweise weitere Elemente hinzu kommen. Viel Erfolg der Weissen Arena, „go on“ Richtung Zielbild.

öV-Erschliessung in 3D

2.12.2022Technik

Wie bin ich eigentlich selber mit dem öV an meinem Wohn- oder Arbeitsort erschlossen? Eine 3D-Karte auf dem Geoportal des Bundes gibt anschaulich Auskunft basierend auf den öV-Güteklassen des ARE. Diese Daten werden in einem automatisierten Prozess aus den Daten des elektronischen Fahrplans der Schweizerischen Transportunternehmungen (GTFS) berechnet. Auch wir in der Planung brauchen dieses Analysetool beispielsweise bei Mobilitätskonzepten. Eingangs gilt es nämlich jeweils, die Ausgangslage für alle Verkehrsmittel zu checken. Da darf der öV natürlich nicht fehlen.

Zeit, über Mobilität zu reden

22.11.2022Kommunikation

Mobilität ist vielseitig. Genauso vielseitig soll sie von der Bevölkerung auch genutzt werden. Ob zu Fuss, mit dem Velo, Auto, dem öffentlichen Verkehr oder dem Sharing-Fahrzeug. Für einen bewussten Umgang mit dem Thema Mobilität hat der Kanton Luzern gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Luzern die Plattform «Luzernmobil.ch» neu gestaltet. Sie richtet sich an die Bevölkerung, Unternehmen, Gemeinden sowie Schulen, Veranstalter:innen und Arealentwickler:innen. Luzernmobil zeigt auf, welche Einflüsse verschiedene Verkehrsmittel beispielsweise auf die Umwelt und die Auslastung der Verkehrsfläche haben, stellt die vielfältigen Mobilitätsangebote im Kanton vor und zeigt Good-Practice-Beispiele. Die ganze Plattform ist attraktiv aufgemacht und lädt so zum Entdecken ein. Es freut uns, dass Trafiko einerseits mit einer Aktion für Trafikpoint und anderseits mit einem Fachinput zum Thema Mobilitätsmanagement im Unternehmen Partnerin von Luzernmobil sein darf.

Zitat passend zum Klimagipfel-Ende

18.11.2022Technik/Wirtschaft/Zukunft

Die Weltklimakonferenz geht heute offiziell zu Ende. Die Zeichen für eine griffige Abschlusserklärung sind nicht optimal, zumal im Umfeld von Krieg und Energiekrise wieder vieles hinterfragt wird. Offen ist, ob noch einige Zusatztage Besserung bringen. Für uns passt folgendes Zitat zur Herausforderung: «Der Mensch ist das einzige Lebewesen, dessen Bedürfnisse steigen, wenn sie befriedigt werden». Dies stellt der amerikanische Ökonom Henry George im 19. Jahrhundert fest. Es dürfte aber nichts anderes übrig bleiben, als Veränderungen weiter anzustossen und umzusetzen. Trafiko hilft tatkräftig mit.

Verteilkampf

11.11.2022Technik

In der Schweiz dürfte man wohl weder die eine, noch die andere Lösung so markieren, welche ein Twitter-User postet. Die Herausforderung gibt es aber auch bei uns: Soll der Fuss- und Veloverkehr oder der Autoverkehr komfortabel ausgestaltet sein? Wegen dem gegebenen Raum ist beides meist nicht möglich. Seit längerem bekannt sind Lösungsansätze wie beispielsweise Kernfahrbahnen (Flyer Kernfahrbahnen Kanton Aargau), Mischverkehrsflächen oder Begegnungszonen. Die Stadt Zürich spricht bei letztgenannten Ideen auch von Aufenthaltsstrassen, wobei solche Ansätze die hindernisfreie Architektur wieder auf den Plan ruft (Anforderungen hindernisfreier Verkehrsraum). Tja, die Lösung der Quadratur des Kreises ist herausfordernd.

CAS Transformation of Public Transport läuft

4.11.2022Technik/Wirtschaft

Das CAS Transformation of Public Transport, Model 5 „Smarte Angebotsformen im ÖV“ der Hochschule Luzern ist gestern gestartet und dauert noch bis Samstagmittag. Trafiko darf in diesen 2.5 Tagen in der Hauptverantwortung sein Wissen an einen breiten Teilnehmendenkreis weitergeben. Dieser ist bunt gefächert: Von Mitarbeitenden des BAV über verschiedenste Bahn- und Bus-Transportunternehmen bis zu kantonalen Ämtern sind zahlreiche Beteiligte der öV-Branche vertreten. Neben den Trafiko-Inputs hat sich auch Roland Weippert von AMAG eingebracht (er war wie im Bild festgehalten online aus Amsterdam zugeschaltet. AMAG schaut sich dort Zweiradkonzepte an). Fanny Frei von VBZ erklärte ihr grosses Engagement mit Pikmi und ZüriMobil vor Ort (am inspirierenden neuen Hochschulstandort der HSLU in Rotkreuz). Fazit für uns: Wir ziehen den Hut vor dem hohen Wissenstand der Teilnehmenden. Mit dem Wissen ist die Arbeit aber nicht gemacht. Wir müssen nun Themen verändern und umsetzen. Lets go! Zudem: Wir danken den Referierenden, das sie tiefe Einblicke in ihre aktuellen Arbeiten gewährten. Nur wenn wir Wissen teilen, kommen wir schneller voran. Erstaunlich ist, sowohl AMAG (Fokus individuelle Mobilität), wie auch VBZ (Fokus kollektive Mobilität) ziehen in ähnliche Richtungen. Gleichen sich MIV und öV immer mehr an?

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