Multimodal mobil in deiner Stadt

16.7.2021Technik

Städte beginnen immer mehr, den Gesamtverkehr passend zu ihrer Stadt anzubieten. Der öV ist dabei historisch am besten integriert: Entweder direkt in der Stadtverwaltung oder sonst im Eigentum der Stadt (als Aktiengesellschaft oder Anstalt geführt). Verstärkt kommt aber Car- und Bikesharing dazu, wie das Beispiel Osnabrück schön zeigt: www.stadtwerke-osnabrueck.de/mobilitaet. Die Ticket-App YANiQ garantiert z.B. mit dem Check-in | Be-out-Konzept immer das beste Busticket, wie man es in der Schweiz von FAIRTIQ oder EasyRide kennt. Die Mobilitäts-App VOSpilot vereint bereits Routenplanung für alle Verkehrsmittel, öV, Carsharing, Ticketkauf und Anzeigeplattform für last-minute Angebote von Unternehmen. Angedacht sind offenbar auch Erweiterungen wie E-Cargobike oder Park&Ride. Die Software liefert dabei HaCon, welche in der Schweiz z.B. auch bei VBZ im Einsatz ist und dort die Mobilitäts-App ZüriMobil verantwortet. Fazit: Immer rascher und bei diversen Akteuren geht es weiter Richtung Mobility as a Service. Recht so, die Kunden warten darauf.

Mobilitätspyramide

9.7.2021Kommunikation/Technik

Das 1985 gegründete Institute for Transportation Policy and Development (ITDP) ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die sich weltweit für nachhaltigen und gerechten Verkehr einsetzt. ITDP hat Niederlassungen in Mexiko, Afrika, Brasilien, China, Indien, Indonesien und den Vereinigten Staaten. Es hat ein Team von mehr als 100 Mitarbeitenden und ergänzt seine Arbeit durch sachkundige Berater. Die Organisation arbeitet zusammen mit lokalen und nationalen Behörden, der Wissenschaft und Partnerorganisationen mit dem Ziel, Verkehrslösungen zu fördern, die Treibhausgasemissionen, Umweltverschmutzung, Armut, Reisezeiten, Schwerverletzte und Tote durch Verkehrsereignisse zu reduzieren. Damit soll die Wirtschaftlichkeit verbessert, Entwicklung und Lebensqualität gesteigert werden. Auf seiner Webseite wurde für Mexiko die Hierarchie der urbanen Mobilität publiziert (Bild). Fazit: Andere Kultur, anderer Kontinent, jedoch gleiche Lösungsansätze wie bei uns.

Strategie für smarte Mobilität in der Stadt Zürich

2.7.2021Technik/Zukunft

Das Angebot neuer Mobilitätsdienstleistungen ist kaum in einer Stadt vielfältiger als in Zürich. Doch wie geht die Stadt Zürich damit um und wie kann sie neue, smarte Mobilitätslösungen sinnvoll einsetzen? Um diese Fragen zu klären, haben EBP und Trafiko die Stadt Zürich unterstützt, die strategische Planung Smart Mobility zu erarbeiten, abgestimmt auf die Ziele der Smart City Zürich. Herausgekommen ist eine Definition und Leitsätze, was die Stadt Zürich mit dem Einsatz von Smart Mobility erreichen möchte: neue Lösungen für eine attraktive, ressourcenschonende und flächeneffiziente Mobilität für alle zu ermöglichen und zu erproben − sowohl für den Personen-, als auch für den Güterverkehr. Umgesetzt werden sollen zielführende Massnahmen in den Themenfeldern Digitale Infrastruktur, Sharing, Pooling, Dekarbonisierung, Smarte physische Infrastruktur, Automatisierung und Nudging. Die Stadt Zürich nimmt dabei je nach dem die Rolle der Koordinatorin, der Initiantin oder der Begleiterin ein. Zudem sorgt sie für gute Voraussetzungen sowie für Spielregeln für alle Akteure. Und sie ist darum bemüht, die Erfahrungen auszuwerten und die richtigen Lehren für die Zukunft zu ziehen.

Bedürfnisse an NaDIM einreichen

25.6.2021Technik

Der Bund plant eine staatliche Dateninfrastruktur zur Förderung der Verfügbarkeit und des Austauschs von Mobilitätsdaten sowie zur Vernetzung von Mobilitätsanbietern, sonstigen Datenlieferanten, Entwicklern und Betreibern von digitalen Kundenlösungen (Mobilitätsplattformen) und weiteren Datenbezügern. Trafiko darf im Auftrag des BAV die Bedürfnisabklärung mit Fokusgruppengesprächen und einer Onlineumfrage durchführen und Bedürfnisse der Marktteilnehmenden konsolidieren und dokumentieren. Daher nun die Chance nutzen, und bis 9. Juli 2021 seine Inputs in der Onlinebefragung deponieren. 2 Stimmen, warum wir verstärkt am Thema arbeiten sollten: «Digitale Verbindungen überbrücken Grenzen. Sie vereinfachen Austausch und Handel, und sie sorgen für Innovation, Wertschöpfung und Wachstum», sagt Marianne Janik, CEO Microsoft Deutschland. Es lohnt sich, diese Thematik zu lösen denn: «Informationstechnologie wird auf Jahre der stärkste Wachstumstreiber bleiben. Mit Künstlicher Intelligenz, 5G und Quantencomputern sind die nächsten Technologiesprünge auf dem Weg in unseren Alltag.» Sie sieht Nachholfbedarf, da zu wenige Organisationen bereit sind, ihre Daten zu öffnen und zu teilen. Dabei wäre genau das die Voraussetzung für einen nächsten Schub. Auch in der Schweiz gibts solche Stimmen: «Der grösste Gewinner von vernetzter Mobilität ist der öffentliche Verkehr» sagt Andreas Fuhrer von Alliance SwissPass im zweiteiligen Interview.

Mini teilen

18.6.2021Technik

Mit Mini Sharing lässt sich das eigene Fahrzeug mit Freunden und Familie teilen. Seit Anfang März 2021 ist die Option in Deutschland und den Niederlanden erhältlich. Weitere Märkte in Europa folgen bis Ende 2021. Seit 2019 hatte das Unternehmen das Shared-Mobility-Angebot in Madrid und Barcelona in einem Pilotprojekt getestet. Uns freuen solche Innovationen. Möglich wird so, dass ein Auto auch im Quartier geteilt wird und damit Carsharing plötzlich demokratisiert werden könnte. Noch sinnvoller wäre, wenn an der Plattform nicht nur Autos angehängt wären, sondern auch E-Scooter, E-Bike, E-Cargobike und E-Roller. #Trafikpoint

Rakete in Hamburg

11.6.2021Technik

Auf Google Maps in der Region Hamburg hats die rote Rakete (Markenzeichen von hvv switch) in sich: Mittels eines Klicks darauf landet die Kundschaft auf der hvv switch App, wo das für die Route genau passende Ticket vorausgewählt bereit liegt und mit einem Swipe direkt gebucht werden kann. Mit dieser kleinen roten Rakete wurde weltweit erstmals der Kauf von öV-Tickets aus Google Maps heraus angeboten. Google und der Verkehrsverbund arbeiten aber nicht nur beim Ticket zusammen: Fahrplaninformationen (auch in Echtzeit), Fahrzeugpositionen, usw. werden zur Verfügung gestellt. Doch gibt der öV hier nicht Skills aus der Hand? Aus Sicht HVV gewinnt der Kunde plus die lokale MaaS-App. Gratulation zu dieser Einstellung.

Musterbeispiel von Trafiko

4.6.2021Kommunikation/Technik

Espazium – der Verlag für Baukultur – hat als Beilage der SIA-Fachzeitschriften TEC21, TRACÉS und Archi das Sonderheft Immobilien und Energie publiziert. Das Heft zeigt den aktuellsten Stand zur Abstimmung Siedlung und Verkehr, Arealmobilität, E-Mobilität, Mobilitätsmanagement und Parkplätze. Eines der drei schweizweit vorgestellten Best Practice ist die Siedlung Sagenmatt in Ebikon, dessen von Trafiko entwickeltes Mobilitätskonzept neue Massstäbe setzt: Mobilität kommt dort direkt mit der Miete ins Haus, denn künftige Bewohnerinnen und Bewohner buchen ein spezifisches Paket zur Wohnung mit dazu. Diese Pakete sind passend zur urbanen Lage ausgestaltet und setzen u.a. auf Sharing. So kann man ohne Komforteinbusse aufs eigene Auto verzichten. Das Heft listet aber weitere Tipps, z.B. zu Ladestationen, so dass kein Wildwuchs in Tiefgaragen entsteht: „Zu empfehlen ist eine Basisinfrastruktur, deren Komponenten fest mit dem Gebäude verbunden sind und steuerbare Ladestellen für die einzelnen Parkplätze und ein Lastmanagementsystem aufweisen. Im SIA Merkblatt 2060 ist diese Basis definiert: Verteilkasten, Stromzähler für verschiedene Ladestellen und die Stromzufuhr bis zu den Parkflächen.“ Es lohnt sich, solche Infrastruktur für E-Mobilität nicht nur bei Neubauten sondern z.B. zusammen mit einer Sanierung der Beleuchtung in der Tiefgarage anzugehen. Wir sollten nicht warten mit Umsetzen, denn die Zukunft hat bereits begonnen.

Gesetz für autonome Autos

28.5.2021Technik/Zukunft

Der deutsche Bundestag findet es an der Zeit, den Regelbetrieb für Robo-Autos einzuleiten und hat ein Gesetz zum autonomen Fahren verabschiedet. Deutschland soll laut der Initiative „eine Führungsrolle“ in diesem Bereich einnehmen. Vollautomatisiertes Fahren der Stufe 4, bei dem das System für definierte Anwendungen komplett die Kontrolle übernimmt und vom Fahrer nicht mehr überwacht werden muss, soll damit zunächst in festgelegten Betriebsbereichen bundesweit im öffentlichen Strassenverkehr im Regelbetrieb erfolgen können. Mehrheitsfähig war unter den Parteien der Zusatz, ein „Not-Aus“-Knopf als verbindlich zu erklären. Dies steigere „das subjektive Sicherheitsempfinden der Passagiere“. Auch sollen Unfallgeschädigte zu den beim Betrieb gespeicherten Daten Anspruch erhalten, gleichzeitig gilt jedoch die Datenschutz-Grundverordnung. Soweit so gut. Interessant sind die Ergebnisse der YouGov-Befragung: Nur noch 48% der Befragten sagen, dass autonome Fahrzeuge ihnen Angst machen. Uns schreckt eher folgendes auf: Nur für 28% kämen Sharing-Angebote mit autonomen Autos infrage. 27% können sich vorstellen, selbst ein autonomes Auto zu kaufen. Achtung: Wenn wir alle wieder eigene Fahrzeuge kaufen, die noch autonom rumkurven können, dürfte der Verkehr nochmals stark zunehmen …

Mobilitätsstation einrichten

21.5.2021Technik

Warum sind Mobilitätsstationen wichtig? Der Leitfaden Mobilitätsstationen aus der Smart City Wien gibt Auskunft:

  1. Mobilitätsstationen stärken den Umweltverbund: Zum einen wird ein starker Fokus auf Zweiräder gesetzt, zum anderen wird das Angebot ergänzend zum öV gesehen.
  2. Mobilitätsstationen fördern die Multimodalität: Mehr Optionen lässt die Verkehrsmittelwahl überdenken. Es resultieren mehr Wege ohne Auto.
  3. Mobilitätsstationen schaffen eine Mobilitätsgarantie: Nutzende können auch ohne Auto auf einfache Art mobil sein. Auf ein eigenes Auto kann verzichtet werden
  4. Mobilitätsstationen tragen zum Ausbau der E-Ladeinfrastruktur bei: Mobilitätsstationen setzen mehrheitlich auf alternative Antriebe, was dieser Technik Vorschub gewährt und das Ladestellennetz verdichtet.

Der Leitfaden gibt u.a. auch Auskunft über die Dimensionierung des Angebotes, die Kosten, das Geschäftsmodell und das Monitoring & Evaluierung. Schön, findet die Idee Verbreitung. In diesem Sinn ein Gruss auch an unsere Kollegen von Sorglos mobil und alles Gute zum Start.

Mobility as a Service

14.5.2021Technik/Wirtschaft

Vom Miet-Scooter in den Bus und von dort ins Sharing-Auto. Das ist längst möglich, erfordert oft jedoch mehrere Apps und Benutzerkonten. Während erste öV-Akteure sich als Plattform promoten, buhlen auch Software-Anbieter (z.B. Trafi, World Wide Mobility, Mobility concept, MOQO Wunder Mobility, …) um die Drehscheibenfunktion. Wer die Mobilität als Dienstleistung dereinst bündelt, ist offen. Klar ist, dass Nutzer*innen nur eine MaaS-App für die Fahrt von A nach B wünschen. Dort drin wollen Sie die Fahrt planen, reservieren, buchen und nutzen – dies über das Verkehrsmittel hinweg. Erstaunlich ist, dass MaaS nicht mehr gefördert wird: So wäre es möglich, ohne selbst alles zu besitzen immer das passende Verkehrsmittel zu wählen. Ein Überblick über den IST-Zustand, aktuelle Probleme und Pendenzen zeigt das White Paper aus Basel oder der Blog-Eintrag von Lukas Wohner.

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Trafiko