Wieso wird eigentlich meist ausserhalb von Europa an günstigeren Verkehrssystemen geforscht? Wäre doch auch für uns spannend, Tramkomfort zu erhalten, jedoch ohne teure Schienen und Fahrleitungen bauen und unterhalten zu müssen …
Im Grunde genommen sind Autos bezüglich Technik ausgereift und nahezu vergleichbar. Genau dann spielt Image und Kommunikation eine immer wichtigere Rolle. Und da sich Kunden vermehrt im Internet bewegen, wird dort am eigenen Image gefeilt. Hier eines unserer Lieblingsbeispiele, weil es Autos für die Botschaft schon gar nicht mehr braucht:
Ob es den Begriff „Aufschaukelung“ tatsächlich gibt, können wir nicht mal sagen. Sein Effekt ist aber im dichten Linienverkehr einer Agglomeration verheerend: Ein erster Bus erhält zu Hauptverkehrszeiten eine kleine Störung, z.B. weil jemand die Türe für einen ticketlösenden Kollegen offen hält. Bei den nächsten Haltestellen strömen immer mehr Leute zur Haltestelle, drängen in den bereits verspätenden Bus. Dieser wird so noch langsamer, u.a. weil die vielen Leute auch nur mühsam wieder aussteigen können. Ganz anders der Folge-Bus. Er hat weniger Fahrgäste (die sind alle im ersten Bus), holt so gar Zeit auf, bis beide Busse schlussendlich hintereinander fahren. Weil sich auch bei diesem Setting noch immer die Mehrheit in den vorderen Bus drängt, hat man zwei Busse mit der Kapazität von einem. Kompliziert?
Hier kannst du das selber ausprobieren (Anleitung: Klicken und kurz halten eines weissen Kastens „bus 1“ oder „bus 2“, loslassen. Zusehen, was passiert).
Bekanntlich sind im Iran kaum amerikanische Produkte anzutreffen. Dies gilt auch für den Mobilitätsbereich. Nicht nur amerikanische Autos sucht man vergebens, auch neuere Errungenschaften wie Uber können nicht genutzt werden. Das heisst aber noch lange nicht, dass die Bevölkerung nicht von Ride-Sharing profitieren kann. Zurzeit erobert der iranische Fahrtenvermittlungsdienst Snapp die Städte. 2014 wurde das Unternehmen in Teheran ins Leben gerufen und zählt heute 400 Mitarbeitende. Trafiko hat Snapp im Iran ausprobiert – mit einem positiven Fazit.
Was macht diesen Dienst in einem Land voller Taxis so erfolgreich: 1. Fixer Preis vor Fahrtbeginn. 2. Der Fahrer kennt die Route aufgrund des im App integrierten Navigationssystems (keine Selbstverständlichkeit im Iran). 3. Der Preis ist tiefer. 4. Zahlung mit Kreditkarte möglich.
Ob San Francisco, Zürich oder Teheran, der Trend zu Online-Vermittlungsdiensten zur Personenbeförderung ist grenzenlos.
In eigener Sache: Die Geschichte des Postbüros Kastanienbaum – dem Standort von Trafiko – wird in einem Dokumentarfilm (Siehe Luzerner Zeitung, SRF oder Tele 1) beleuchtet. Auch wenn nach 98 Jahren Schluss ist mit der Poststelle, bleibt mit dem Namen unseres Open Workspace die Post weiter in Erinnerung.
Mal eine andere Sicht auf die hochgelobten Innovationen: Elektrobusse sind zu teuer, zu unzuverlässig und zu aufwendig. Hier die Fakten zum Thema: In Deutschland fahren 458 ganz oder teilweise strombetriebene Busse (0.6%), 1430 Gasbusse (1.8%) und 76.334 Dieselbusse (97.6%). Soll der Change kommen, brauchts also noch einen grossen Effort …
Unter dem Label take a bike fördern sechs Zentralschweizer Gemeinden gemeinsam das Velofahren. Die Einwohnerinnen und Einwohner von Luzern, Sursee, Hergiswil NW, Stans, Stansstad und Horw können mindestens ein Jahr lang alle Velos des Velosharing-Anbieters nextbike kostenlos nutzen. Ein spezielles Velo ist das Elektro-Cargobike, mit welchem der städtische Projektleiter heute vor unserem Büro vorfuhr. Klar, dass wir die Gelegenheit für eine Testfahrt nutzten. Fazit: Ein weiterer Grund fällt weg, in der Stadt ein Auto zu besitzen.
Es ist vergleichsweise einfach, ein neues Gebäude im Zentrum dem Stimmbürger positiv zu vermitteln. Anspruchsvoller ist, die Verkehrsplanung zu erklären. Man muss hierfür vereinfachen und Wesentliches einfach zugänglich erklären, wie das die folgende Animation aus unserer Sicht super macht:
Es soll wenig Einträge zum Fussverkehr in unserem Blog geben. Jason Paul ist der Extrem-Fussgänger und füllt die Lücke. In diesem Video sind unter anderem seine neuen Aufnahme-Perspektiven spannend. Auch in der Planung bringen Perspektivenwechsel uns auf neue Ideen.