Dimension «Umwelt» nimmt in LuzernNord Form an
15.12.2023 – AllgemeinSeit Planungsbeginn haben in unserem Mandat Gebietsmanagement LuzernNord (im Auftrag von LuzernPlus) Umweltthemen einen hohen Stellenwert. Nochmals akzentuiert hat sich die Notwendigkeit griffiger Massnahmen mit dem zunehmenden Klimawandel. Eine Zwischenauswertung unter den Bauherrschaften zur Smart-City-Dimension «Environment» hat gezeigt, dass die Umsetzung effektiv und innovativ ist und klappt: Von den rund zehn grossen Bauprojekten haben sieben Anschluss an einen Wärmeverbund. Weiter sind Solaranlagen mit einer Leistung von knapp 4’500 kWp umgesetzt oder in Planung. Das entspricht dem Stromverbrauch von rund 1600 Haushalten. Die Mehrheit der Projekte ist mit strengen Labels wie SNBS, greenproperty oder Minergie-P-Eco zertifiziert. Dank der guten öV-Anbindung und der Erschliessung mit Velowegen sowie Sharing-Angeboten kann der Parkplatzbedarf auf 0.4 Parkplätze pro Wohnung reduziert werden. Die Parkierungsanlagen werden mit Ladestationen E-Autos ausgerüstet. Potenzial besteht noch bei der Erweiterung des Wärmeverbunds oder bei der Vernetzung der Baufelder im Energiebereich. Wer mehr über LuzernNord, Smart City und Umwelt erfahren möchte, der schaut am besten unser Referat am diesjährigen Gebietsmanagement-Apéro an.
Mobilitätskonzepte im Stockwerkeigentum
10.12.2023 – WirtschaftMobilitätskonzepte im Mietwohnungsbau sind inzwischen gang und gäbe. Doch wie sieht es im Stockwerkeigentum aus? Auch hier gewinnt das Thema an Bedeutung, wie unsere aktuellen Projekte CHAMA Columbus (Cham), Max-Towers (Aesch/Reinach) oder Bell-Areal (Kriens) zeigen. Ein weiteres Indiz für die Dringlichkeit dieses Themas ist die Tatsache, dass wir am 14. November 2023 an der Tagung zum Stockwerkeigentum der Universität Luzern vor über 250 Jurist:innen und Bewirtschafter:innen über Mobilitätskonzepte referieren durften (Buch zur Tagung kaufen). Dabei machten wir auf drei Besonderheiten gegenüber klassischem Mietwohnungsbau aufmerksam: 1. Entscheidend ist im Stockwerkeigentum die Sicherstellung von betrieblichen Massnahmen, in dem die langfristige Finanzierung Stockwerkeigentums-Reglement verankert wird – zum Beispiel für die Deckung eines Defizits von Carsharing. 2. In der Regel müssen die notwendigen Flächen (z.B. Abstellplatz für Bikesharing) dem gemeinschaftlichen Eigentum wie einer Infrastrukturparzelle im Miteigentum zugewiesen werden. 3. Beim Verkaufsprozess müssen die Mobilitätskonzepte bei der Käuferschaft thematisiert werden.
Mobilität in Österreich
1.12.2023 – Kommunikation/WirtschaftJeder dritte Haushalt in Österreich befindet sich in einem Gebiet mit geringer Bevölkerungsdichte. Dort fährt nur rund ein Fünftel mehrmals im Monat oder öfters mit dem Öffentlichen Verkehr, die Hälfte nie. Solche und ähnliche Fakten wurden kürzlich an einer VCÖ-Fachveranstaltung präsentiert. Uns beeindruckte die Grafik oben. Offenbar haben autofreie Haushalt ein viel tieferes Mobilitätsbudget als solche mit Autos. Dies zeigt, dass das Auto sicher nicht zu den günstigsten Verkehrsmitteln gehört. Spannend am Foliensatz von Lina Mosshammer ist aber auch der Überblick über On-Demand-Systeme in Österreich: 278 flexible Ridepooling-Angebote werden in Österreich bereits gezählt. Diesbezüglich ist die Schweiz mit weniger als 30 Systeme im Hintertreffen, wie das Trafikguide-Monitoring zeigt.
Trafiko am LUSTAT-Meeting
17.11.2023 – Kommunikation/TechnikIm Mittelpunkt des LUSTAT Meeting 2023 stand das Thema „Mobilität und Verkehr im Kanton Luzern“. An der Veranstaltung im Verkehrshaus wurden Fragen rund um das Mobilitätsverhalten der Luzerner Bevölkerung aus unterschiedlichen Blickwinkeln besprochen und von Regierungspräsident Fabian Peter im politischen Kontext reflektiert. Nach einem Mobilitätsrückblick, Statistiken zur heutigen Mobilität durfte Roman Steffen von Trafiko in einem Praxisinput ein Blick voraus werfen (alle Referate sind bei LUSTAT abgelegt). Auf dem Podium wurden die Themen anschliessend gemeinsam diskutiert. Gerne verweisen wir mit diesem Blog auch auf die neusten LUSTAT-Bericht „Mobilität im Kanton Luzern – Ergebnisse des Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2021“: Erfreulich drin ist auf Seite 12 der Vergleich des Autobesitz 2015 und 2021. Der Anteil autofreier Haushalte wächst in dichten Siedlungen. Seite 23 zeigt zwar weniger optimal, dass der Motorfahrzeugbestand im Kanton noch immer wächst. Das erklärt wohl auch den Modalsplitvergleich auf Seite 62: Der öV stagniert oder geht sogar in der Agglomeration zurück, was nicht im Sinn der aktuellen Konzepte ist (offen ist, ob hier einzig Corona als Erklärung herangezogen werden kann). Anstrengungen hin zur Verkehrswende sind aus unserer Sicht weiterhin nötig!
Auto auf der Strasse zu Gast
10.11.2023 – TechnikWir fragen uns oft, wie man das Velonetz schneller ausbauen könnte, damit es sicher angeboten werden kann. In Amsterdam sieht man einige spannende Ansätze in der Stadt, aber auch in Vororten. Dort werden schwach befahrende Erschliessungsstrassen in der Logik umgekehrt: Sie werden rot eingefärbt und zählen damit zum Velonetz. Das Auto darf sie zwar auch befahren, ist aber nur zu Gast. So gelingt es innert nützlicher Frist, ein durchgängiges, kilometerlanges Radnetz anzubieten, was die Velonachfrage weiter erhöht. Warum werden solche Ideen eigentlich bei uns nicht angewandt?
CAS mit starkem Praxisbezug
3.11.2023 – Allgemein/Job/ZukunftAuch bei der zweiten Durchführung des Moduls Smarte Angebotsformen im öV im Rahmen des CAS Transformation of Public Transport legen wir Wert auf einen starken Praxisbezug. Nachdem uns gestern Roland Weippert, Head of Ventures, aufgezeigt hat, wie AMAG zur führenden Mobilitätsanbietern der Schweiz werden möchte, waren wir heute zu Gast in Zürich. Wernher Brucks, Leiter Verkehrssicherheit, gab uns Einblick in das Management der Stadt Zürich bei der Mikromobilität. Beim Besuch der Mobilitätsstation „Lochergut“ konnten sich die Studierenden sogleich ein Bild über die Umsetzung machen. Am Nachmittag stand das Thema Mobility as a Service (MaaS) auf dem Programm. Funny Frei, Head of Information & Product Development, teilte mit uns die Erfahrungen der VBZ und machte einen Ausblick auf das MaaS der Städtekooperation. Bei On-Demand, dem Querschnittsthema des CAS, erhielten wir von Christoph Baur einen spannenden Erfahrungsbericht von Pikmi. Morgen gehts weiter im Remote-Unterricht zum Thema Mobilitätskonzepte und Mobilitätsmanagement.
Digitale Hilfsmittel im autofreien Wohnen
28.10.2023 – Kommunikation/WirtschaftSeit knapp 10 Jahren leistet die Plattform autofrei/autoarm Wohnen (PAWO) Pionierarbeit für Überbauungen mit einem minimalen Parkplatzangebot. Inzwischen ist das autoarme Wohnen längst keine Nische mehr von ökologischen Genossenschaften. Im urbanen Raum werden immer mehr solche Projekte realisiert. Am diesjährigen Fachseminar von PAWO durfte Trafiko einen Fachinput zum Thema „Mobilitäts- und Siedlungs-App – Mobilität einbinden und betreiben“ halten (siehe auch Beitrag Mobilservice). Fazit: Für die erfolgreiche Umsetzung von Mobilitätskonzepten braucht es mehr als nur digitale Hilfsmittel. Ein “Kümmerer“ und Finanzmittel sind ebenso wichtig. Dennoch können digitale Hilfsmittel das Thema Mobilität pushen und das Leben ohne eigenes Auto vereinfachen – beispielsweise bei den Sharing-Angeboten oder Anreizsystemen. Download Referat Trafiko
Nachtzug durch Europa
20.10.2023 – WirtschaftDie Reisen werden nach Corona wieder länger. Die Ferne lockt oder die heranwachsenden Kids stellen höhere Ansprüche an Ferien. Steht eine Grossstadt auf dem Programm, kann man inzwischen wieder über die Nacht zu zahlreichen Zielen anreisen und so Abenteuer, Reise und Übernachtung mit vergleichsweise grünem Gewissen kombinieren. Denn der CO2-Fußabdruck, den ein Passagier im Nachtzug hinterlässt, ist um ein Vielfaches geringer, als wenn er oder sie die gleiche Strecke im Auto oder gar im Flugzeug zurücklegt. Die Geschichte der Nachtzüge begann in Deutschland vor mehr als 150 Jahren. Damals galt Zugfahren über Nacht als exklusive Art des Reisens und war vor allem in der gehobenen Klasse beliebt. Besonders eindrücklich zeigt das etwa die Verfilmung des Kriminalromans „Mord im Orient-Express“. Doch diese Zeiten sind vorbei: Für viele Termine, die früher nur mit einer Nachtzugfahrt erreichbar waren, genügt heute der morgendliche ICE. Als dann noch Billigflieger und Fernbusse der Bahn Konkurrenz machten, stellte Ende 2016 die Deutsche Bahn ihre Nachtzüge ein, weil sie ihr zu unrentabel geworden waren. Es ist vor allem der ÖBB zu verdanken, dass wichtige Nachtzüge in der Folge weiterbetrieben und nun wieder ausgebaut werden. Ab Zürich/Basel kommt man z.B. mit Nightjets umsteigefrei nach Amsterdam, Hamburg, Berlin, Wien, Graz und bald auch wieder nach Barcelona. Neues Rollmaterial macht das Reisen laufend komfortabel, was nötig ist. Denn gewissen Nightjet-Züge sieht man gut an, dass sie seit Jahrzehnten täglich durch halb Europa rollen. Auch die Zusammenarbeit muss noch verbessert werden. Ein vollständiger Überblick liefern zurzeit nur private Webseiten wie Night-trains oder Nighttrains.