Bergbahn wird zum Taxi

In der Feriendestination Flims-Laax-Falera bringt der Flem Xpress bis Dez. 2024 eine Innovation als Weltneuheit hervor: Eine Gondelbahn wird vollautomatisch und bedarfsabhängig betrieben. Während unterwegs die Bahn wie gewohnt am Seil fährt, bewegt sie sich in der Station elektrisch auf Laufschienen. Sind keine Gondeln besetzt, werden sie auch nicht eingehängt. Vorteile: Bis 50% weniger Energieverbrauch und entspanntes Einsteigen bei den stillstehenden Gondeln. So funktioniert der Flem xpress: Man wählt vor Fahrantritt sein Fahrziel. Die Gondel rollt auf einem Gleis ein, wo man in die stillstehende Gondel einsteigt. Dann steuert die Gondel vollautomatisch eines der 5 möglichen Ziele im Skigebiet an. Noch weiter geht die Idee ConnX von Leitner, wo die Bahn nach Einfahrt in die Station als „Bus“ weiterfahren kann. So würde möglich, das von der Talstation entlegene öV-Haltestellen auch ohne Seil erreicht werden könnten (z.B. bei der Pilatusbahn in Kriens oder der Titlisbahn in Engelberg).

Trafikpoint Weinbergli eröffnet

Er ist bereit für euch, der neue Trafikpoint Weinbergli. Multimodale, volldigitalisierte, dekarboniserte und geteilte Mobilität mit Anzeige aller im Umfeld öffentlichen Mobilitätsangebote in der Trafikpoint-App. Anzeigen, buchen, bezahlen öffnen/schliessen verschiedenster E-Fahrzeuge: Nach Jahren sind alle Elemente in einer ansprechenden Mobilitätsstation zusammengeführt, wie zentralplus und der Anzeiger Luzern zur Eröffnung berichten. Fehlt nur noch das öV-Ticket für vollendetes MaaS (coming soon, wenn die Zusammenarbeit weiterhin so top funktioniert. Wir sind dran). Ein grosses Dankeschön an alle Beteiligten, insbesondere die Albert Koechlin Stiftung, wo im Rahmen von cleverunterwegs.ch/quartier die Mobilitätsstation entstand. Ohne die Fahrzeuge von AMAG und ETRIX, aber auch den am Bau beteiligten Firmen, würde die Mobilitätsstation nicht stehen. Zu guter Letzt braucht es aber auch Kunden – wie im Fall des Weinbergli die allgemeine baugenossenschaft luzern abl. Schön, dass wir für euch die nächsten 6 Jahre aktiv bleiben dürfen. Wir freuen uns, dass bereits eine Handvoll weiterer Kunden eine Station bei uns bestellten. Darüber hinaus ist das Interesse zurzeit für dieses Thema sehr gross, da in zahlreichen Neubauprojekten Mobilitätskonzepte zeitgemässe Mobilitätsangeboten vorschreiben. Wir sind bereit, bei der Umsetzung mitzuhelfen.

In gemeinsamer Mission

Trafiko traf sich diese Woche zur Retraite in Davos. Da gab es Zeit, sich strategisch zu justieren, Themen zu koordinieren und am gemeinsamen Zielbild zu arbeiten. Koordination ist wichtig, auch für Staat und Wirtschaft: Das Buch «Mission – Auf dem Weg zu einer neuen Wirtschaft» von Mariana Mazzucato zeigt ein sinnvolles Setting für den Change, welcher mit anstehenden grossen Aufgaben wie beispielsweise dem Klimaschutz nötig sind: Kernaussage ist, dass grosse Innovationen eher durch gesamtgesellschaftliches Handeln entsteht, statt durch einzelne vermeintliche geniale Erfinder oder Firmen. Der aktuelle Kapitalismus wird es nicht schaffen, grosse Aufgaben zufriedenstellend zu lösen (wo der Staat jeweils nur Markversagen repariert). Es ist nicht sinnvoll, eine starre Aufteilung zwischen Staat (Gesetz, Förderung, Regulierung) und Privatwirtschaft (Produkte, Innovationen) vorzusehen. Vielmehr soll der Staat Ziele für Zukunftmissionen vorgeben, welche öffentliche und staatliche Beteiligte gemeinsam erreichen und so im Change-Prozess technologische und gesamtwirtschaftliche Innovationen hervorbringen.

Quartierbudget für Smart City

Smart City will erreichen, dass durch technische Innovationen das Leben einfacher und besser wird. Die dazu nötigen Massnahmen sollen diskutiert, mitgestaltet und von den Beteiligten umgesetzt werden. Dazu wird in der Smart City Luzern Nord, wo Christoph Zurflüh von Trafiko das Mandat zur Gebietsentwicklung wahrnimmt, in 6 Dimensionen gearbeitet. An einem Workshop von Bevölkerung, Quartierverbänden und Beteiligten zur Dimension „Leben & Gesellschaft“ wurde 2021 die Idee des partizipativen Quartierbudgets erarbeitet. Wenige Monate später wird diese Idee voll digitalisiert nun Realität: www.quartiereffekt.ch. Wer Ideen eingeben darf und wie die Bevölkerung die besten auswählt, steht in der Medienmitteilung oder im Bericht der LuzernerZeitung.

Parkplätze erzeugen Autoverkehr

Agora hat 2022 seine Zahlen und Fakten zum Parkraummanagement im Merkblatt „Umparken – den öffentlichen Raum gerechter verteilen“ aktualisiert. Das Beispiel Österreich zeigt, wie das Parkplatzangebot am Arbeitsplatz das Mobilitätsverhalten der Mitarbeiter:innen beeinflusst.

Neues CAS mit Trafiko

Dank Inputs aus dem neuen CAS Transformation of Public Transport kannst du die Zukunft des öffentlichen Verkehrs aktiver mitgestalten. Das modulare Angebot vermittelt in sieben Modulen strategisch hochrelevante Stellhebel für die Führung und Weiterentwicklung von Transportunternehmen und öffentlichen Systemen. Als Teilnehmer:in lernst von Schlüsselpersonen der Branche anhand von aktuellen Fallstudien und Erfahrungen, in deinem eigenen Wirkungsfeld strategische Initiativen erfolgreich umzusetzen. Roman Steffen und Christoph Zurflüh von Trafiko verantworten das Modul 5 – Smarte Angebotsformen im ÖV. Wir teilen gerne unsere Erfahrung und freuen uns auf den Austausch mit dir. Jetzt anmelden für den ganzen Kurs oder nur für einzelne Module.

Mobilitätskongress 2022

Im Auftrag des Kantons Luzern und des diesjährigen Partners Hochschule Luzern durfte Trafiko die konzeptionelle und fachliche Begleitung des Mobilitätskongress 2022 übernehmen. Zum Thema „Hotspot Mobilitätshub“ durften Themen gesucht, Referenten koordiniert, Moderationen durchgesprochen und schlussendlich am Anlass gar Regie geführt werden. Damit konnte der Kongress aus besonderer Perspektive betrachtet werden, wie das Bild zeigt. Der Kongress fand dieses Jahr hybrid statt: Insgesamt haben rund 170 Vertreterinnen und Vertreter aus der Zentralschweizer Wirtschaft, von Verbänden, Behörden, Politik und weitere Interessierte die Möglichkeit des Online-Streams wahrgenommen. Im Südpol referierten die Expertinnen und Experten vor rund 100 Personen. Spannend war die Ankündigung von Urban Connect (PPT), dass bald öV-Tickets in ihrer multimodale Mobilitätsplattform verfügbar sind, dass der Bund/ARE (PPT) die grossen Bemühungen des Kantons bei Mobilitätshubs in Subzentren würdigt sowie in der Folge den Sinn des Durchgangsbahnhofs anerkennt, das unglaubliche Wachstum der Paketmenge bei notime (PPT) und das faktenbasierte Plädoyer zugunsten der Verkehrswende von Timo Ohnmacht/HSLU (Video). Alle Referate, Videoaufzeichnungen und Fotos sind übrigens auf der Kongresswebseite noch immer zugänglich.

Moskaus rasante Verkehrswende

Eindrücklich: Mit 26’000 Carsharing-Fahrzeugen hat Moskau die grösste Stadtflotte an Fahrzeugen in Europa (6 Firmen sind am Markt tätig). Auch im öV gehts vorwärts: Die Metro hat ihr Netz in den letzten 10 Jahren verdoppelt (u.a. 145 neue Metro- und Bahnstationen, 44 weitere kommen bis 2024). Zudem stehen bereits 500 E-Busse im Einsatz, bis 2030 ist die ganze Flotte umgestellt. Tja, da kann sich wohl noch die eine oder andere Stadt Moskau als Vorbild nehmen. Während das Tempo des Changes zur Klimaherausforderung passt, geht es einigen Einwohnern zu schnell, wie der Beitrag zeigt:

Ein Jahr Mobilität in der Analyse

Wir haben ein Jahr lang die App Cyclomania (Apple / Android) im Rahmen eines Mobilitätsmanagement im Unternehmen für einen Auftraggeber getestet. Dabei war der Tracker bei unserem Mitarbeiter vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 immer eingeschaltet und hat automatisch alle Fahrten im Hintergrund aufgezeichnet (auch im Ausland). Resultat: Das Verkehrsmittel Nummer 1 bei ihm war das Velo mit über 2’300 Kilometer (der tägliche Arbeitsweg schlägt hier zu Buche). Mit dem Auto wurden rund 2’100 km zurückgelegt, inkl. einer Autoreise in die Ferien nach Südfrankreich und zurück. Nach den Berechnungen der App wurden 509.1 kg CO2 auf 6808.1km ausgestossen. Würden alle so handeln, dann stiege die globale Temperatur „nur“ um 1.9°C (diese dürfte zwar dank absolvierten Fahrten mit dem E-Roller oder dem E-Auto statt mit Verbrennungsmotoren noch leicht tiefer liegen). Das Tracking läuft bereits für dieses Jahr weiter. Erkenntnis: Es macht Spass, die eigene Mobilität zu ergründen. Trotz gutem Modalsplit steigt die Klimaerwärmung jedoch, da wir bereits wenig optimal in den vergangenen Jahrzehnten eingespurt sind. Wieso, wurde im vergangenen Blog „Das Klima wandelt“ anhand der Analogie „Badewanne“ erklärt. Und: Beim Skifahren hatte die App Mühe, welchem Verkehrsmittel diese sonderbaren Fahrten nun zuzuordnen sind …

Neu: Trafihacks

Vielleicht haben Sie schon einmal von sogenannten „Lifehacks“ gehört. Damit sind Tipps fürs tägliche Leben gemeint, beispielsweise fürs Kochen, Reparieren oder Reisen. Geht das auch für die Mobilität? Ja! Wir von Trafiko haben uns für 2022 zum Ziel gesetzt, 77 Kniffe für die Mobilitätsplanung zu schreiben und mit Ihnen zu teilen – als kleines Dankeschön für die tolle Zusammenarbeit in Projekten, den Erfahrungsaustausch oder fachliche Gespräche im vergangenen Jahr.

Gerne überreichen wir Ihnen auf www.trafihacks.ch die ersten 33 „Trafihacks“. Die Hacks können Ihnen als Inspiration dienen, Denkanstösse geben oder einfach nur eine spannende Lektüre sein. Wenn Sie im 2022 jeden Monat 4 weitere Hacks erhalten möchten, melden Sie sich auf der Website mit Ihrer E-Mail-Adresse an. Natürlich können Sie auch gelegentlich vorbeisurfen, denn wir veröffentlichen die weiteren 44 Hacks schrittweise auf der Trafihacks-Website. Wir wünschen Ihnen einen guten Start ins neue Jahr und freuen uns auf weitere spannende Projekte mit Ihnen – zu Gunsten einer ressourcenschonenden Mobilität.

Trafiko