Verkehrsräume überdenken

Häufig sieht man Visualisierungen von heute stark belasteten Strassen, welche künftig verkehrsfrei sind. Dies ist sicher für gewisse Strassen und Plätze sinnvoll und machbar. Wenn aber mehr Menschen in dichterer Siedlung leben, liegt es in der Natur der Sache, dass sich die Mobilität erhöht. Daher muss der Strassenraum anders genutzt werden: Der deutsche Bundesverband CarSharing (bcs) plädiert für mehr Sharing-Fahrzeuge, welche öfter im Einsatz stehen und damit weniger Parkraum benötigen. Ziel ist aber nicht nur das Teilen von Autos, sondern das gemeinschaftliche Nutzen sonstiger Fahrzeuge und die Nutzung des öV, wie das Bild zeigt.

Smarte Mobilität Horw

Wir freuen uns, dass der Einwohnerrat von Horw gestern den durch uns mit verfassten Planungsbericht mit 28 zu 0 Stimmen bei einer Enthaltung zur Kenntnis genommen hat. Der Planungsbericht «Smarte Mobilität Horw» ist ein Grundlagenpapier und eine Arbeitshilfe für die gezielte Förderung der smarten Mobilität in der Gemeinde Horw. Smarte Mobilität soll neue Lösungen für eine attraktive, ressourcenschonende und flächeneffiziente Mobilität für alle erproben und ermöglichen, was zahlreiche Motionen und Postulate forderte (zum Bericht und Antrag). Wir freuen uns, dass ab sofort nicht nur eine Strategie den Weg weisst, sondern dass 19 Massnahmen in naher Zukunft zwischen 2022 bis 2025 in fünf strategische Stossrichtungen konkret gelistet sind. Beim Listen bleibt es nicht, wie das Stelleninserat zeigt, wo die Gemeinde auf 1.1.22 eine Projektleiter/in Mobilität mit einem 50–80%-Pensum sucht.

Artikel Luzerner Zeitung

Hoher Besuch in unserer Smart City

Verkehrsdrehscheiben sind uns seit langem ein grosses Anliegen. Wir haben uns bereits in unseren eigenen Diplomarbeiten damit beschäftigt und durften beim Verkehrsverbund Luzern solche umsetzen. Aktuell helfen wir in unserem LuzernPlus-Mandat „Gebietsmanagement Smart City Luzern Nord“ aktiv an der smarten Verknüpfung aller Verkehrsmitteln und der Abstimmung Siedlung-Verkehr mit. Es macht uns stolz, dass gestern Bundesrätin Simonetta Sommaruga Luzern Nord als gelungenes Beispiel besucht hat. Der Besuch markiert den Auftakt für einen nationalen Effort in dieser Sache (Medienmitteilung UVEK). Verkehrsdrehscheiben sollen nicht zufällig entstehen, sondern bewusst geplant und an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden. Seit Anfang 2020 bereiten deshalb Bund, Kantone, Städte und Gemeinden gemeinsam ein Programm vor. Ziel ist es, die Planung und Umsetzung von attraktiven Umsteigepunkten zugunsten der kombinierten Mobilität voranzubringen.

VW ID3 in eigener App

Wir freuen uns über einen weiteren Meilenstein: Die Übergabe des ersten VW ID3 von AMAG an Trafiko. Dieses E-Auto wird nun in unsere eigene App eingebunden, die ab sofort für nächste Trafikpoints in den App-Stores bereit steht (trafikpoint.ch/home/plattform/). Jetzt fehlen noch die Zweiräder von Etrix, damit das Set für unsere Mobilitätsstation komplett ist. Nach den anstehenden Funktionstest werden die Fahrzeuge bald auf einem grossen Areal in Luzern für alle verfügbar sein. Das Buchen, Bezahlen und Nutzen kann dort komplett digital abgewickelt werden. #Mobility-as-a-Service

Pünktlichkeit im öV

Es wird immer wieder vergessen, wie gut der öV in der Schweiz funktioniert.

Willst du deine Bahn- oder Buslinie selber auf die Pünktlichkeit checken, hilft dir www.puenktlichkeit.ch. Öffentlich zugängliche Daten werden dort übersichtlich dargestellt.

Zickzack-Kurs

Volkswagen hatte die Autovermietung Europcar (248000 Fahrzeuge an 3835 Stationen in über 140 Ländern) in den späten 1990er Jahren übernommen, das Unternehmen dann aber 2006 für 1,26 Milliarden Euro verkauft, weil sich der Autobauer auf sein Kerngeschäft konzentrieren wollte. Gemäss Manager Magazin kommt nun die Kehrtwende: Eine Übernahme von Europcar sei eine attraktive Möglichkeit, Zugang zu einer Mobilitätsplattform zu erhalten. VW will also Zugang zur Infrastruktur und Technologie von Europcar und macht den aktuellen Hedgefonds-Eigentümern bereits das zweite, erhöhte Angebot über 2,5 Milliarden Euro. Der Verkauf kommt nun offenbar zu Stande. Willkommen zurück in der multimodalen Welt.

Food Delivery generiert Verkehr

„Delivery ist nicht gleich Delivery. Eine kleine inhabergeführte Pizzeria, die nebenbei ein paar Pizzas zu den umliegenden Wohnungen liefert, operiert ganz anders als ein Online-Delivery-Provider (ODP) wie Uber Eats oder Just Eat“, wie das GDI auf seiner Webseite treffend festhält. Die Übersichtsgrafik und beschreibenden Texte auf der GDI-Webseite lassen erahnen, dass die verschiedenen Konzepte ganz verschiedenen Verkehr nach sich ziehen. Während beim einen Konzept Lieferungen koordiniert mit eigener E-Roller-Flotte emissionsarm erfolgen, liefern andere jedes Menü durch Privatpersonen mit eigenem Auto aus. Der eine Ansatz ist begrüssenswert und kann Verkehr gar reduzieren, der andere löst zu jedem Essen zwei Autofahrten aus. Wir meinen, dass man bezüglich den aufkommenden Kurierdiensten noch viel zu wenig hinschaut und vielleicht zu spät Sinnvolles von Unerwünschtem trennt.

Multimodal mobil in deiner Stadt

Städte beginnen immer mehr, den Gesamtverkehr passend zu ihrer Stadt anzubieten. Der öV ist dabei historisch am besten integriert: Entweder direkt in der Stadtverwaltung oder sonst im Eigentum der Stadt (als Aktiengesellschaft oder Anstalt geführt). Verstärkt kommt aber Car- und Bikesharing dazu, wie das Beispiel Osnabrück schön zeigt: www.stadtwerke-osnabrueck.de/mobilitaet. Die Ticket-App YANiQ garantiert z.B. mit dem Check-in | Be-out-Konzept immer das beste Busticket, wie man es in der Schweiz von FAIRTIQ oder EasyRide kennt. Die Mobilitäts-App VOSpilot vereint bereits Routenplanung für alle Verkehrsmittel, öV, Carsharing, Ticketkauf und Anzeigeplattform für last-minute Angebote von Unternehmen. Angedacht sind offenbar auch Erweiterungen wie E-Cargobike oder Park&Ride. Die Software liefert dabei HaCon, welche in der Schweiz z.B. auch bei VBZ im Einsatz ist und dort die Mobilitäts-App ZüriMobil verantwortet. Fazit: Immer rascher und bei diversen Akteuren geht es weiter Richtung Mobility as a Service. Recht so, die Kunden warten darauf.

Mobilitätspyramide

Das 1985 gegründete Institute for Transportation Policy and Development (ITDP) ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die sich weltweit für nachhaltigen und gerechten Verkehr einsetzt. ITDP hat Niederlassungen in Mexiko, Afrika, Brasilien, China, Indien, Indonesien und den Vereinigten Staaten. Es hat ein Team von mehr als 100 Mitarbeitenden und ergänzt seine Arbeit durch sachkundige Berater. Die Organisation arbeitet zusammen mit lokalen und nationalen Behörden, der Wissenschaft und Partnerorganisationen mit dem Ziel, Verkehrslösungen zu fördern, die Treibhausgasemissionen, Umweltverschmutzung, Armut, Reisezeiten, Schwerverletzte und Tote durch Verkehrsereignisse zu reduzieren. Damit soll die Wirtschaftlichkeit verbessert, Entwicklung und Lebensqualität gesteigert werden. Auf seiner Webseite wurde für Mexiko die Hierarchie der urbanen Mobilität publiziert (Bild). Fazit: Andere Kultur, anderer Kontinent, jedoch gleiche Lösungsansätze wie bei uns.

Strategie für smarte Mobilität in der Stadt Zürich

Das Angebot neuer Mobilitätsdienstleistungen ist kaum in einer Stadt vielfältiger als in Zürich. Doch wie geht die Stadt Zürich damit um und wie kann sie neue, smarte Mobilitätslösungen sinnvoll einsetzen? Um diese Fragen zu klären, haben EBP und Trafiko die Stadt Zürich unterstützt, die strategische Planung Smart Mobility zu erarbeiten, abgestimmt auf die Ziele der Smart City Zürich. Herausgekommen ist eine Definition und Leitsätze, was die Stadt Zürich mit dem Einsatz von Smart Mobility erreichen möchte: neue Lösungen für eine attraktive, ressourcenschonende und flächeneffiziente Mobilität für alle zu ermöglichen und zu erproben − sowohl für den Personen-, als auch für den Güterverkehr. Umgesetzt werden sollen zielführende Massnahmen in den Themenfeldern Digitale Infrastruktur, Sharing, Pooling, Dekarbonisierung, Smarte physische Infrastruktur, Automatisierung und Nudging. Die Stadt Zürich nimmt dabei je nach dem die Rolle der Koordinatorin, der Initiantin oder der Begleiterin ein. Zudem sorgt sie für gute Voraussetzungen sowie für Spielregeln für alle Akteure. Und sie ist darum bemüht, die Erfahrungen auszuwerten und die richtigen Lehren für die Zukunft zu ziehen.

Trafiko