Trafiko stellt Forschungsresultate vor

Gerne stellten wir am Mobilservice-Webinar vom 25.3.25 zum Thema „Mobilitätskonzepte für Areale und Unternehmen“ unsere neusten Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt des ASTRA vor (PPT-Präsentation). Zum einen zeigten wir konkrete Beispiele, zum anderen den gefundenen Mobilitätskonzept-Score (Bild). Am meisten Punkte von den 20 untersuchten Arealen sammelte das Projekt „Matteo“ im Krienser Mattenhof (vor allem der Stellplatzschlüssel mit Anzahl Parkplätze/Wohnung ist eine wichtige Kenngrösse und punktet). Die Grafik zeigt aber auch, dass z.B. die Siedlung „Klee“ ohne Mobilitätskonzept viele Punkte gesammelt hat. Wird ein Mobilitätskonzept hingegen ohne griffige Massnahmen geschrieben (z.B. das Projekt „MinMax“), hat das Areal bezüglich nachhaltigen Verkehrszielen kaum Wirkung. Man lerne: Nicht das Mobilitätskonzept macht den Unterschied, sondern umgesetzte griffige Massnahmen. Die Forschungsarbeit wird im April auf die Mobility-Platform hochgeladen und kann dort gratis eingesehen werden. Für den eiligen Lesenden empfehlen wir das Merkblatt „Wirkung von Mobilitätskonzepten“, welches wir auch mitverfasst haben und beim SVI publiziert wurde. Das Webinar kann zudem online unter dem Link oben nachgeschaut werden.

Riese&Müller neu am Trafikpoint

Vergangenen Mittwoch wurden durch Etrix die neuen E-Zweiräder für die nächsten Sharing-Mobilitätsstationen von Trafikpoint geliefert, nachdem das E-Auto (Cupra Born) bereits vor einigen Wochen bei uns eingetroffen ist. Etrix baut für Trafikpoint handelsübliche Zweiräder so um, dass sie mit Pironex-Schlössern ausgestattet sind, welche wir digital ansteuern können. Zudem wird das Netzteil im Fahrzeug verbaut, sodass die E-Bikes in eine normale T13-Steckdose einsteckt werden können. Beim E-Cargobike haben wir vom Modell Radkutsche auf hochwertige Produkte von Riese&Müller gewechselt. Zudem setzen wir statt einem E-Roller erstmalig ein 45 km/h schnelles E-Bike ein. Wir erfüllen damit einen Kundenwunsch und hoffen, dass wir damit noch besser immer das passende Fahrzeug zur Verfügung stellen können. Wenn sich das E-Bike 45 Km/h bewährt, wird es wohl an weiteren Mobilitätsstationen eingesetzt.

Trafikpoint am IGE-Seminar 2025

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz halten auch in der Baubranche Einzug. Die neuesten Entwicklungen, aber auch die Vor- und Nachteile dieser neuen Technologien waren Thema des 21. IGE-Seminars der Hochschule Luzern, wo sich rund 110 Teilnehmende aus diversen Firmen jährlich treffen. Trafikpoint war eingeladen, sein konkretes Digitalisierungsprojekt für Areale vorzustellen (Folien Trafikpoint). Gerne teilten wir unsere Erfahrungen aus dem laufenden Betrieb. Ideal wäre natürlich, eine KI würde auch unsere Fahrzeuge warten oder die Mobilitätsstationen mit Sharingfahrzeugen auf die jeweils individuellen Randbedingungen dimensionieren. Wie wir bei andern Vorträgen lernten, müssen wir solche Arbeiten aber noch länger selber machen, was wir natürlich gerne tun. Die KI hilft uns natürlich an anderen Stellen bereits, beispielsweise im Kundensupport beim neuen digitalen Help Center.

Bolt/Uber mit dynamischer Preisgestaltung

Gemäss Auswertungen von 20min buhlt seit ein paar Monaten die Vermittlungs-App für Fahrten „Bolt“ um Fahrgäste in der Schweiz und setzt Platzhirsch Uber mit tieferen Tarifen unter Druck. Dabei soll auch der Fahrende mehr Geld erhalten, da auch um deren Gunst geworben wird. „Beide Anbieter arbeiten auf eine Monopolstellung hin. Für die Aussicht auf spätere Gewinne nehmen sie in Kauf, ein paar Jahre lang Verlust zu schreiben.“ meint der Plattform-Ökonom Ferndinand Thies gegenüber dem Medium. Wir finden es spannend, dass sich ein Markt entwickelt, welcher mit dynamischer Preisgestaltung funktioniert und offenbar von den Kunden akzeptiert und genutzt wird. Beim Ersatz der fixen Autobahngebühr soll das offenbar ein so grosses Hindernis sein, dass kein Projekt diesbezüglich in der Schweiz vorankommt. Dabei haben wir es bei der leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) auch geschafft. Warum wenden wir dieses System nicht einfach auch im Autoverkehr an? Vielleicht kann es später gar weiterentwickelt werden, um den Staus Herr zu werden, ohne dass immer weitere Strassen gebaut werden müssen.

Strassenraum umgestalten

2023 wurden in den Münchner Quartieren Südliche Au und Walchenseeplatz Strassenzüge in temporäre Grün- und Aufenthaltsflächen umgewandelt. Dadurch konnten die Anwohner:innen probeweise erleben, welche Potenziale eine nachhaltige Mobilität und alternative Nutzung des öffentlichen (Strassen-)Raums mit sich bringt. Die zeitlich begrenzte Umsetzung war Teil des Forschungsprojektes „Autoreduzierte Quartiere für eine lebenswerte Stadt“ (aqt). In diesem Projekt forschte die TU München von November 2021 bis Oktober 2024 gemeinsam mit der LHM, den Stadtwerken München, der Hans Sauer Stiftung und der UnternehmerTUM sowie weiteren Partner:innen zur Mobilität in städtischen Quartieren. Das 3′-Video zeigt die neuen Strassenräume mit neuem Grünraum und neuen Mobilitätsformen, welche hoffentlich künftig auch dauerhaft möglich werden. Dazu braucht es gemäss den Verantwortlichen eine Debatte in der Gesellschaft. Das Forschungsprojekt lieferte dazu zahlreiche Daten und Anregungen, sich der Transformation zu stellen.

BePooler: Ridesharing mit reservierten Parkplätzen

Ridesharing kam bisher in der Schweiz nie richtig zum Fliegen. Eine neue Lösung könnte dem alten Thema von Fahrgemeinschaften neuen Schub verleihen. Die Rede ist vom Produkt BePooler, das in der Grenzregion im Tessin erfolgreich eingesetzt wird. Im Unterschied zu anderen Tools, bietet BePooler am Zielort (z.B. Firmenstandort oder P&R-Anlage) reservierte Parkplätze. So erhalten Personen, die gemeinsam mit BePooler reisen, reservierte Plätze und ermässigte Tarife. Hierzu wird die Plattform in Echtzeit synchronisiert und zeigt auf einem elektronischen Bildschirm das Kennzeichen und die Nummer der Mitfahrer:in an. BePooler ist zurzeit bei knapp 40 Firmen im Einsatz und verfügt über rund 6000 registrierte Personen.

Präsentation BePooler vom 18.11.24

Doppelparksystem verdoppelt Parkraum auf engstem Raum

Ein Doppelparksystem bietet mehr Stellplätze auf engem Raum. Ein grosser Unterschied liegt zwischen abhängigen und unabhängigen Parksystemen: Bei einem abhängigen System muss das untere Fahrzeug umplatziert werden, bevor das obere genutzt werden kann, während bei einem unabhängigen System (siehe Bild) beide Stellplätze frei zugänglich sind.

Ein entscheidender Aspekt bei Doppelparksystemen ist die benötigte Raumhöhe in der Fahrgasse, denn die meisten Systemen benötigen mindestens drei Meter, was für Tiefgaragen sehr hoch ist. Möchte man grössere SUVs oder kleine Busse in einem Doppelparker unterbringen, ist die Fahrgassen-Raumhöhe noch grösser zu wählen. Daneben ist bei den unabhängigen Systemen meist auch eine Grube von ca. zwei Metern Tiefe nötig, damit der Zugang zum oberen Fahrzeug ohne Umparkieren gewährleistet werden kann. Mit einer Nutzlast von 2 bis 2.6 Tonnen pro Stellplatz lassen sich auch Elektrofahrzeuge problemlos in einem Doppelparksystem abstellen. Weitere Details zur idealen Raumhöhe und zur Grubentiefe sind beispielsweise im Produktblatt vom Typ DE-48 von Hug Technology zu finden.

Bahn-Strategie 2050

2023 hat der Bundesrat mit der Perspektive BAHN 2050 eine neue Langfriststrategie für den Bahn-Ausbau beschlossen. Nun zeigt das BAV in einem neuen Bericht die räumliche Bedeutung auf. Erkenntnisse, welche den Fokus verschieben dürften:

  • Eine detaillierte Analyse der nationalen Personenverkehrsdaten zeigt, dass ein grosser Anteil des Aufkommens und der Leistungen im motorisierten Individualverkehr auf Distanzen von weniger als 30 Kilometern stattfindet.
  • Auf längeren Strecken ist der Modalsplit der Bahn innerhalb der Schweiz bereits relativ hoch.
  • Das grösste Potenzial der Bahn im Hinblick auf eine Erhöhung des Bahnanteils am Modalsplit liegt daher auf kurzen und mittleren Distanzen.

Ausgezeichnetes Pilotprojekt Klima

Der Kanton Luzern unterstützt in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern engagierte Unternehmen dabei, Pilotprojekte in den Bereichen Klimaschutz zu initiieren und umzusetzen (siehe Medienmitteilung). Eine unabhängige Fachjury hat aus 50 Projekten 6 ausgewählt, die finanziell unterstützt werden. Die Mobilitätsstation mit geteilten und dekarbonisierten Sharingfahrzeugen Trafikpoint ist eines davon, was uns sehr Stolz macht. Die rund 40’000 CHF setzen wir für die Weiterentwicklung und Skalierung ein, damit wir dem Netto null Ziel ein Schritt näher kommen. Freuen dürfen sich also nicht nur wir, sondern unsere Kunden und Nutzenden im 2025, wenn neue Angebote und Funktionen lanciert werden. Das oben angefügte Video des Kantons wurde anlässlich der Feier im Kantonsratssaal gezeigt, in welcher Regierungsrat Fabian Peter die Unterstützung verkündete. Es zeigt unsere optimal umgesetzte Mobilitätsstation Nidum in Sempach.

Fazit des CAS: Gestalten statt verwalten!

Bei der dritten Durchführung des Moduls Smarte Angebotsformen im öV im Rahmen des CAS Transformation of Public Transport der Hochschule Luzern HSLU waren sich die Teilnehmenden weitgehend einig: Es gilt das Verkehrssystem zu gestalten, statt einfach Bestehendes zu verwalten. Denn oft stagnieren bestehende Konzepte bei der Nachfrage. Das obige Bild zeigt eine (gespielte) Verwaltungsratssitzung, wo ein Verkehrsbetrieb über die Einführung eines Projekts «Multimodale Mobilitätsapp» entscheiden muss. Beide Seiten Pro und Contra lieferten gute Argumente rund um die Lancierung einer digitalen Mobilitätsplattform. Dabei konnten auf Argumenten aufgebaut werden, welche die externen Referenten Roland Weippert, Head of Ventures AMAG oder Nicolà Gabriel, Project Manager Mobility Innovations der VBZ in ihren Inputs aus den beiden Welten des MIV und öV einbrachten. Danke den Teilnehmenden für ihr aktives Mitmachen, den externen Referierenden und den VBZ, welche uns am Freitag in ihren Ausbildungsräumen Gastrecht gewährten.

Trafiko