Jelbi diese Woche gestartet

In Berlin gehts los: Diese Woche ist die Mobilitätsplattform Jelbi gestartet: Eine App, um verschiedene Dienste für seine Reise von A nach B zu buchen. Noch fehlen einige der 25 Mobilitätspartner, die ihr Commitment zum Projekt abgegeben haben. Da die volle Anbindung aller Verkehrsmittel nicht von jetzt auf gleich geht, ist ein schrittweiser Ausbau geplant. Durch den frühen Start kann auch das neue Angebot erprobt und optimiert werden. Es wird aber nicht nur eine Plattform vorangetrieben, auch zu neuen Mobilitätskonzepten haben die städtischen Verkehrsbetriebe eine unverkrampfte Einstellung: «Bei den neuen Mobilitätsangeboten besteht oft eine überhöhte Erwartung. Wir können gelerntes Verhalten nur über Zeit verändern. Es hat auch Zeit gebraucht, um die Menschen mit dem Smartphone vertraut zu machen. Aber unseren Kindern können wir heute kaum noch erklären, wozu wir mal eine Telefonzelle oder gar ein Telefonbuch gebraucht haben. Wenn es uns gelingt, den öffentlichen Nahverkehr in seiner Gesamtheit so attraktiv zu machen, dass das eigene Auto zur Ausnahme wird, bekommen Sharing-Angebote eine völlig veränderte Wirtschaftlichkeit.». Dies und mehr zu neuen Verkehrskonzepten erklärt BVG-Vorstand Henrik Haenecke im lesenswerten Interview.

Incentivereisen

12’000 Chinesinnen und Chinesen haben sich beruflich stark engagiert, um die von ihrer Firma bezahlte Reise in die Schweiz zu erleben. Verständlich, bei uns sind Städte, Seen und Berge wunderschön. Schön auch, dass die Destination Luzern die Herausforderung annahm, wo in 6 Wellen jeweils bis zu 4000 Gäste gemeinsam den Tag verbrachten. Trafiko half mit und erstellte das Mobilitätskonzept für die Stadt Luzern. Dies war insofern anspruchsvoll, da der gewöhnliche Cartourismus mit bis zu 500 Carbewegungen pro Tag im Mai nebenher auch weiterlief. Ziel war daher unter Anderem, das lokale Leben möglichst wenig zu belasten und die Carfahrten der grössten Reisegruppe in Luzern zu minimieren. Teil des Erfolgs war wohl nicht einzig das einfach verständliche Kurzkonzept inkl. herunter gebrochenen Anweisung für alle 100 Reisecars und Einsatzposten, sondern die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten (siehe auch Beitrag Schweiz Aktuell). Wenn auch solche Grossgruppen die Ausnahme sind, der Tourismus verändert sich. Neue Konzept sind nötig, damit Luzern für alle attraktiv bleibt. Wir werden den Change schaffen, wie dieses Beispiel zeigt.

Firmen Carsharing

Beim Versorgungsunternehmen Thüga (Thüga-Gruppe mit etwa 100 Stadtwerken und Regionalversorgern) hatten sich vor einiger Zeit engagierte Mitarbeiter gefragt, warum eigentlich ihr privat genutztes Auto, mit dem sie morgens ins Büro gefahren waren, in der Regel den ganzen Tag über ungenutzt auf dem Firmenparkplatz herumstand – und ihr Arbeitgeber im Gegenzug zahlreiche Pool-Fahrzeuge vorhielt, mit denen die Mitarbeiter beispielsweise zu Geschäftsterminen fuhren. Mit Partner e2work entwickelte man eine Art firmeninternes Carsharing: Das Unternehmen bietet den rund 17.200 Beschäftigte nun die Möglichkeit, ein Auto zu teilen: Morgens steuert der Mitarbeiter damit ins Büro, abends wieder nach Hause. Während der Arbeitszeit aber kann es von anderen Kollegen für Dienstfahrten genutzt werden. Anschaffungs- und Betriebskosten teilen sich beide Seiten. Bei einem elektrisch angetriebenen Renault Zoe spart das Unternehmen so laut Thüga 23 Prozent, der Mitarbeiter sogar 33 Prozent gegenüber der normalen Anschaffung auf eigene Rechnung. Solche Plattformen gibt es übrigens auch in der Schweiz, wie folgendes Video zeigt:

Grüne Welle?

Man könnte meinen, das Zitat von William Seward Burroughs wurde kürzlich ausgesprochen: „Nach einem kurzen Blick auf unseren Planeten würde ein Ausserirdischer sagen: Ich will den Chef sprechen.“ Der US-amerikanische Schriftsteller lebte aber von 1914-1997, würde vielleicht heute gar sein Zitat wie folgt ergänzen: «Ich will den Chef sprechen, werde aber zuerst Sofortmassnahmen lancieren». Inzwischen ist den meisten klar, wir müssen etwas tun. Trafiko will so beitragen, wie swissclentec dies seit 10 Jahren postuliert. Darum traten wir dieser Organisation auch bei und setzen so ein erstes Zeichen. Dies reicht natürlich nicht. Aber die Schweiz hatte immer wieder gute Ideen: Das Halbtax-Abonnement wurde zwar 1890 eingeführt und richtete sich damals ausschliesslich an Geschäftsreisende. Schwung kam aber in den 80er-Jahren. Das Waldsterben führte zu einer politischen Diskussion um den Umweltschutz. 1987 beschloss das Parlament, im Rahmen des Eisenbahnprojektes Bahn 2000 den Preis des Halbtax von 360 auf 100 Franken zu senken. Dies war der Start einer Erfolgsgeschichte. Binnen zwei Jahren stiegen die Verkaufszahlen daraufhin von 660’000 auf mehr als zwei Millionen an (Quelle: Wikipedia). Wir meinen, auch heute ist mehr Intelligenz statt Beton und wieder einmal ein Zeichen dieser Art nötig.

Apps versus teure Infrastruktur

Die Parkuhr wird langsam aber schleichend durch Apps ersetzt. Noch hat es sich nicht verbreitet durchgesetzt, die Parkgebühr digital zu bezahlen, aber die entsprechenden Angebote sind da. Das Bild zeigt eine Zürcher Bezahlstelle. Ein Dienst der Stadt Zürich, easypark, ParkNow und parkingpay stehen zur Auswahl. Alle tragen ihren Teil bei auf dem Weg zur Smart City. Welcher Dienst wird sich durchsetzten? Gibt es eine Plattform die dereinst verschiedene Park-Apps vereint? Übernimmt Google das Geschäftsfeld? Und wo klebt man die App-Info hin, wenn die Parkuhren dereinst abgeräumt werden – etwa an Bäume?

Mobilitätsbudget. Live!

In Hamburg spannen Stadt und Zeitung mit der Aktion „Steig um!“ zusammen. Die Idee: Fünf Hamburger, die drei Monate lang auf ihr Auto verzichten, erhalten jeden Monat jeweils 400 Euro, also insgesamt 1200 Euro, um andere Verkehrsmittel zu nutzen. Die 5 Teilnehmenden werden vor und während der Aktion detailliert über Preise, Zugänge, Buchungsmöglichkeiten, Reichweiten, Vor- und Nachteile sowie Kniffe informiert, um sich im großen Angebot zurechtzufinden. Zeitungs-Reporter begleiten die Teilnehmenden, berichten über deren Erlebnisse. – Das nennen wir eine gelungene Aktion. Viel Spass beim Ausprobieren neuer Möglichkeiten. Wir sind zudem gespannt, wie viel Kredit den Teilnehmenden nach 3 Monaten übrig bleibt (den Restbetrag zu den 400 Euro, welche ein Auto im Schnitt pro Monat kostet, dürfen sie nämlich behalten).

Mobilität auf Knopfdruck

Wenn sich Schwergewichte zusammentun, um Mobilität auf Arealen gesammelt auf dem Mobile anzubieten, kann Grosses entstehen: Innovatives Carsharing-Projekt. Was klein beginnt, kann mit Allthings, amag, Sharoo und Utorem gross werden, wenn immer weitere lokal verfügbare Mobilitätsdienstleistungen integriert werden. Trafiko darf zusammen mit der Hochschule Luzern das Projekt fachlich und wissenschaftlich begleiten. Nebenbei: Gerade gestern kommunizierten SBB und PostAuto auch, dass sie gemeinsam eine Mobilitätsplattform auf Ende Jahr lancieren wollen. Wir freuen uns, gehts diesbezüglich in der Schweiz vorwärts.

Jobrad – Was ist das?

Oft bieten Arbeitgeber ihren Angestellten einen Dienstwagen – vielerorts noch immer ein beliebter Benefit resp. ein Statussymbol. In Deutschland bieten Jobrad, Eurorad, Business-Bike oder Mein-Dienstrad.de unkompliziert einen Bike-Leasing-Service an. Bei der Firma Moia sind Diensträder fester Bestandteil. Etwa ein Fünftel der 180 Beschäftigten nutzt nach Angaben der Firma das Leasing-Modell (freie Radwahl, jedoch Obergrenze von 1400 Euro). Um ihnen das Strampeln schmackhaft zu machen, gibt es gute Abstellplätze vor dem Büro und einen eigenen Fahrradraum innerhalb des Gebäudes. Schätzungen zufolge gibt es bereits rund 250000 Diensträder in Deutschland (Quelle Süddeutsche). Schöne Idee, das Velofahren z.B. im Rahmen von Mobilitätsmanagement zu fördern. Mit Urban Connect gibts übrigens auch einen Anbieter in der Schweiz. Bike-Leasing fehlt natürlich auch nicht auf unserem Mobilitätsüberblick.

Smart City mit Trafiko

Ziel einer Smart City ist es aus unserer Sicht, das Leben der Bevölkerung und Arbeitnehmenden durch technische Innovationen einfacher und besser zu gestalten. Zu diesem Zweck werden die Massnahmen mit allen Beteiligten erarbeitet, diskutiert und umgesetzt. Trafiko begleitet diesen Prozess hin zu einer energieeffizienten, ressourcenschonenden und emissionsarmen Stadt mit höchster Lebensqualität (Unsere neue Dienstleistung / Unser Flyer). Dürfen wir für Sie in Aktion treten?

Unklar, was eine Smart City eigentlich ist? Antworten liefert der Erklärfilm aus Zürich, Wikipedia oder unsere einfache Smart City Grafik.

Mietauto war gestern

Sixt macht 2,6 Milliarden Euro Umsatz und hat insgesamt 20 Millionen Kunden. Seit Februar 2019 bietet Sixt eine einzige App für die Themen Autovermietung (Sixt Rent), Carsharing (Sixt Share) und Ride-Hailing (Sixt Ride). Sixt Share soll gar zusätzlich zu den üblichen Features die Autovermietung und Carsharing verbinden können: So kann ein Mietauto in einer Stadt am Sixt-Standort abgeholt und in der nächsten City in der Freefloating-Zone stehen gelassen werden. Sixt Ride bietet die Buchung des klassischen Taxis in Deutschland und von Ridehailing-Diensten im Ausland an. Buchung und Rechnungslegung erfolgt zentral über die Sixt-App.
Etwas ähnliches macht die neue Firma von Daimler und BMW, welche 25 bestehende Dienste unter dem neuen Label «Your Now» seit kurzem vereint: Carsharing floating (Share Now), Car On Demand (Free Now), Mobilitätsplattform (Reach Now), Parking (Park Now) und Ladestationen (Charge Now).
Diese Konsolidierungen sind in unserem Mobilitätsüberblick natürlich wieder aktualisiert (moovel wurde zu Reach Now, car2go zu Share Now usw.). Wir glauben auch, dass solche Gesamtpakete eher den Durchbruch schaffen als die vielen unkoordinierten Einzellösungen. Die Zukunft wirds weisen.

Trafiko