«Generationenprojekt Buchrain Dorf» erhält breite Unterstützung

Das Generationenprojekt, die neue Zentrumsüberbauung von Buchrain, übernimmt bei vielen Themen eine Vorbildrolle, so auch bei der Mobilität. Dies kommt gut an. Die Rückmeldungen aus der öffentlichen Mitwirkung vom vergangenen Herbst sind grossmehrheitlich äusserst positiv. Auch der Kanton Luzern erachtet in seiner Vorprüfung den Bebauungsplan als «sorgfältig erarbeitet» und «stimmig». Das Mobilitätskonzept ist so ausgestaltet, dass autoreduziertes Wohnen und Arbeiten möglich ist – auch im Stockwerkeigentum. Die Anzahl Parkplätze pro Wohnung variiert von 0.3 bis 0.85 (STOWE). Erste Massnahmen aus dem Konzept sind bereits umgesetzt. So hat die Gemeindeverwaltung als künftige Nutzerin ein Mobilitätsmanagement implementiert. In einem nächsten Schritt wird die Bevölkerung Ende 2025 über den Bebauungsplan, den Baukredit und die Landgeschäfte abstimmen.

Umsetzungsnahe Mobilitätsstrategie für Rothenburg

Die Gemeinde Rothenburg hat per Januar 2025 eine neue Mobilitätsstrategie in Kraft gesetzt. Ein gutes Beispiel, wie im Rahmen einer Überarbeitung der Ortsplanung die Mobilität gewürdigt wird. Die Mobilitätsstrategie löst den Verkehrsrichtplan aus dem Jahr 2012 ab und wird mittels Erschliessungsrichtplänen für die einzelnen Verkehrsmittel noch im Detail ausdefiniert. Diese Hilfsmittel befinden sich aktuell noch in der Erarbeitung.

Die Mobilitätsstrategie ist kompakt gehalten und zeigt auf, wo die Gemeinde aktiv werden möchte. Dies ist in konkreten Umsetzungsbereichen (Massnahmen) aufgeführt, welche auf die Ziele einwirken. Dabei wurden auch neuartige Mobilitätsthemen wie Sharing, E-Mobilität, Mobilitätskonzepte für grössere Überbauungen oder Mobilitätsmanagement in Unternehmen berücksichtigt. Somit ist die Mobilitätsstrategie Rothenburg ein gutes Beispiel für andere Gemeinden, die eine zeitgemässe und umsetzungsnahe Strategie erarbeiten möchten, welche die Prioritäten in der Mobilität klärt. Download Strategie

Bolt/Uber mit dynamischer Preisgestaltung

Gemäss Auswertungen von 20min buhlt seit ein paar Monaten die Vermittlungs-App für Fahrten „Bolt“ um Fahrgäste in der Schweiz und setzt Platzhirsch Uber mit tieferen Tarifen unter Druck. Dabei soll auch der Fahrende mehr Geld erhalten, da auch um deren Gunst geworben wird. „Beide Anbieter arbeiten auf eine Monopolstellung hin. Für die Aussicht auf spätere Gewinne nehmen sie in Kauf, ein paar Jahre lang Verlust zu schreiben.“ meint der Plattform-Ökonom Ferndinand Thies gegenüber dem Medium. Wir finden es spannend, dass sich ein Markt entwickelt, welcher mit dynamischer Preisgestaltung funktioniert und offenbar von den Kunden akzeptiert und genutzt wird. Beim Ersatz der fixen Autobahngebühr soll das offenbar ein so grosses Hindernis sein, dass kein Projekt diesbezüglich in der Schweiz vorankommt. Dabei haben wir es bei der leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) auch geschafft. Warum wenden wir dieses System nicht einfach auch im Autoverkehr an? Vielleicht kann es später gar weiterentwickelt werden, um den Staus Herr zu werden, ohne dass immer weitere Strassen gebaut werden müssen.

kollektiv oder individuell?

Der Autoverkehr ist für 13% des globalen CO₂-Ausstosses verantwortlich. Da wir die Klimaziele erreichen müssen, muss sich beim Verkehr bald etwas Grundsätzliches ändern. Die Perspektive: Neue Technologien werden die kollektive Mobilität laufend attraktiver machen. Zurzeit stehen wir uns jedoch selber im Weg, möchten uns nicht wirklich ändern. Doch der Traum vom „Auto für alle“ kommt zu einem Ende. Arte hat in einer gut geschnittenen Debatte und mit zahlreichen interessanten Rückblicken das Thema beleuchtet. Die 30′ lohnen sich als Jahresstart, denn die Thematik ist nicht einfach: Viele Menschen sind unfreiwillig mobil. Damit sich diese fortbewegen können, brauchen sie Alternativen, wie das im Video beschriebene „geschlossene Carsharing“. Denn in einer gleichgesinnten Gruppe machen erste Schritte hin zur Mobilitätswende Spass und ist nachweislich gar wirtschaftlicher. Erste Erkenntnisse sind ermutigend: Das eigentliche Teilen ist nicht das Problem. Auch wir werden mit Trafikpoint in diesem Jahr genau ein solches Produkt lancieren und damit nicht einfach reden, sondern machen. Kein Pilot, sondern live zum Umsetzen. Denn künftig werden neben Bus und Bahn ergänzende Verkehrsmittel den optimalen Komfort der kollektiven Mobilität bieten. Der Personentransport wird sich somit dem Warentransport annähern. Auch dort wird nicht zuletzt aus Effizienzgründen nicht jedes einzelne Paket für sich alleine von A nach B transportiert, sondern über Hubs gebündelt transportiert. Bauen wir also verstärkt im 2025 am Verkehrssystem der Zukunft, welches uns schrittweise mehr Lebensqualität bringt.

Bahn-Strategie 2050

2023 hat der Bundesrat mit der Perspektive BAHN 2050 eine neue Langfriststrategie für den Bahn-Ausbau beschlossen. Nun zeigt das BAV in einem neuen Bericht die räumliche Bedeutung auf. Erkenntnisse, welche den Fokus verschieben dürften:

  • Eine detaillierte Analyse der nationalen Personenverkehrsdaten zeigt, dass ein grosser Anteil des Aufkommens und der Leistungen im motorisierten Individualverkehr auf Distanzen von weniger als 30 Kilometern stattfindet.
  • Auf längeren Strecken ist der Modalsplit der Bahn innerhalb der Schweiz bereits relativ hoch.
  • Das grösste Potenzial der Bahn im Hinblick auf eine Erhöhung des Bahnanteils am Modalsplit liegt daher auf kurzen und mittleren Distanzen.

Fazit des CAS: Gestalten statt verwalten!

Bei der dritten Durchführung des Moduls Smarte Angebotsformen im öV im Rahmen des CAS Transformation of Public Transport der Hochschule Luzern HSLU waren sich die Teilnehmenden weitgehend einig: Es gilt das Verkehrssystem zu gestalten, statt einfach Bestehendes zu verwalten. Denn oft stagnieren bestehende Konzepte bei der Nachfrage. Das obige Bild zeigt eine (gespielte) Verwaltungsratssitzung, wo ein Verkehrsbetrieb über die Einführung eines Projekts «Multimodale Mobilitätsapp» entscheiden muss. Beide Seiten Pro und Contra lieferten gute Argumente rund um die Lancierung einer digitalen Mobilitätsplattform. Dabei konnten auf Argumenten aufgebaut werden, welche die externen Referenten Roland Weippert, Head of Ventures AMAG oder Nicolà Gabriel, Project Manager Mobility Innovations der VBZ in ihren Inputs aus den beiden Welten des MIV und öV einbrachten. Danke den Teilnehmenden für ihr aktives Mitmachen, den externen Referierenden und den VBZ, welche uns am Freitag in ihren Ausbildungsräumen Gastrecht gewährten.

Zwhatt: Quartier für die Zukunft

Zwhatt als Teil der Gebietsentwicklung Bahnhof Nord in Regensdorf zählt wohl zu den spannendsten Neubau-Quartieren der Schweiz. Highlights sind unter anderem ein 75 Meter hohes Holzhochhaus, ein Suffizienz-Bau mit Loftwohnungen oder ein Cornershop mit Freiluft-Kino. Ein weiterer Bestandteil von Zwhatt ist ein Mobilitätskonzept mit einer Sharing-Mobilitätsstation, die von Trafikpoint betrieben wird. Dereinst werden gegen 600 Wohnungen Teil von Zwhatt sein. SRF ist dieses aussergewöhnliche Projekt nicht entgangen und berichtet am 30. Juli 2024 in Schweiz aktuell im Rahmen einer Sommerserie darüber.

Erfolgreicher Mobilitätskongress

Bereits zum siebten Mal durfte Trafiko den Mobilitätskongress des Kantons und der Hochschule Luzern fachlich begleiten. Regierungsrat Fabian Peter hatte die Idee, aktuelle Themen in Mobilitäts- und Energiefragen zu verknüpften. Trafiko nahm die Herausforderung an und koordinierte Referierende und führte am Anlass Regie (Referate, Videostream, Medienartikel Zentralplus). Dank den Aufzeichnungen kann man nochmals eintauchen in die neue Welt der AMAG als Mobilitäts- und Energiedienstleister, sich das V2X-Projekt von Mobility erklären lassen, Diskussionen von Netzbetreibern und Bund folgen, sich vom VVL und der AVIA bezüglich öV und chemischen Energieträgern aufdatieren lassen und Inputs von Chacomo/Urbanista/RailEurope folgen. Mit dem E-Cargobike der Trafikpoint AG war ein tolles Verkehrsmittel auch Teil der ausgestellten Sharingfahrzeugflotte, wie das Bild zeigt (es muss nicht immer das Carsharing sein, um Güter zu transportieren). Rund 300 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft haben vor Ort im Verkehrshaus der Schweiz teilgenommen, über 60 waren per Livestream zugeschaltet. Wir bedanken uns bei Referierenden, Veranstaltern, der Verkehrshaus-Technik und allen Teilnehmenden. Es hat Spass gemacht, für euch ein gutes Programm zusammenzustellen.

IG Smart City

Auch wenn der ganz grosse Enthusiasmus etwas abgeflacht ist, bleibt Smart City ein relevantes Thema. Denn der Druck, Städte klimafreundlicher, lebenswerter und effizienter zu gestalten, nimmt weiter zu (z.B. LuzernNord). Für den Austausch unter den Schweizer Städten und Gemeinden hat der Bund bzw. Energie Schweiz vor ein paar Jahren die IG Smart City ins Leben gerufen. Die IG trifft sich mehrmals pro Jahr (virtuell und physisch), um auf Basis von möglichst konkreter thematischer Inputs gemeinsam den Smart City-Entwicklungs-Ansatz in der Schweiz weiterzuentwickeln, Ideen für konkrete Projekte zu bekommen und sich zu vernetzen. Am letzten Treffen vom 31.1.24 wurden konkrete Beispiele im Bereich Mobilität vorgestellt. Auch Trafiko war mit der Mobilitätsstation Trafikpoint im COSMOS Dübendorf mit von der Partie.
Download Referat Trafikpoint

CAS mit starkem Praxisbezug

Auch bei der zweiten Durchführung des Moduls Smarte Angebotsformen im öV im Rahmen des CAS Transformation of Public Transport legen wir Wert auf einen starken Praxisbezug. Nachdem uns gestern Roland Weippert, Head of Ventures, aufgezeigt hat, wie AMAG zur führenden Mobilitätsanbietern der Schweiz werden möchte, waren wir heute zu Gast in Zürich. Wernher Brucks, Leiter Verkehrssicherheit, gab uns Einblick in das Management der Stadt Zürich bei der Mikromobilität. Beim Besuch der Mobilitätsstation „Lochergut“ konnten sich die Studierenden sogleich ein Bild über die Umsetzung machen. Am Nachmittag stand das Thema Mobility as a Service (MaaS) auf dem Programm. Funny Frei, Head of Information & Product Development, teilte mit uns die Erfahrungen der VBZ und machte einen Ausblick auf das MaaS der Städtekooperation. Bei On-Demand, dem Querschnittsthema des CAS, erhielten wir von Christoph Baur einen spannenden Erfahrungsbericht von Pikmi. Morgen gehts weiter im Remote-Unterricht zum Thema Mobilitätskonzepte und Mobilitätsmanagement.

Trafiko