Umdenken

Im Ansatz richtig: Umdenken im eigenen Business ist angesagt. Warum das richtig sein könnte, an zwei kleinen Indizien: Beim Auto-Quartett-Spiel unserer Kindern gewinnen inzwischen die leichtesten Autos oder jene, welche möglichst wenig Benzin brauchen. Auch Zeitschriften polen um, was bei Stammkunden offenbar fast entschuldigt werden muss: «Aus der Redaktion»

Ressourcen schonen

Jedes Jahr gibt es den Earth Overshoot Day oder Welterschöpfungstag. Das ist jener Tag des Jahres, an dem das jährliche Budget an natürlichen Ressourcen, das die Erde pro Jahr bereitstellen kann, von uns Menschen bereits aufgebraucht ist. Weltweit ist es zwar mit Daten 2017 der 2. August, für die Schweiz gerechnet war es aber mit dem 28. April vor ein paar Tagen soweit. Es sind also bereits alle Ressourcen verbraucht, die wir für dieses Jahr bei einer nachhaltigen Lebensweise hätte verwenden dürfen. Den Rest des Jahres leben wir auf Pump. Der hohe Ressourcenverbrauch hat viele Gründe. Ein großer Teil stammt vom Verkehr. So wird mehr als 2/3 des verbrauchten Erdöls im Verkehr verbrannt. Und viel Boden wird täglich für Verkehrsflächen versiegelt. Wir sollten daher vermehr versuchen, ressourcenschonende Mobilität zu planen und umzusetzen.

Uber vs. Luigi-Pizzakurier

Sie tragen eine grosse schwarze Box am Rücken und radeln im Eiltempo durch Tokio. Wir reden von den zahlreichen Uber-Eats-Fahrern, die uns beim Besuch in Japan fast über den Haufen gefahren haben. Uber transportiert längst nicht mehr nur Menschen. Seit rund drei Jahren ist Uber auch mit einem eigenen Food-Hauslieferdienst in den Metropolen der Welt vertreten. Sie versprechen den Kundinnen und Kunden innerhalb von maximal 30 Minuten das Essen (oder Alkohol-Nachschub für die Party) vor der Haustüre abzuliefern. Zu diesem Zweck arbeitet Uber Eats mit Restaurant-Partnern zusammen, so etwa mit McDonald’s. Das System ist auch in europäischen Städten wie Amsterdam, London oder Paris vertreten. Uber Eats ist längst nicht der einzige Player, der den Hauslieferdienst aufmischen möchte. Mit Delivery Hero, Amazon, Just Eat und Takeaway.com kämpfen zurzeit zahlreiche Anbieter um die Gunst der hungrigen Kundinnen und Kunden zuhause auf dem Sofa. Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, dass die Digitalisierung und der Wandel in der Mobilität Auswirkungen auf jegliche Lebens- und Geschäftsbereiche haben. Dieses Mal trifft es wohl Luigis kleinen Pizzakurier an der Ecke.

Aufklärungsarbeit

Neue Services haben es schwer, da bestehende Angebote oder Dienstleistungen meist sehr gut in der Bevölkerung akzeptiert und entsprechend in der Politik verankert sind. Argumente wie “Taxifahrer verlieren Geschäftsgrundlage”, “Ride-Sharing ist Konkurrenz zum öV”, usw. lenken jedoch vom eigentlichen Ziel ab. In vielen Strategien ist formuliert, so viele Menschen wie möglich dazu zu bewegen, vom Privat-Fahrzeug auf flächeneffiziente Mobilitätsformen wie z.B Shared-Mobility umzusatteln. Für eine Verkehrswende folgert daher das Ridsharing-System MOIA richtig: «Wenn der enorme Verkehrsanteil des motorisierten Individualverkehrs sinkt, gibt es viele Entwicklungs- und Wachstumsmöglichkeiten für den öV, Services wie MOIA und Taxis. Aber: Wir müssen die Menschen überzeugen, auf andere Formen der Mobilität umzusteigen. Das schaffen wir nur gemeinsam!». Weitere Klarstellungen, welche MOIA bei ihrem ersten Einsatz in Hamburg veröffentlicht im MOIA-Blog.

Technische Errungenschaften nutzen

Zurzeit wird Vieles technisch vorangetrieben. Auf den ersten Blick könnte man die leuchtende Bahnsteigkante als Spielerei abtun. Schaut man sich das Video vollständig an, erahnt man, was diese neuen „Leuchtbetonplatten“ leisten könnten: Schnellers Ein- und Aussteigen bringt wertvolle Minuten für die engen Fahrpläne, Fahrgäste können bereits am Perron zu freien Abteilen gelotst werden, Alternativen zu vollbesetzten Zügen zeigen Apps in Echtzeit bereits vor der Fahrt an, usw. Wir vermuten, dass solche Ideen mithelfen, unser Verkehrssystem noch vor einem Ausbau effizienter zu trimmen.

Weiterentwickeln

Städtische Verkehrsbetriebe sind oft jene Carrier, welche vor Ort Trams und Busse betreiben. Dies passte gut zu einer Zeit, wo Kunden entweder voll auf den öV, das Velo oder das Auto setzten. Jeder kann inzwischen aber an seinem eigenen Mobilitätsverhalten erkennen, dass vermehrt für die einzelne Fahrt jenes Verkehrsmittel gewählt wird, welches für diese Fahrt am meisten Sinn macht. Somit ist es ein Idealfall, wenn möglichst viele Verkehrsmittel aus einer Hand angeboten werden, wie das fortschrittliche öV-Unternehmen zunehmend mit Partnern anbieten, z.B. TIM in Graz.

Mobilität der Zukunft

Der Name der neuen Ausstellung Mobilität der Zukunft im Verkehrshaus lockte uns im Dezember dorthin. Kurzfazit: Gut gemacht. Mit der interaktiven Beantwortung von anstehenden Fragestellungen baute sich ein individuelles Bild auf, welches wir euch nicht vorenthalten wollen:

Ehrlich gesagt, glauben wir aber nicht an diese Art von Zukunft. Diese Future-Bilder suggerieren zu stark, dass wir noch lange auf diese neue Welt warten müssen. Dabei hat sie längst begonnen, so z.B. mit einer nächsten Zündstufe gestern: PostAuto kündigte ihr neues Ridesharing-Pilotprojekt in Brugg an. Viel Erfolg damit!

Jahresrückblick Mobilität

Es ist die Zeit der Rückblicke. Die Publikation FOKUS zeigt schön, welche Themen 2017 lanciert wurden. Wobei: Bei diesen Content Marketing und Native Advertising Publikationen muss der eigene Verstand immer eingeschaltet bleiben. Wir finden das Heft trotzdem gelungen. Wir interpretieren es sogar nicht bloss als Jahresrückblick. Es taugt auch wunderbar als Ausblick. Happy new Year!

New Mobility

Wir stimmen zu, dass die New Mobility noch nicht zu Ende gedacht ist. Vor allem sollten wir damit nicht versuchen, unsere heutige Mobilität 1:1 zu ersetzen und damit gar teilweise sinnvolle Mobilitätsaspekte zu gefährden. Neue Themen zu ignorieren, ist jedoch genau so falsch. Sie könnten uns zu einer effizienteren Mobilität führen. In diesem Sinn freuen wir uns auf ein herausforderndes 2018 und wünschen allen tolle Festtage mit vielen persönlichen Kontakten – nicht nur bei der Geschenkübergabe.

Gute Idee: Ideenzug

Wir lassen es mal offen, ob wir tatsächlich künftig im Nahverkehrszug Sport treiben, uns in Videospielen messen oder wir gar im Public-Viewing-Bereich zusammen Fussball gucken (letzteres ist aber konkret zur Umsetzung geplant). Die Idee, dass wir die Zeit beim Pendeln im Zug noch sinnvoller nutzen könnten, ist jedoch der eigentliche USP des öV. Super finden wir, dass die Verantwortlichen Pilotprojekte rasch vorantreiben, anstatt lange Konzepte zu wälzen. Denn was nicht 1:1 ausprobiert ist, kommt meist sowieso nie: Somit macht der DB-Ideenzug durchaus Sinn, gerade wenn Fahrgäste bei der Ideensammlung mitmachen können. Wollt auch ihr euch Ideen holen, dann empfehlen wir Bericht und Videos in diesem Beitrag.

 

Trafiko