Mobilität in Entwicklungsschwerpunkten

5.5.2023Technik/Zukunft

Das Wachstum der Schweiz findet vielfach in sogenannten Entwicklungsschwerpunkten statt. In diesen Gebieten möchten Kanton und Gemeinden eine signifikante bauliche und wirtschaftliche Entwicklung forcieren, in der Regel mit einer Verdichtung gegen innen. Dies schafft jedoch gleichzeitig Nachfrage nach Mobilität. An den Luzerner Mobilitätsgesprächen vom 28. April 2023 wurde gezeigt, wie diese Herausforderung in den Entwicklungsschwerpunkten Sursee Plus und LuzernNord angegangen wird. Letzterer Teil durften wir als Gebietsmanager LuzernNord erklären. Sursee Plus will dem Verkehrswachstum vor allem mit neugestalteten Strasseninfrastrukturen, neuen Velorouten, einem neuen Bushub am Bahnhof Sursee und Vorgaben bei Bauprojekten begegnen. In LuzernNord besteht pro Baufeld bereits ein strenges Fahrtenkontingent, sodass autoarmes Wohnen und Arbeiten zwingend sind. Dank der Verkehrsdrehscheibe Emmenbrücke mit zig öV-Linien, einer separat geführten Veloroute nach Luzern und verschiedenen Sharing-Angeboten soll die Mobilität dennoch gewährleistet sein. Obendrauf versuchen einzelne Bauherren auch mit einer gezielten Incentivierung die Mobilität zu steuern.

Präsentation Mobilität in der Smart City LuzernNord (Christoph Zurflüh)

Präsentation Mobilität im Zentrum Sursee Plus (Matthias Senn)

Neue Mobilität in Zürich

28.4.2023Kommunikation/Technik

Das Amt für Mobilität des Kantons Zürich gestaltet und steuert die Verkehrsentwicklung im Kanton Zürich und legt Wert darauf, dass diese nachhaltig ist. Als Betreiber der Webseite www.neuemobilitaet.zuerich sucht das Team den Dialog zur Thematik der Neuen Mobilität (NeMo). Verfolge doch auch die Trends auf der Webseite, um sinnvolle Entwicklungen zu erkennen und gestützt drauf Strategien und Massnahmen zu erarbeiten. Auch andere Kantone sind aktiv: Der Kanton Luzern hat 2017 die Entwicklung einer Mobilitätsmanagementstrategie initiiert. Einer der Grundsätze war, die Dachmarke Luzernmobil zu implementieren, die sich mit Themen rund um die Mobilitätswende beschäftigt. Auch ein Besuch dieser Webseite können wir empfehlen. Ein neuer Dienst erreicht Zürich übrigens in diesen Tagen: I&any ist der neue Ridepooling-Service der Mobility Genossenschaft, vorerst in der Nacht von Do-So zwischen 18 und 4 Uhr. Hier der Marktauftritt:

Mobilitätsstation Weinbergli: Erfolgreiches erstes Jahr

20.4.2023Allgemein

Die Albert Koechlin Stiftung (AKS) haben gemeinsam mit der allgemeinen baugenossenschaft luzern (abl) im Frühling 2022 die erste Mobilitätsstation im Weinbergli realisiert. Trafikpoint ist für die Umsetzung verantwortlich. Seit der Einweihung im März 2022 registrierten sich über 200 Personen. Rund die Hälfte davon nutzten im Laufe der ersten zwölf Monaten die Sharing-Fahrzeuge. Am beliebtesten war bei den rund 500 Buchungen das E-Auto mit rund 70 Prozent aller Fahrten, gefolgt vom E-Cargobike (12 Prozent), von den E-Bikes (10 Prozent) und vom E-Roller (7 Prozent). 18 Prozent der Personen nutzten im Verlauf des ersten Jahres mehr als ein Verkehrsmittel und waren somit sogenannt «multimodal» unterwegs. Die Fahrzeuge wurden vor allem spontan und für kleinere Distanzen ausgeliehen und nicht als Pendlerverkehrsmittel genutzt. Mit dem E-Auto wurden im Schnitt 44 Kilometer und mit den Bikes sechs Kilometer zurückgelegt. Mehrheitlich wurden die Fahrzeuge innerhalb von weniger als vier Stunden wieder zurückgebracht – bisher ohne grosse Schäden oder Unfälle. Wir freuen uns, dass das Projekt auf Interesse stösst – weit über die Siedlung hinaus bis in die Fachwelt. Gemeinsam mit der Albert Koechlin Stiftung wollen wir die gesammelten Erfahrungen öffentlich machen und Erkenntnisse zur Verfügung stellen, damit sich das für die Schweiz neuartige Mobilitätsangebot in Kombination von E-Mobilität, Sharing und Digitalisierung erfolgreich verbreiten kann.

Monitoring 1 Jahr Mobilitätsstation Weinbergli (PDF)

Medienmitteilung vom 20. April 2023

Mobilitätsverhalten 2021

14.4.2023Technik

Der Bund präsentierte kürzlich die Ergebnisse des Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2021. Aufgrund der Stichprobengrösse von über 55 000 Personen und des umfassenden Fragenkatalogs handelt es sich bei dieser Umfrage um die grösste auf gesamtschweizerischer Ebene durchgeführte Erhebung zum Verkehrsverhalten der Bevölkerung. Das politisch austarierte Fazit zieht die Webseite www.mobilitaetsverhalten.bfs.admin.ch. Wir von Trafiko haben den dicken Bericht auch durchgesehen, wichtigste Grafiken im eigenen PDF zusammengetragen und ziehen folgendes Fazit: Seit Jahrzehnten zeigen sich eher stabile Verhältnisse. Der Change ist nicht in Sicht. Das E-Bike legt anstelle des Velos resp. on-top zu, die öV-Abos sinken. Die Dominanz des Autos bleibt ungebrochen. Die Verfügbarkeit von Auto-Parkplätzen ist hoch, am Arbeitsort mehrheitlich gratis. Dabei sind erst im Keim Alternativen vorhanden. Es gibt also noch einiges zu tun.

Neues Jugend-Abo?

7.4.2023Technik/Wirtschaft

Mit Bus&Bahn in den Ausgang: Die Verkehrsunternehmen locken die Jugend mit einem neuen GA-Night für 99 Franken im Jahr. Ab 19 Uhr bis Betriebsschluss ist das Ticket gültig (am Wochenende gar bis 7 Uhr). Die Eckwerte erinnern ans Gleis 7, welches mit 60’000 Abos vor Jahrzehnten erfolgreich war. Die Ablösung mit dem „Seven25“-Abo für 390 Franken im Jahr und in der Folge mit offenbar nur noch 20’000 verkauften Abos zeigt (Quelle LZ), was passiert, wenn die Preise für ähnliche Leistungen erhöht werden. Schade sind wir 2023 mit dem GA-Night wieder dort, wo wir bereits im Jahr 2000 standen, während sich die Welt laufend weiterdreht und eigentlich flexible Abos verlangt, damit der öV wieder attraktiver wird. Wäre es nicht an der Zeit und passend zur Zielgruppe spannender gewesen, Jugendliche nicht mehr mit dem neuen GA-Night auf ein späteres Flat-Abo einzuschwören, welches u.a. für die Verkehrsspitzen im öV mitverantwortlich ist. Cool wäre doch eine neue Jugend-App, welche ähnlich den Spartickets nur Züge nutzbar macht, welche schwach ausgelastet sind, für 99 Franken im Jahr, ganztags. Diese App könnten sie später als Erwachsenen-Abo weiternutzen und damit für bessere Auslastung bei gleichem Angebot sogen. Immer möglich bleibt natürlich, später aufs komfortable GA zu wechseln. Handkehr um: Wenn man sich an etwas gewöhnt hat … Übrigens, folgende Grafik des neusten Mikrozensus 2023 zeigt die öV-Abo-Entwicklung. Der Sinkflug wird mit der Pandemie begründet. Schauen wir in 5 Jahren bei der nächsten Befragung, ob das tatsächlich der Grund ist.

Mobilitätskongress erfolgreich durchgeführt

31.3.2023Kommunikation/Technik/Wirtschaft

„Der Mobilitätskongress war ein voller Erfolg. Wir durften zahlreiche positive Feedbacks entgegennehmen, für das kurzweilige und abwechslungsreiche Programm, die reibungslose Organisation und generell einen gelungenen Anlass“. Wir freuten uns, als der Kanton uns gestern per Mail mit diesen Worten dankte. Trafiko durfte den Kongress wiederum fachlich begleiten. Hierzu waren wir für ausgewogene Auftritte und eine stringente Storyline besorgt. Wir prüften auch die externen Referate inhaltlich, unterstützten die Moderation bei der Vorbereitung und halfen am Tag des Kongresses im Sinn der Regie (Bild). Wer nicht zu den 220 Teilnehmenden vor Ort und ca. 60 Livestream-ZuschauerInnen gehörte und sich selber noch ein Bild machen will: Die Videoauzeichnung des Live-Stream, Bilder und alle Vorträge sind inzwischen online. Hier zudem noch der gelungene Film von Luzernmobil, welcher am Kongress Premiere feierte. Darin gefällt uns besonders, dass öV und Sharing als Team sich optimal ergänzen.

Die vergessene Kundschaft

24.3.2023Technik

Wer nicht alleine Zug und Bus fahren kann, ist auf Taxi-Fahrdienste angewiesen. Doch wie eine Studie der ZHAW zeigt, erschweren die Bedingungen häufig eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft. Die Studie geht der Frage nach, ob Menschen mit Mobilitätseinschränkungen genügend Möglichkeiten haben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Es zeigte sich, dass die Fahrdienste am häufigsten für medizinische Termine genutzt werden, aber auch für Einkäufe und Freizeitaktivitäten sinnvolle Dienste erweisen. Während Städte und Agglomerationen in der Regel über ein gutes Angebot verfügen, sei die Situation in vielen ländlichen Gebieten unzureichend. Schwierig werde es zudem, wenn längere Fahrten über Kantonsgrenzen hinweg anfallen. Das kann zu extrem hohen Tarifen führen. Die kleinräumigen Strukturen und der Kantönligeist sind da ein Problem. Ähnliches haben wir kürzlich auch im Projekt FahrFlex diskutiert, welches Trafiko mitentwickelte und nun ein Jahr im Normalbetrieb weitere Optimierungen erfährt.

Erfragte Haltung zeigt Potenzial

17.3.2023Kommunikation/Technik

Unter den zehn wichtigsten Hebeln für Klimaschutz sehen die Deutschen fünf Veränderungen im Verkehr – allen voran den Ausbau des öV (71 %). Jede und jeder vierte kann sich den Kauf eines E-Fahrzeugs vorstellen. Das sind einige Ergebnisse aus der repräsentativen Allensbach-Umfrage im Auftrag von acatech (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften), welche nun wiederholt durchgeführt wurde und damit auch Trends aufzeigen kann. Die Erhebung beleuchtet Veränderungsbereitschaft, aber auch Vorbehalte – mit deutlichen Unterschieden zwischen Stadt und Land oder wohlhabend und arm. Stöbere selber durch die interessanten Grafiken des Mobilitätsmonitors. Die Umfrage und die oben publizierte Auswertung zeigt deutlich, dass sehr viele Menschen den Mobilitätswandel und einen klimaschonenden Verkehr wollen, aber alltagstaugliche Lösungen brauchen, die zu ihren persönlichen, individuell wie regional sehr unterschiedlichen Bedürfnissen passen.

Team-Days Davos 2023

10.3.2023Allgemein

Die Tage in Davos bringen uns immer vorwärts. Dank dem DiSG-Modell haben wir uns besser kennengelernt, beim Trafikpoint haben wir einige Professionalisierungsschritte fixiert (z.B. mit der neu zu besetzenden Stelle der Betreuer:in Mobilitätsstation) und für die Beratung neue Tools kreiert.

Wir geben es aber zu. Nur Laptops waren nicht die Arbeitsmittel. So war auch Skifahren und Winterwandern Teil des Programms. Mit neuem Schwung gehen wir nun die nächsten Themen wieder an. Wir freuen uns auf Ihre nächsten Herausforderung an uns.

Bell-Areal mit zeitgemässem Mobilitätsangebot

3.3.2023Technik/Wirtschaft

Mit der Entwicklung des Bell-Areals bietet sich eine Chance für Kriens: Aus dem Industrieareal soll in den nächsten Jahren ein lebendiges und abwechslungsreiches Stück Stadt für alle werden – mit Raum zum Wohnen, Arbeiten und für gemeinschaftliche Nutzungen. Diese Entwicklung passt zur raumplanerischen Absicht, Zentren zu verdichten und dadurch den vorhanden Raum besser zu nutzen. Um den Mehrverkehr auf ein Minimum zu reduzieren, wird das Angebot gemäss Mobilitätskonzept von Trafiko so ausgestaltet, dass nur rund 50 Prozent der Haushalte ein eignes Auto benötigen. Innerhalb der Agglomeration ist dies eine überdurchschnittlich tiefe Quote. Auch bei den Unternehmen und Gewerbebetrieben wird die Mehrheit der Mitarbeitenden zu Fuss, mit dem Velo oder öV anreisen. Zu diesem Zweck wird ein Mobilitätsmanagement in Unternehmen angeregt. Als Alternative zum Auto übernimmt der öV eine wichtige Rolle: Direkt vor dem Areal befindet sich die Bushaltestelle «Busschleife» mit 6 Buslinien in alle Richtungen, z.B. alle 3 Minuten nach Luzern. Zudem stehen den Mieter/innen, Stockwerkeigentümer/innen und Arbeitnehmenden u.a. eine attraktive Fuss- und Veloinfrastruktur, ein Sharing-Angebot und gute Mobilitätsinformationen zur Verfügung. Mit diesem Ansatz wird der Autoverkehr minimiert, sodass das Verkehrssystem möglichst wenig belastet wird. Der Krienser Stadtrat ist überzeugt, dass die Pläne der Grundeigentümerin des Bell-Areals zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der hohen Standortqualitäten des Bell-Areals beitragen. Er hat nun den Bebauungsplan an den Krienser Einwohnerrat überwiesen.

Artikel Luzerner Zeitung

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