Satire rund um Mobilität
7.2.2025 – NebenbeiSatire ist bekanntlich eine Kunstgattung, die durch Übertreibung, Ironie und beissenden Spott an Personen und Ereignissen Kritik übt, sie der Lächerlichkeit preisgibt, Zustände anprangert resp. mit scharfem Witz geisselt. Solches erkennt man im oben angeführten, vor wenigen Tagen veröffentlichten Video von Vetter, Hadorn und Schädler. Aber auch die Deutschen können das, wobei gewisse Sendungen zwar schon älter, aber (leider) noch immer aktuell sind: ZDF Magazin Royale (Auto steht für Freiheit), Heute-Show (Fahrverbote für Dieselfahrzeuge), Anstalt (E-Mobilität)
Umsetzungsnahe Mobilitätsstrategie für Rothenburg
31.1.2025 – ZukunftDie Gemeinde Rothenburg hat per Januar 2025 eine neue Mobilitätsstrategie in Kraft gesetzt. Ein gutes Beispiel, wie im Rahmen einer Überarbeitung der Ortsplanung die Mobilität gewürdigt wird. Die Mobilitätsstrategie löst den Verkehrsrichtplan aus dem Jahr 2012 ab und wird mittels Erschliessungsrichtplänen für die einzelnen Verkehrsmittel noch im Detail ausdefiniert. Diese Hilfsmittel befinden sich aktuell noch in der Erarbeitung.
Die Mobilitätsstrategie ist kompakt gehalten und zeigt auf, wo die Gemeinde aktiv werden möchte. Dies ist in konkreten Umsetzungsbereichen (Massnahmen) aufgeführt, welche auf die Ziele einwirken. Dabei wurden auch neuartige Mobilitätsthemen wie Sharing, E-Mobilität, Mobilitätskonzepte für grössere Überbauungen oder Mobilitätsmanagement in Unternehmen berücksichtigt. Somit ist die Mobilitätsstrategie Rothenburg ein gutes Beispiel für andere Gemeinden, die eine zeitgemässe und umsetzungsnahe Strategie erarbeiten möchten, welche die Prioritäten in der Mobilität klärt. Download Strategie
Mit Pick-e-Bike zur Erlenmatt
24.1.2025 – JobUnser Teamevent führte uns nach Basel, wo wir mit Pick-e-Bike gemäss deren Eigenwerbung tatsächlich „elegant, stark und mit dem Speedup-Upgrade bis zu 45 km/h schnell“ verschiedene Spots besuchen konnten, wo wir mitarbeiten. Es wären dies Vorstudie Kapazitätsausbau Knoten Basel (VKKB), Arealentwicklung Wolf, und Arealentwicklung Lonza. Auch bei kleinen Objekten machten wir halt: So wollten wir sehen, was aus unserer kleinen Sharingstation im Golden Löwen wurde, welche wir vor einigen Jahren für einen Bauherren mit öffentlich zugänglichen Sharingangeboten auf Privatareal einrichten durften. Die Fahrzeuge scheinen genutzt: Weder das E-Auto, noch die E-Scooter waren da. Einzig ein E-Roller war auf Platz. Anschliessend bekamen wir vor Ort noch ein Eindruck, wie sich ein seit 2007 schrittweise entwickeltes autoarmes Quartier heute präsentiert. Die Erlenmatt wird immer wieder als gutes Beispiel genannt, was wir nach der Begehung bestätigen können. So will man heutzutage wohnen …
Bolt/Uber mit dynamischer Preisgestaltung
17.1.2025 – Technik/ZukunftGemäss Auswertungen von 20min buhlt seit ein paar Monaten die Vermittlungs-App für Fahrten „Bolt“ um Fahrgäste in der Schweiz und setzt Platzhirsch Uber mit tieferen Tarifen unter Druck. Dabei soll auch der Fahrende mehr Geld erhalten, da auch um deren Gunst geworben wird. „Beide Anbieter arbeiten auf eine Monopolstellung hin. Für die Aussicht auf spätere Gewinne nehmen sie in Kauf, ein paar Jahre lang Verlust zu schreiben.“ meint der Plattform-Ökonom Ferndinand Thies gegenüber dem Medium. Wir finden es spannend, dass sich ein Markt entwickelt, welcher mit dynamischer Preisgestaltung funktioniert und offenbar von den Kunden akzeptiert und genutzt wird. Beim Ersatz der fixen Autobahngebühr soll das offenbar ein so grosses Hindernis sein, dass kein Projekt diesbezüglich in der Schweiz vorankommt. Dabei haben wir es bei der leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) auch geschafft. Warum wenden wir dieses System nicht einfach auch im Autoverkehr an? Vielleicht kann es später gar weiterentwickelt werden, um den Staus Herr zu werden, ohne dass immer weitere Strassen gebaut werden müssen.
Strassenraum umgestalten
10.1.2025 – Technik2023 wurden in den Münchner Quartieren Südliche Au und Walchenseeplatz Strassenzüge in temporäre Grün- und Aufenthaltsflächen umgewandelt. Dadurch konnten die Anwohner:innen probeweise erleben, welche Potenziale eine nachhaltige Mobilität und alternative Nutzung des öffentlichen (Strassen-)Raums mit sich bringt. Die zeitlich begrenzte Umsetzung war Teil des Forschungsprojektes „Autoreduzierte Quartiere für eine lebenswerte Stadt“ (aqt). In diesem Projekt forschte die TU München von November 2021 bis Oktober 2024 gemeinsam mit der LHM, den Stadtwerken München, der Hans Sauer Stiftung und der UnternehmerTUM sowie weiteren Partner:innen zur Mobilität in städtischen Quartieren. Das 3′-Video zeigt die neuen Strassenräume mit neuem Grünraum und neuen Mobilitätsformen, welche hoffentlich künftig auch dauerhaft möglich werden. Dazu braucht es gemäss den Verantwortlichen eine Debatte in der Gesellschaft. Das Forschungsprojekt lieferte dazu zahlreiche Daten und Anregungen, sich der Transformation zu stellen.
kollektiv oder individuell?
3.1.2025 – ZukunftDer Autoverkehr ist für 13% des globalen CO₂-Ausstosses verantwortlich. Da wir die Klimaziele erreichen müssen, muss sich beim Verkehr bald etwas Grundsätzliches ändern. Die Perspektive: Neue Technologien werden die kollektive Mobilität laufend attraktiver machen. Zurzeit stehen wir uns jedoch selber im Weg, möchten uns nicht wirklich ändern. Doch der Traum vom „Auto für alle“ kommt zu einem Ende. Arte hat in einer gut geschnittenen Debatte und mit zahlreichen interessanten Rückblicken das Thema beleuchtet. Die 30′ lohnen sich als Jahresstart, denn die Thematik ist nicht einfach: Viele Menschen sind unfreiwillig mobil. Damit sich diese fortbewegen können, brauchen sie Alternativen, wie das im Video beschriebene „geschlossene Carsharing“. Denn in einer gleichgesinnten Gruppe machen erste Schritte hin zur Mobilitätswende Spass und ist nachweislich gar wirtschaftlicher. Erste Erkenntnisse sind ermutigend: Das eigentliche Teilen ist nicht das Problem. Auch wir werden mit Trafikpoint in diesem Jahr genau ein solches Produkt lancieren und damit nicht einfach reden, sondern machen. Kein Pilot, sondern live zum Umsetzen. Denn künftig werden neben Bus und Bahn ergänzende Verkehrsmittel den optimalen Komfort der kollektiven Mobilität bieten. Der Personentransport wird sich somit dem Warentransport annähern. Auch dort wird nicht zuletzt aus Effizienzgründen nicht jedes einzelne Paket für sich alleine von A nach B transportiert, sondern über Hubs gebündelt transportiert. Bauen wir also verstärkt im 2025 am Verkehrssystem der Zukunft, welches uns schrittweise mehr Lebensqualität bringt.
12 Monate, 12 wenig geteilte Statistiken
28.12.2024 – KommunikationIm Dezember veröffentlichten wir die letzte Statistik des Monats. Im Sinn der Mobilitätswende freuen wir uns, dass in den Städten der Anteil autofreier Haushalte ansteigt (weiter so). Im Agglomerationsgürtel gehts bereits zaghafter voran (ein Vorsatz fürs 2025 könnte sein, auf den Zweitwagen zu verzichten, stattdessen Carsharing, öV oder das Zweirad zu nutzen). Nebenbei: Unter www.trafiko.ch/statistik bleiben alle Statistiken gesammelt.
Frohe Weihnachten
20.12.2024 – AllgemeinBePooler: Ridesharing mit reservierten Parkplätzen
13.12.2024 – TechnikRidesharing kam bisher in der Schweiz nie richtig zum Fliegen. Eine neue Lösung könnte dem alten Thema von Fahrgemeinschaften neuen Schub verleihen. Die Rede ist vom Produkt BePooler, das in der Grenzregion im Tessin erfolgreich eingesetzt wird. Im Unterschied zu anderen Tools, bietet BePooler am Zielort (z.B. Firmenstandort oder P&R-Anlage) reservierte Parkplätze. So erhalten Personen, die gemeinsam mit BePooler reisen, reservierte Plätze und ermässigte Tarife. Hierzu wird die Plattform in Echtzeit synchronisiert und zeigt auf einem elektronischen Bildschirm das Kennzeichen und die Nummer der Mitfahrer:in an. BePooler ist zurzeit bei knapp 40 Firmen im Einsatz und verfügt über rund 6000 registrierte Personen.