Shared-Mobility-Testresultate aus Vancouver

6.9.2024Allgemein/Technik

Kürzlich tauschten wir uns mit Projektbeteiligten aus Vancouver über dort pilotierte MaaS-Anwendungen aus. Ein Pilotangebot fasste dort ganz im Sinn des MaaS-Gedankens verschiedene Sharing-Dienste in der Compass Card zusammen und kombiniert diese Angebote mit jenen des öV. Einige Erkenntnisse aus der Pilotphase von November 2019 bis August 2020:

  • 6.000 Fahrten wurden mit der Shared Mobility Compass Card unternommen.
  • Der öffentliche Nahverkehr verzeichnete insgesamt die höchste Zahl an Fahrten (59 Prozent).
  • 56% der Teilnehmenden haben auf dem Pendlerweg ein anderes Verkehrsmittel ausprobiert oder mit dem gewohnten kombiniert.
  • 82 Prozent der Befragten gaben dem Shared Mobility-Pilotprojekt insgesamt Bestnoten, was zu nächsten Schritten motiviert.
  • 6 von 10 Personen hätten gerne eine App, in der sie ihre Fahrten sehen können oder wünschen sich eine App zur Buchung oder Planung.
  • 60 Prozent der Nutzer gaben an, die Karte als Ersatz für die Nutzung eines privaten Fahrzeugs für dienstliche Fahrten zu verwenden.
  • 56 Prozent der Nutzer gaben an, dass sich ihr berufliches Reiseverhalten durch die Karte geändert habe, indem sie neue Verkehrsmittel ausprobiert oder verschiedene Verkehrsmittel kombiniert hätten.
  • Das Pilotprogramm schuf zudem einen funktionalen Rahmen für die Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen den Transportdienstleistern.
  • Die Pilotphase 1 ist jedoch nicht skalierbar, da viele Backend-Verfahren nicht automatisiert sind.

Ähnliche Feedbacks zeigt auch die kürzlich durchgeführte Umfrage zu unserem kleinen MaaS-Projekt Trafikpoint (Mobilitätsstation Weinbergli Resultate der Umfrage / Monitoring zweier Stationen). In Vancouver gehts nun seit einigen Monaten weiter: Gemäss TransLink sind wiederum Angebote des Nahverkehrs, Carsharing und Bikesharing in der neuen RideLink-App vereint. Im Rahmen eines nächsten 12-monatigen Pilotprojekts können 1300 Kunden:innen die neue App nutzen. Wir können da nur sagen: Weiter so – schrittweise Richtung MaaS!

öV im Dauerbetrieb 24/7

30.8.2024Technik/Wirtschaft

Kürzlich durften wir uns im Rahmen eines Auftrags mit zuständigen Stellen bei traffiQ (städtische Aufgabenträgerorganisation, welche in Frankfurt den lokalen Nahverkehr koordiniert) über Nachtnetze rund um die Uhr während allen Nächten Mo-So austauschen. Denn wieso sind eigentlich Strassen immer geöffnet, der öV aber meist von Mo-Fr in der Nacht nicht in Betrieb? Für grössere Regionen ist der Dauerbetrieb auch in der Schweiz eine mögliche Option, um Arbeitnehmende und Nachtschwärmer zu allen Zeiten zu transportieren, so dass wirklich kein Auto mehr benötigt wird. Solche Entwicklungen kommen nicht von heute auf morgen, wie der Fachartikel von traffiQ zeigt. In Frankfurt wurde im 2009 der entscheidende Schritt gemacht, wo Linien auch in den Nächten von Montag bis Freitag fuhren und damit der öV 24/7 angeboten wurde. Wir empfehlen die Lektüre im Sinn eines Best Practice.

Monitorings von Mobilitätsstationen zeigen erfreuliche Entwicklung

20.8.2024Technik

Die Albert Koechlin Stiftung (AKS), die allgemeine baugenossenschaft luzern (abl) und Trafikpoint haben im Frühling 2021 im Quartier Weinbergli die erste öffentliche Mobilitätsstation der Schweiz mit Elektrofahrzeugen realisiert. Die Nutzungszahlen entwickeln sich seither erfreulich, wie das Monitoring des zweiten Betriebsjahr dokumentiert. Über 160 Personen haben bislang Fahrzeuge an der Station ausgeliehen, was insgesamt über 1000 Buchungen ergab. Auch die Mobilitätsstation im Ziegeleipark in Horw/Kriens zeigt gemäss Monitoring positive Zahlen. Bereits im ersten Betriebsjahr wurden die sieben Sharing-Fahrzeuge in der autoarmen Überbauung über 900-mal ausgeliehen. Neben dem Monitoring führte die AKS im Weinbergli-Quartier auch eine Umfrage durch. Ein Viertel der Nutzenden hat durch die Mobilitätsstation das Sharing überhaupt erst entdeckt; 20 Prozent sind durch das Angebot generell bewusster unterwegs – und 13 Prozent haben gar angegeben, dass sie ihr eigenes Fahrzeug verkauft oder kein neues mehr angeschafft haben.

 

Zwhatt: Quartier für die Zukunft

15.8.2024Zukunft

Zwhatt als Teil der Gebietsentwicklung Bahnhof Nord in Regensdorf zählt wohl zu den spannendsten Neubau-Quartieren der Schweiz. Highlights sind unter anderem ein 75 Meter hohes Holzhochhaus, ein Suffizienz-Bau mit Loftwohnungen oder ein Cornershop mit Freiluft-Kino. Ein weiterer Bestandteil von Zwhatt ist ein Mobilitätskonzept mit einer Sharing-Mobilitätsstation, die von Trafikpoint betrieben wird. Dereinst werden gegen 600 Wohnungen Teil von Zwhatt sein. SRF ist dieses aussergewöhnliche Projekt nicht entgangen und berichtet am 30. Juli 2024 in Schweiz aktuell im Rahmen einer Sommerserie darüber.

Wirksame Interventionen in Städten

9.8.2024Technik

Aus der Sichtung von fast 800 von Experten überprüften Studien und Fallstudien, einschliesslich einer eingehenden Analyse von 24 Dokumenten hat eine Studie 12 Interventionstypen identifiziert, die sich bei der Reduzierung der Autonutzung in Städten als wirksam erweisen. Es sind dies:

  1. City-Maut
  2. Parkgebühr am Arbeitsplatz
  3. Verkehrsberuhigte Zonen
  4. Abbau von Parkplätzen/Kontrollen
  5. Mobilitätsmanagement in Unternehmen für Pendler- und Geschäftsmobilität
  6. Optimierung Mobilität für Hochschulen/Unis
  7. Integrierter Car-Sharing-Aktionsplan
  8. Mobilitätsinformationen am Arbeitsplatz
  9. Schulwegplanung
  10. Universitätsreiseplanung
  11. Personalisierte Reiseplanung
  12. App für nachhaltigen Mobilitätswettbewerb.

Die 12 Massnahmen wurden kategorisiert. Wenig überraschend sind die wirksamsten Massnahmen in der Kategorie „Gebühren- und Preisgestaltung“ zu finden. Während die City-Maut z.B. in London bis zu 33% wirksam ist, sind verkehrsberuhigte Innenstädte immerhin ca. 15% wirksam. Die meisten Interventionen wurden von lokalen Stadtverwaltungen initiiert und geleitet, oft in Zusammenarbeit mit privaten Interessengruppen. Dies deutet darauf hin, wer die Initiative ergreifen müsste, will man in der eigenen Stadt eine Änderung herbeiführen.

Mobilitätskonzept für Serviced Apartments

2.8.2024Technik

Im Entwicklungsschwerpunkt Smart City LuzernNord am Seetalplatz entsteht mit dem Projekt „Bahnhöfli“ ein Gebäude mit 36 Serviced Apartments. Die künftigen Bewohner:innen werden in diesen möbilierten 1.5- bis 3.5-Zimmer-Wohnungen im Schnitt drei bis sechs Monate leben. Damit dies ohne eigenes Auto möglich ist, durfte Trafiko ein Mobilitätskonzept erstellen. Dies setzt unter anderem auf den optimalen Standort direkt am Bahnhof und Bushub sowie auf ein Sharing-Angebot. Artikel Luzerner Zeitung

Trafikpoint Tivoli Garten

26.7.2024Kommunikation/Technik

Die Mobilität der 445 modernen Mietwohnungen mit für Spreitenbach wenigen 332 Auto- dafür 1159 Veloparkplätzen im Tivoli Garten gewährleistet ab 2025 unter anderem Trafikpoint. Die Wege zu nahen Einkaufsmöglichkeiten im angrenzenden Shoppi Tivoli, in die Natur und zu Sport-/Freizeitangebote sind dabei kurz. Die Limmatalbahn im 15’-Takt hält optimal direkt auf dem Gelände und unmittelbar neben unserer Mobilitätsstation mit Sharingfahrzeugen (Das Tram ist in 10′ am Bahnhof Dietikon, wo der Hauptbahnhof Zürich rasch erreicht werden kann). Die rund 25% autofreien Wohnen erhalten zudem Incentivierungen durch Trafikpoint. Die Fakten sind nun für Mietinteressenten online (Sub-Webseite Mobilität / Mobilitätskennblatt). Wir danken der Bauherrschaft, dass wir das anspruchsvolle Mobilitätskonzept für sie umsetzen dürfen.

Zum Anwenden im Schulunterricht

19.7.2024Kommunikation/Technik

Zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Luzern und der Dienststelle Volksschulbildung hat Luzernmobil Unterrichtsmaterial erarbeitet (kostenlosen Download hier). In zwei Pilotphasen wurden die Materialien im Unterricht geprüft und überarbeitet. Es stehen für die 3 Zyklen Manuals mit Lernzielen/Lehrmittelbezug und fixfertige Arbeitsblätter bereit. Auch der Kanton stellt eine digitale Einheit „Wie verändert der Verkehr den Kanton“ bereit. Nun können auch die Schulen mithelfen, die Mobilitätswende herbeizuführen. Das oben abgebildete Wimmelbild ist ein spielerisches Element, wie die Kids ans Thema Mobilität herangeführt werden.

Schnell in die Ferien

12.7.2024Technik

Ferienzeit. Viele zieht es mit dem Auto an ferne Strände im Süden oder vermehrt ans Meer im kühleren Norden. In der Schweiz wurde mit dem Bundesgesetz über die Nationalstrassen 1960 die Grundlage für den Bau des gesamten schweizerischen Autobahnnetzes gelegt. Das von Emanuel Ammon/Aura seinerzeit festgehaltene und uns zur Verfügung gestellte Bild zeigt den Eingriff der «Nationalstrassen 1. Klasse» in unsere Landschaft eindrücklich: Neue schnelle Verkehrswege veränderten die Mobilität – bis heute.

Fahrt mit Elektroschiff

5.7.2024Job/Technik

Das älteste Motorschiff der SGV-Flotte fährt neu CO2-neutral. Wir wollten uns die Fahrt mit dem Rütli nicht entgehen lassen. Der Dieselmotor mit Jahrgang 1929 wurde am 25.08.2023 ein letztes mal getankt, bevor für 1.2 Mio. CHF ein Elektromotor und die notwendigen Batterien als Energiespeicher eingebaut wurden. Das MS Rütli hat vor der Elektrifizierung im Durchschnitt pro Jahr rund 7’900 Liter Diesel verbraucht. Das entspricht einem CO2 – Ausstoss von etwa 21 Tonnen. Während einem Einsatztag als Spazier- und Stadtschiff (3 Rundfahrten à 75 Minuten) werden nun rund 120-130 kWh benötigt. Doch wir geben es zu: Die Schifffahrt war weg zum Ziel. Beim Spaziergang vom Meggenhorn nach Luzern kehrten wir bei jeder Strandbar, Buvette und Beach Club ein. Der Abschluss des multimodalen Ausflugs bildet die Zieleinfahrt mit Sharingbikes von Nextbike zurück in Luzern.

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Trafiko