Bolt/Uber mit dynamischer Preisgestaltung

17.1.2025Technik/Zukunft

Gemäss Auswertungen von 20min buhlt seit ein paar Monaten die Vermittlungs-App für Fahrten „Bolt“ um Fahrgäste in der Schweiz und setzt Platzhirsch Uber mit tieferen Tarifen unter Druck. Dabei soll auch der Fahrende mehr Geld erhalten, da auch um deren Gunst geworben wird. „Beide Anbieter arbeiten auf eine Monopolstellung hin. Für die Aussicht auf spätere Gewinne nehmen sie in Kauf, ein paar Jahre lang Verlust zu schreiben.“ meint der Plattform-Ökonom Ferndinand Thies gegenüber dem Medium. Wir finden es spannend, dass sich ein Markt entwickelt, welcher mit dynamischer Preisgestaltung funktioniert und offenbar von den Kunden akzeptiert und genutzt wird. Beim Ersatz der fixen Autobahngebühr soll das offenbar ein so grosses Hindernis sein, dass kein Projekt diesbezüglich in der Schweiz vorankommt. Dabei haben wir es bei der leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) auch geschafft. Warum wenden wir dieses System nicht einfach auch im Autoverkehr an? Vielleicht kann es später gar weiterentwickelt werden, um den Staus Herr zu werden, ohne dass immer weitere Strassen gebaut werden müssen.

Strassenraum umgestalten

10.1.2025Technik

2023 wurden in den Münchner Quartieren Südliche Au und Walchenseeplatz Strassenzüge in temporäre Grün- und Aufenthaltsflächen umgewandelt. Dadurch konnten die Anwohner:innen probeweise erleben, welche Potenziale eine nachhaltige Mobilität und alternative Nutzung des öffentlichen (Strassen-)Raums mit sich bringt. Die zeitlich begrenzte Umsetzung war Teil des Forschungsprojektes „Autoreduzierte Quartiere für eine lebenswerte Stadt“ (aqt). In diesem Projekt forschte die TU München von November 2021 bis Oktober 2024 gemeinsam mit der LHM, den Stadtwerken München, der Hans Sauer Stiftung und der UnternehmerTUM sowie weiteren Partner:innen zur Mobilität in städtischen Quartieren. Das 3′-Video zeigt die neuen Strassenräume mit neuem Grünraum und neuen Mobilitätsformen, welche hoffentlich künftig auch dauerhaft möglich werden. Dazu braucht es gemäss den Verantwortlichen eine Debatte in der Gesellschaft. Das Forschungsprojekt lieferte dazu zahlreiche Daten und Anregungen, sich der Transformation zu stellen.

kollektiv oder individuell?

3.1.2025Zukunft

Der Autoverkehr ist für 13% des globalen CO₂-Ausstosses verantwortlich. Da wir die Klimaziele erreichen müssen, muss sich beim Verkehr bald etwas Grundsätzliches ändern. Die Perspektive: Neue Technologien werden die kollektive Mobilität laufend attraktiver machen. Zurzeit stehen wir uns jedoch selber im Weg, möchten uns nicht wirklich ändern. Doch der Traum vom „Auto für alle“ kommt zu einem Ende. Arte hat in einer gut geschnittenen Debatte und mit zahlreichen interessanten Rückblicken das Thema beleuchtet. Die 30′ lohnen sich als Jahresstart, denn die Thematik ist nicht einfach: Viele Menschen sind unfreiwillig mobil. Damit sich diese fortbewegen können, brauchen sie Alternativen, wie das im Video beschriebene „geschlossene Carsharing“. Denn in einer gleichgesinnten Gruppe machen erste Schritte hin zur Mobilitätswende Spass und ist nachweislich gar wirtschaftlicher. Erste Erkenntnisse sind ermutigend: Das eigentliche Teilen ist nicht das Problem. Auch wir werden mit Trafikpoint in diesem Jahr genau ein solches Produkt lancieren und damit nicht einfach reden, sondern machen. Kein Pilot, sondern live zum Umsetzen. Denn künftig werden neben Bus und Bahn ergänzende Verkehrsmittel den optimalen Komfort der kollektiven Mobilität bieten. Der Personentransport wird sich somit dem Warentransport annähern. Auch dort wird nicht zuletzt aus Effizienzgründen nicht jedes einzelne Paket für sich alleine von A nach B transportiert, sondern über Hubs gebündelt transportiert. Bauen wir also verstärkt im 2025 am Verkehrssystem der Zukunft, welches uns schrittweise mehr Lebensqualität bringt.

12 Monate, 12 wenig geteilte Statistiken

28.12.2024Kommunikation

Im Dezember veröffentlichten wir die letzte Statistik des Monats. Im Sinn der Mobilitätswende freuen wir uns, dass in den Städten der Anteil autofreier Haushalte ansteigt (weiter so). Im Agglomerationsgürtel gehts bereits zaghafter voran (ein Vorsatz fürs 2025 könnte sein, auf den Zweitwagen zu verzichten, stattdessen Carsharing, öV oder das Zweirad zu nutzen). Nebenbei: Unter www.trafiko.ch/statistik bleiben alle Statistiken gesammelt.

BePooler: Ridesharing mit reservierten Parkplätzen

13.12.2024Technik

Ridesharing kam bisher in der Schweiz nie richtig zum Fliegen. Eine neue Lösung könnte dem alten Thema von Fahrgemeinschaften neuen Schub verleihen. Die Rede ist vom Produkt BePooler, das in der Grenzregion im Tessin erfolgreich eingesetzt wird. Im Unterschied zu anderen Tools, bietet BePooler am Zielort (z.B. Firmenstandort oder P&R-Anlage) reservierte Parkplätze. So erhalten Personen, die gemeinsam mit BePooler reisen, reservierte Plätze und ermässigte Tarife. Hierzu wird die Plattform in Echtzeit synchronisiert und zeigt auf einem elektronischen Bildschirm das Kennzeichen und die Nummer der Mitfahrer:in an. BePooler ist zurzeit bei knapp 40 Firmen im Einsatz und verfügt über rund 6000 registrierte Personen.

Präsentation BePooler vom 18.11.24

NAF – Wie weiter?

6.12.2024Kommunikation

Ist der Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) überflüssig, nachdem sich die Stimmbevölkerung kürzlich gegen den punktuellen Autobahnausbau entschieden hat? Kurzantwort: Nein. Interessant sind auch die Analysen der vergangenen Wochen: „Keine Autoprojekte mehr“, „die Schweiz ist bald auch wachstumskritisch beim Bahnausbau“, „der Benzinpreis muss runter aufgrund weniger nötiger Mittel für den NAF“, „Gesamtschauen sind als Nächstes nötig“, usw. Unser Fazit: Zu kurz gedacht.

Es gibt bereits eine Perspektive nach dem historischen Sonntag (dieser wird sich vermutlich als weiteres Puzzleteil in der Mobilitätswende einordnen):

  • ÖV noch auf das Niveau heben, wie wir das in den vergangenen Jahrzehnten beim Auto gemacht haben (siehe Statistik des Monats Januar). Der dafür nötige Bahninfrastrukturfonds BIF zur Finanzierung sinnvoller Projekte ist installiert und bereit.
  • Die NAF-Gelder nun nicht mehr in den klassischen Autobahnausbau stecken. Es soll damit – neben dem Infrastrukturerhalt – der Individualverkehr im Sinn der Mobilitätswende und passend zu Klimazielen weiterentwickelt werden. Beispiele: Förderung Car- und Zweiradsharing, digitale Autobahnen bereitstellen (siehe staatliche Mobilitätsdateninfrastruktur MODI), bestehende Mobilitätsdienstleistungen physisch und digital vernetzen, Ausbau Veloinfrastruktur (ja, das ist auch Individualverkehr), automatisierter Verkehr sowie On-Demand implementieren, usw. Umbau hin zu sinnvoller individueller Mobilität wird weiterhin Milliarden kosten, was der NAF leisten kann.
  • Den tieferliegenden Wunsch nach Verhaltensänderung der Bevölkerung nun auf den Boden bringen. Die Klimaänderung ist leider schneller, als wir uns jedoch in der Praxis tatsächlich ändern wollen. Daher: Neben guten Mobilitätsprodukten und -dienstleistungen dürfte es ergänzend – eher früher als später – den regulatorischen Kick brauchen. Somit: Gute Ideen nun skalieren und rasch Leitplanken setzen.

Wir sind überzeugt: Wenn nur noch jene die Autobahn nutzen, welche diese zwingend brauchen, gibts schon morgen keinen Stau mehr. Die Ansätze dazu sind übrigens in strategischen Dokumenten schon seit Jahren beschrieben und oft sogar behördenverbindlich. Darum brauchts wohl primär keine neuen Planungsrunden.

#Umsetzen. Wir helfen mit.

Doppelparksystem verdoppelt Parkraum auf engstem Raum

29.11.2024Technik

Ein Doppelparksystem bietet mehr Stellplätze auf engem Raum. Ein grosser Unterschied liegt zwischen abhängigen und unabhängigen Parksystemen: Bei einem abhängigen System muss das untere Fahrzeug umplatziert werden, bevor das obere genutzt werden kann, während bei einem unabhängigen System (siehe Bild) beide Stellplätze frei zugänglich sind.

Ein entscheidender Aspekt bei Doppelparksystemen ist die benötigte Raumhöhe in der Fahrgasse, denn die meisten Systemen benötigen mindestens drei Meter, was für Tiefgaragen sehr hoch ist. Möchte man grössere SUVs oder kleine Busse in einem Doppelparker unterbringen, ist die Fahrgassen-Raumhöhe noch grösser zu wählen. Daneben ist bei den unabhängigen Systemen meist auch eine Grube von ca. zwei Metern Tiefe nötig, damit der Zugang zum oberen Fahrzeug ohne Umparkieren gewährleistet werden kann. Mit einer Nutzlast von 2 bis 2.6 Tonnen pro Stellplatz lassen sich auch Elektrofahrzeuge problemlos in einem Doppelparksystem abstellen. Weitere Details zur idealen Raumhöhe und zur Grubentiefe sind beispielsweise im Produktblatt vom Typ DE-48 von Hug Technology zu finden.

Bahn-Strategie 2050

22.11.2024Technik/Zukunft

2023 hat der Bundesrat mit der Perspektive BAHN 2050 eine neue Langfriststrategie für den Bahn-Ausbau beschlossen. Nun zeigt das BAV in einem neuen Bericht die räumliche Bedeutung auf. Erkenntnisse, welche den Fokus verschieben dürften:

  • Eine detaillierte Analyse der nationalen Personenverkehrsdaten zeigt, dass ein grosser Anteil des Aufkommens und der Leistungen im motorisierten Individualverkehr auf Distanzen von weniger als 30 Kilometern stattfindet.
  • Auf längeren Strecken ist der Modalsplit der Bahn innerhalb der Schweiz bereits relativ hoch.
  • Das grösste Potenzial der Bahn im Hinblick auf eine Erhöhung des Bahnanteils am Modalsplit liegt daher auf kurzen und mittleren Distanzen.

Ausgezeichnetes Pilotprojekt Klima

15.11.2024Kommunikation/Technik

Der Kanton Luzern unterstützt in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern engagierte Unternehmen dabei, Pilotprojekte in den Bereichen Klimaschutz zu initiieren und umzusetzen (siehe Medienmitteilung). Eine unabhängige Fachjury hat aus 50 Projekten 6 ausgewählt, die finanziell unterstützt werden. Die Mobilitätsstation mit geteilten und dekarbonisierten Sharingfahrzeugen Trafikpoint ist eines davon, was uns sehr Stolz macht. Die rund 40’000 CHF setzen wir für die Weiterentwicklung und Skalierung ein, damit wir dem Netto null Ziel ein Schritt näher kommen. Freuen dürfen sich also nicht nur wir, sondern unsere Kunden und Nutzenden im 2025, wenn neue Angebote und Funktionen lanciert werden. Das oben angefügte Video des Kantons wurde anlässlich der Feier im Kantonsratssaal gezeigt, in welcher Regierungsrat Fabian Peter die Unterstützung verkündete. Es zeigt unsere optimal umgesetzte Mobilitätsstation Nidum in Sempach.

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