Wirksame Interventionen in Städten

9.8.2024Technik

Aus der Sichtung von fast 800 von Experten überprüften Studien und Fallstudien, einschliesslich einer eingehenden Analyse von 24 Dokumenten hat eine Studie 12 Interventionstypen identifiziert, die sich bei der Reduzierung der Autonutzung in Städten als wirksam erweisen. Es sind dies:

  1. City-Maut
  2. Parkgebühr am Arbeitsplatz
  3. Verkehrsberuhigte Zonen
  4. Abbau von Parkplätzen/Kontrollen
  5. Mobilitätsmanagement in Unternehmen für Pendler- und Geschäftsmobilität
  6. Optimierung Mobilität für Hochschulen/Unis
  7. Integrierter Car-Sharing-Aktionsplan
  8. Mobilitätsinformationen am Arbeitsplatz
  9. Schulwegplanung
  10. Universitätsreiseplanung
  11. Personalisierte Reiseplanung
  12. App für nachhaltigen Mobilitätswettbewerb.

Die 12 Massnahmen wurden kategorisiert. Wenig überraschend sind die wirksamsten Massnahmen in der Kategorie „Gebühren- und Preisgestaltung“ zu finden. Während die City-Maut z.B. in London bis zu 33% wirksam ist, sind verkehrsberuhigte Innenstädte immerhin ca. 15% wirksam. Die meisten Interventionen wurden von lokalen Stadtverwaltungen initiiert und geleitet, oft in Zusammenarbeit mit privaten Interessengruppen. Dies deutet darauf hin, wer die Initiative ergreifen müsste, will man in der eigenen Stadt eine Änderung herbeiführen.

Mobilitätskonzept für Serviced Apartments

2.8.2024Technik

Im Entwicklungsschwerpunkt Smart City LuzernNord am Seetalplatz entsteht mit dem Projekt „Bahnhöfli“ ein Gebäude mit 36 Serviced Apartments. Die künftigen Bewohner:innen werden in diesen möbilierten 1.5- bis 3.5-Zimmer-Wohnungen im Schnitt drei bis sechs Monate leben. Damit dies ohne eigenes Auto möglich ist, durfte Trafiko ein Mobilitätskonzept erstellen. Dies setzt unter anderem auf den optimalen Standort direkt am Bahnhof und Bushub sowie auf ein Sharing-Angebot. Artikel Luzerner Zeitung

Trafikpoint Tivoli Garten

26.7.2024Kommunikation/Technik

Die Mobilität der 445 modernen Mietwohnungen mit für Spreitenbach wenigen 332 Auto- dafür 1159 Veloparkplätzen im Tivoli Garten gewährleistet ab 2025 unter anderem Trafikpoint. Die Wege zu nahen Einkaufsmöglichkeiten im angrenzenden Shoppi Tivoli, in die Natur und zu Sport-/Freizeitangebote sind dabei kurz. Die Limmatalbahn im 15’-Takt hält optimal direkt auf dem Gelände und unmittelbar neben unserer Mobilitätsstation mit Sharingfahrzeugen (Das Tram ist in 10′ am Bahnhof Dietikon, wo der Hauptbahnhof Zürich rasch erreicht werden kann). Die rund 25% autofreien Wohnen erhalten zudem Incentivierungen durch Trafikpoint. Die Fakten sind nun für Mietinteressenten online (Sub-Webseite Mobilität / Mobilitätskennblatt). Wir danken der Bauherrschaft, dass wir das anspruchsvolle Mobilitätskonzept für sie umsetzen dürfen.

Zum Anwenden im Schulunterricht

19.7.2024Kommunikation/Technik

Zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Luzern und der Dienststelle Volksschulbildung hat Luzernmobil Unterrichtsmaterial erarbeitet (kostenlosen Download hier). In zwei Pilotphasen wurden die Materialien im Unterricht geprüft und überarbeitet. Es stehen für die 3 Zyklen Manuals mit Lernzielen/Lehrmittelbezug und fixfertige Arbeitsblätter bereit. Auch der Kanton stellt eine digitale Einheit „Wie verändert der Verkehr den Kanton“ bereit. Nun können auch die Schulen mithelfen, die Mobilitätswende herbeizuführen. Das oben abgebildete Wimmelbild ist ein spielerisches Element, wie die Kids ans Thema Mobilität herangeführt werden.

Schnell in die Ferien

12.7.2024Technik

Ferienzeit. Viele zieht es mit dem Auto an ferne Strände im Süden oder vermehrt ans Meer im kühleren Norden. In der Schweiz wurde mit dem Bundesgesetz über die Nationalstrassen 1960 die Grundlage für den Bau des gesamten schweizerischen Autobahnnetzes gelegt. Das von Emanuel Ammon/Aura seinerzeit festgehaltene und uns zur Verfügung gestellte Bild zeigt den Eingriff der «Nationalstrassen 1. Klasse» in unsere Landschaft eindrücklich: Neue schnelle Verkehrswege veränderten die Mobilität – bis heute.

Fahrt mit Elektroschiff

5.7.2024Job/Technik

Das älteste Motorschiff der SGV-Flotte fährt neu CO2-neutral. Wir wollten uns die Fahrt mit dem Rütli nicht entgehen lassen. Der Dieselmotor mit Jahrgang 1929 wurde am 25.08.2023 ein letztes mal getankt, bevor für 1.2 Mio. CHF ein Elektromotor und die notwendigen Batterien als Energiespeicher eingebaut wurden. Das MS Rütli hat vor der Elektrifizierung im Durchschnitt pro Jahr rund 7’900 Liter Diesel verbraucht. Das entspricht einem CO2 – Ausstoss von etwa 21 Tonnen. Während einem Einsatztag als Spazier- und Stadtschiff (3 Rundfahrten à 75 Minuten) werden nun rund 120-130 kWh benötigt. Doch wir geben es zu: Die Schifffahrt war weg zum Ziel. Beim Spaziergang vom Meggenhorn nach Luzern kehrten wir bei jeder Strandbar, Buvette und Beach Club ein. Der Abschluss des multimodalen Ausflugs bildet die Zieleinfahrt mit Sharingbikes von Nextbike zurück in Luzern.

NZZ-Dok-Film Nachtzug

28.6.2024Technik/Wirtschaft

Zwischen Zürich und Berlin gibt es täglich 1600 Plätze in Flugzeugen, 120 in Nachtzügen. Damit wird auf dieser Relation eines von 12 Flugzeugen ersetzt, was die Grössenordnung des Potenzials auf dieser optimalen Nachtzugstrecke zeigt. Der halbstündige, kurzweilige NZZ-Dok-Film zeigt weitere Hürden. Beispielsweise fragt sich Elmer van Buuren vom neuen Nachtzug-Startup European Sleeper, warum sie für Strom Mehrwertsteuer zahlen müssen, die Fluggesellschaften für Kerosin nicht. Tja, unser System ist an vielen Orten noch nicht auf Klimaschutz ausgerichtet.

Feldtest myRIDE

21.6.2024Technik

Lohnt sich der vorgängige Kauf eines GA oder Zonenabos? Eine Überlegung, die viele öV-Nutzende immer wieder machen. Die Antwort darauf ist individuell und in vielen Fällen nicht klar zu beantworten. Alliance SwissPass testet mit „myRIDE“ ein neues öV-Ticketprodukt, welches diese Frage überflüssig machen würde. Es handelt sich um einen sogenannten E-Tarif, bei dem die Reisen digital erfasst werden und die Bonusstufenberechnung anhand der getätigten Reisen passiert. Die Kund:innen lösen ihr Ticket mit der integrierten EasyRide-Funktion über eine separate SBB-Test-App (SBB Preview). Die Ausgaben für die einzelnen Reisen werden laufend summiert. Bei Erreichen einer neuen Bonusstufe gilt ab sofort der erhöhte Rabatt. Dabei gilt: Wer mehr reist, erhält mehr Rabatte. Mit diesem Ansatz ist das Produkt für Wenignutzende sowie für regelmässige (Teilzeit-)Pendler interessant. Nach mehrwöchigem Test einer Trafiko-Mitarbeiterin zeigen sich folgende erste Erfahrungen: Die Erreichung der Rabattstufe auf Basis der effektiv gefahrenen Strecken nimmt man als fair wahr (Auszüge aus dem Preismodell: Fahrten für total monatlich 50CHF ergibt einen Bonus von 5.-, bei 300CHF ist der Bonus 95.-). Die monatliche Abo-Gebühr für myRIDE für Halbtax-Kund:innen beträgt zurzeit 1.- und ist somit keine Hürde für die Teilnahme am Test. Die übliche Herausforderung ans Check-In und Check-Out (EasyRide) zu denken bleibt bestehen. Zugleich ist der Komfort für flexible Planänderungen unterwegs gegeben. Es ist eine gute Antwort auf das Bedürfnis einer flexiblen öV-Nutzung mit wechselndem Fahrverhalten. Zudem würde der neue E-Tarif dafür sorgen, dass es nicht mehr unterschiedliche Tarife etwa für die Langstrecke und die Verkehrsverbünde gibt (die zwei Tarifkonzepte hemmen einiges an Innovation im Ticketverkauf). Wer selbst myRIDE ausprobieren möchte, kann sich hier registrieren und die eigenen Erfahrungen für die weitere Produktentwicklung einbringen. Der Feldtest läuft bis Herbst/Winter 2024.

Input Trafiko an Fachtagung

14.6.2024Kommunikation/Technik

Was sind die Herausforderungen für Gemeinden bei eingereichten Mobilitätskonzepten und wie können sie Mobilitätskonzepte von Bauherren über die ganze Planung von Arealen begleiten und beurteilen? Dieser Frage widmeten sich gestern über 80 Vertreterinnen und Vertreter von Luzerner Gemeinden, Firmen und Organisationen an einer Fachveranstaltung von Luzernmobil. Trafiko führte in der Keynote ein und zeigte in einem Workshop Zwischenresultate aus der Forschung, wo Trafiko mitarbeitet. Denn wir wissen es inzwischen selber, da wir zahlreiche solche Konzepte schon geschrieben oder für Bauherren umgesetzt haben: Gute und schlechte Mobilitätskonzepte unterscheiden sich in den Massnahmen, welche in der Realisierung auch tatsächlich umgesetzt werden. Die Gemeinden haben darum bei Baubewilligungen eine grosse Verantwortung, Massnahmen zu fixieren. Schön, dass die Stadt Kriens die erarbeiteten Prozesse und Checklisten für ihre Verwaltung, welche Trafiko im 2023 für sie erarbeiten durfte, nun allen Gemeinden zugänglich macht (Tagungsprogramm / Unterlagen und Referate der Veranstaltung)

Stromabrechnung aus Wallbox

7.6.2024Allgemein/Technik

Die Abrechnung für den Strom aus der Wallbox wird oft an Energiedienstleister ausgelagert. Dabei lässt sich dieser Posten auch auf die Nebenkosten übertragen. Das NZZ-Magazin Residence hat kürzlich berichtet, dass sich das lohnen kann (Bericht). Viele Eigentümergemeinschaften und Verwaltungen von Mehrfamilienhäusern lagern die Abrechnung der hauseigenen Elektroladestationen bis jetzt komplett an Energiedienstleister oder an die grossen Verteilnetzbetreiber wie EWZ, EKZ, BKW oder CKW aus. Doch die Auslagerung hat ihren Preis: So verrechnen etwa die CKW pro Ladestation und Monat knapp über 10 Franken allein fürs Handling. Die aus einfachen Tools bereitgestellten Daten können alternativ – analog etwa zu Daten von Energiezählern – direkt an ausgewählte Softwaretools für Immobilienverwaltungen übertragen und in die Nebenkostenabrechnung integriert werden. Mehr zu Ladeinfrastrukturen im Stockwerkeigentum (Leitfaden SVIT).

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Trafiko