Kanton Luzern setzt Immo-Strategie im Bereich Mobilität um

Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Bestandteil der Strategie der Dienststelle Immobilien des Kantons Luzern. Dies betrifft auch die Mobilität. Dass dies nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, beweist der Kanton bei verschiedenen Projekten. So etwa bei der neuen Kantonalen Verwaltung am Seetalplatz (knapp hundert Parkplätzen für 1000 Arbeitsplätze) oder bei der Erweiterung des Campus Horw (Mobilitätsmanagement durch Trafiko). Neuestes Beispiel ist der geplante Neubau des Berufsbildungszentrums Natur und Ernährung in Sursee (BBZN). Auch hier durfte Trafiko den Kanton Thema Mobilität unterstützen. Der heutige Parkplatzbestand wird von 100 auf unter 50 Parkplätze reduziert. Damit die Mobilität der Lernenden und Lehrpersonen trotzdem gewährleistet bleibt, werden neue Mobilitätsdienstleistugnen angeboten, zeitgemässe Unterrichtsformen umgesetzt oder die Anreise mit dem öV und Velo gefördert. Artikel Luzerner Zeitung

Frohe Weihnachten

Shared-Mobility-Testresultate aus Vancouver

Kürzlich tauschten wir uns mit Projektbeteiligten aus Vancouver über dort pilotierte MaaS-Anwendungen aus. Ein Pilotangebot fasste dort ganz im Sinn des MaaS-Gedankens verschiedene Sharing-Dienste in der Compass Card zusammen und kombiniert diese Angebote mit jenen des öV. Einige Erkenntnisse aus der Pilotphase von November 2019 bis August 2020:

  • 6.000 Fahrten wurden mit der Shared Mobility Compass Card unternommen.
  • Der öffentliche Nahverkehr verzeichnete insgesamt die höchste Zahl an Fahrten (59 Prozent).
  • 56% der Teilnehmenden haben auf dem Pendlerweg ein anderes Verkehrsmittel ausprobiert oder mit dem gewohnten kombiniert.
  • 82 Prozent der Befragten gaben dem Shared Mobility-Pilotprojekt insgesamt Bestnoten, was zu nächsten Schritten motiviert.
  • 6 von 10 Personen hätten gerne eine App, in der sie ihre Fahrten sehen können oder wünschen sich eine App zur Buchung oder Planung.
  • 60 Prozent der Nutzer gaben an, die Karte als Ersatz für die Nutzung eines privaten Fahrzeugs für dienstliche Fahrten zu verwenden.
  • 56 Prozent der Nutzer gaben an, dass sich ihr berufliches Reiseverhalten durch die Karte geändert habe, indem sie neue Verkehrsmittel ausprobiert oder verschiedene Verkehrsmittel kombiniert hätten.
  • Das Pilotprogramm schuf zudem einen funktionalen Rahmen für die Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen den Transportdienstleistern.
  • Die Pilotphase 1 ist jedoch nicht skalierbar, da viele Backend-Verfahren nicht automatisiert sind.

Ähnliche Feedbacks zeigt auch die kürzlich durchgeführte Umfrage zu unserem kleinen MaaS-Projekt Trafikpoint (Mobilitätsstation Weinbergli Resultate der Umfrage / Monitoring zweier Stationen). In Vancouver gehts nun seit einigen Monaten weiter: Gemäss TransLink sind wiederum Angebote des Nahverkehrs, Carsharing und Bikesharing in der neuen RideLink-App vereint. Im Rahmen eines nächsten 12-monatigen Pilotprojekts können 1300 Kunden:innen die neue App nutzen. Wir können da nur sagen: Weiter so – schrittweise Richtung MaaS!

Stromabrechnung aus Wallbox

Die Abrechnung für den Strom aus der Wallbox wird oft an Energiedienstleister ausgelagert. Dabei lässt sich dieser Posten auch auf die Nebenkosten übertragen. Das NZZ-Magazin Residence hat kürzlich berichtet, dass sich das lohnen kann (Bericht). Viele Eigentümergemeinschaften und Verwaltungen von Mehrfamilienhäusern lagern die Abrechnung der hauseigenen Elektroladestationen bis jetzt komplett an Energiedienstleister oder an die grossen Verteilnetzbetreiber wie EWZ, EKZ, BKW oder CKW aus. Doch die Auslagerung hat ihren Preis: So verrechnen etwa die CKW pro Ladestation und Monat knapp über 10 Franken allein fürs Handling. Die aus einfachen Tools bereitgestellten Daten können alternativ – analog etwa zu Daten von Energiezählern – direkt an ausgewählte Softwaretools für Immobilienverwaltungen übertragen und in die Nebenkostenabrechnung integriert werden. Mehr zu Ladeinfrastrukturen im Stockwerkeigentum (Leitfaden SVIT).

Mobilitätskonzept „Nidum“ in Betrieb

Schön zu sehen, dass in der Überbauung Nidum in Sempach ein Mobilitätskonzept von Trafiko in Betrieb ist. Leider werden immer noch zahlreiche Mobilitätskonzepte nicht umgesetzt – was somit auch keine Wirkung erzeugt. Das Beispiel in Sempach zeigt, dass ein konsequentes Mobilitätskonzept auch ausserhalb der Agglomerationen möglich ist. Kern bildet eine multimodale Mobilitätsstation mit Sharing-Angeboten von Trafikpoint in Zusammenarbeit mit dem Förderprogramm „Clever unterwegs“ der Albert Koechlin Stiftung. Weiter gibt es Paketboxen, Ladeinfrastrukturen (auch für E-Bikes), Mobilitätsparkplätze oder Mobilitätspakete für autofreie Haushalte.

Busse unter Strom

Grosse Unterschiede zwischen den ÖV-Betrieben. Immerhin: Städtische Verkehrsbetriebe liegen gegenüber Statistiken zu alternativen Antrieben beim Autoverkehr stark im Vorsprung. Es gilt, diesen nicht zu verlieren. Aktuell sind von den 7500 Linienbussen rund 1000 Fahrzeuge elektrisch angetrieben (Trolley-, Trolley/Batterie-, Batteriebusse).

„Gewohnheit ade, Mobilitätswende olé“

Es freut uns zu sehen, dass das Mobilitätsmanagement im Blickfeld Horw seit der Einführung 2023 Wirkung zeigt und Akzeptanz bei den Mitarbeitenden findet. Solche Praxisbeispiele sind wichtig für andere Unternehmen, die bei diesem Thema noch unsicher sind. Wie das Blickfeld zeigt, lohnen sich die Anstrengungen auch bei anfänglichen Widerständen. Zusammen mit dem Förderprogramm CLEVER UNTERWEGS von Albert Koechlin Stiftung AKS sind wir von Trafiko bereit für weitere Unternehmen.

Augenschein vor Ort

Der diesjährige Trafiko-Skitag führte uns gestern ins Skigebiet Andermatt-Sedrun-Disentis. Wir dürfen dort mithelfen, die angepeilte «Prime Alpine Destination» weiterzubringen. Die Anreise mit der SOB und dem Kombiticket Winter-Hit Andermatt war für uns natürlich selbstverständlich. Ab Andermatt gings mit den Skis und dem Skiticket auf dem SwissPass bis nach Dieni im Bündnerland, wo im Januar die Andermatt Swiss Alps AG (ASA) die Baubewilligung für ein zweites grosses Resort mit mit 13 Gebäuden erhalten hat (410 Hotelzimmer und 119 Wohneinheiten zum Verkauf). Das Resort wird direkt an den öffentlichen Verkehr und die Andermatt-Sedrun-Bahn angeschlossen sein. Der Baubeginn ist für 2026 und die Fertigstellung für 2029 geplant.

Steinacker: Neuer Stadtteil mit 7000 Einwohner:innen

Die Flughafenregion Zürich mit 25 Städten und Gemeinden sowie über 250’000 Einwohner:innen entwickelt sich rasant. Unzählige Bauprojekte für Wohnen und Arbeiten entstehen in dieser Region. Mit The Hall, COSMOS oder IPZ ist Trafiko an verschiedenen Projekten in diesem Perimeter beteiligt. Neustes Projekt ist das Gebiet Steinacker in der Stadt Kloten, das heute ein „brummendes“ Gewerbegebiet ist. Die Transformation dieses Gebiets schafft Wohnbaukapazitäten für rund 7000 Personen und 5000 Arbeitsplätze. Zusammen mit der IG Steinacker, ein Zusammenschluss der ansässigen Unternehmen und Grundeigentümer:innen geht Trafiko der Frage nach, wie die Transformation zu einem blühenden, gemischt genutzten Stadtteil gelingt, ohne dass der Verkehr zusammenbricht. Autoarmes Wohnen und Arbeiten wird ein Schlüssel sein. Dies wird neben der Verlängerung der Glatttalbahn viele weitere Massnahmen erfordern, wie Hubs mit Sharing-Angeboten oder kluges Mobilitätsmanagement in den Unternehmen, sodass das Gewerbe auch weiterhin existieren kann.

Dimension «Umwelt» nimmt in LuzernNord Form an

Seit Planungsbeginn haben in unserem Mandat Gebietsmanagement LuzernNord (im Auftrag von LuzernPlus) Umweltthemen einen hohen Stellenwert. Nochmals akzentuiert hat sich die Notwendigkeit griffiger Massnahmen mit dem zunehmenden Klimawandel. Eine Zwischenauswertung unter den Bauherrschaften zur Smart-City-Dimension «Environment» hat gezeigt, dass die Umsetzung effektiv und innovativ ist und klappt: Von den rund zehn grossen Bauprojekten haben sieben Anschluss an einen Wärmeverbund. Weiter sind Solaranlagen mit einer Leistung von knapp 4’500 kWp umgesetzt oder in Planung. Das entspricht dem Stromverbrauch von rund 1600 Haushalten. Die Mehrheit der Projekte ist mit strengen Labels wie SNBS, greenproperty oder Minergie-P-Eco zertifiziert. Dank der guten öV-Anbindung und der Erschliessung mit Velowegen sowie Sharing-Angeboten kann der Parkplatzbedarf auf 0.4 Parkplätze pro Wohnung reduziert werden. Die Parkierungsanlagen werden mit Ladestationen E-Autos ausgerüstet. Potenzial besteht noch bei der Erweiterung des Wärmeverbunds oder bei der Vernetzung der Baufelder im Energiebereich. Wer mehr über LuzernNord, Smart City und Umwelt erfahren möchte, der schaut am besten unser Referat am diesjährigen Gebietsmanagement-Apéro an.

 

Trafiko